Timo Boll erreicht nach 4:3-Erfolg das Viertelfinale

Olomouc. Bei den mit 140.000 Dollar dotierten Czech Open in Olomouc haben Timo Boll und Han Ying das Viertelfinale am Samstag erreicht. Der 36-Jährige Boll gewann nach hartem Kampf und zwischenzeitlichem 1:3-Satzrückstand noch gegen den Chinesen Xue Fei. Deutlich weniger Mühe hatte Han bei ihrem 4:0-Erfolg gegen die Österreicherin Sofia Polcanova. Ausgeschieden sind dagegen Ruwen Filus und Bastian Steger, die trotz guter Chancen jeweils im siebten Durchgang das Nachsehen hatten. Patrick Franziska und sein dänischer Partner Jonathan Groth stehen derweil im Doppel-Finale am Sonntag, während Ruwen Filus/Ricardo Walther im Viertelfinale auf der Strecke blieben.

„Timo ist dran geblieben und hat an den Sieg geglaubt“, freute sich Bundestrainer Jörg Roßkopf nach dem 4:3-Erfolg von Timo Boll gegen Xue Fei. Zwischenzeitlich sah es allerdings nicht danach aus, dass der Topgesetzte in das Viertelfinale einziehen würde. Der 20-Jährige Chinese lag bereits mit 3:1-Sätzen und 8:4 in Führung, doch zu einem Erfolg gegen Boll reichte es trotzdem nicht. „Xu Fei hat sehr gut gespielt und mit seinen Rückschlägen viel Druck auf mich ausgeübt“, sagte der Deutsche nach der Begegnung. Dass Timo Boll seiner Favoritenrolle am Ende noch gerecht wurde, hatte auch damit zu tun, „dass ich ab dem Ende des fünften Satzes meine Aufschlagplatzierung veränderte. Ich habe mehr variiert und mich besser bewegt.“ Am Samstag um 11.20 Uhr kommt es nun zum Duell mit dem Schweden Par Gerell, der sich nach Abwehr von zwei Matchbällen im siebten Durchgang gegen Ruwen Filus durchsetzte. „Ich gehe als Favorit in das Spiel“, sagt Boll. „Trotz meiner guten Bilanz gegen ihn wird es aber kein Selbstläufer werden. Ich muss eine gute Leistung bringen, um eine Siegchance zu haben.“ Der Bundestrainer warnt vor Gerell, der durch seinen Sieg heute gegen Filus zusätzliches Selbstvertrauen getankt hat. „Timo muss aufpassen.“

Ruwen Filus und Bastian Steger lassen jeweils zwei Matchbälle liegen und verlieren

Apropos Par Gerell: Der Schwede stand gegen Ruwen Filus schon kurz vor dem Aus. Mit 9:5 und 10:8 lag der deutsche Abwehrspieler bereits im letzten Satz vorne. „Danach bin ich zu vorsichtig gewesen und habe meine Chancen nicht genutzt“, analysierte Filus selbstkritisch. „Vielleicht war ich mir auch ein wenig zu sicher. Am Ende war es ein offenes Spiel, wobei ich im Spin-Spin-Bereich viele Ballwechsel verloren habe.“ Nach dem verpassten Sprung unter die letzten Acht machte der 29-Jährige gar kein Geheimnis daraus, „dass ich schon enttäuscht bin. Spielerisch war die Leistung in Ordnung. Das war ein passabler Saisonanfang. Darauf lässt sich aufbauen.“ Allerdings habe Ruwen Filus in Olomouc nicht seine Bestform zeigen können. „Es ist noch Luft nach oben vorhanden.“

Auch Bastian Steger hatte im Duell mit dem Japaner Jin Ueda zwei Matchbälle. Im sechsten Satz lag der TTBL-Spieler des SV Werder Bremen mit 10:9 und 11:10 vorne. Einen Matchball wehrte der an Position drei gesetzte Ueda mit einem Rückschlag auf die Tischkante ab. „Das ist natürlich ärgerlich“, sagte Steger, der keinesfalls enttäuscht war. „Das war ein sehr, sehr gutes Spiel von mir. Ich bin mit meiner Leistung absolut zufrieden.“ Nur einen Wermutstropfen gab es dann doch: „Schade, dass es am Ende nicht zum Sieg gereicht hat.“ Der 36-Jährige machte sich nach der Niederlage aber selbst keinen Vorwurf. „Ueda ist ein super Spieler. Das hat er in den vergangenen Wochen mehrfach unter Beweis gestellt.“ Trotz der unglücklichen Niederlagen von Ruwen Filus und Bastian Steger war Jörg Roßkopf mit den Auftritten der Beiden zufrieden. „Wir sind noch früh in der Saison und werden weiter arbeiten.“

Patrick Franziska/Jonathan Groth peilen den dritten Sieg bei der World Tour an

Patrick Franziska und sein dänischer Partner Jonathan Groth haben im Doppel den Einzug in das Endspiel am Sonntag geschafft. Nach den Siegen bei den Austrian Open und Croatia Open streben die amtierenden Europameister ihren dritten Triumph bei einem World Tour-Turnier an. Gegner im Finale sind die beiden Japaner Jin Ueda/Maharu Yoshimura, die im Viertelfinale Ruwen Filus/Ricardo Walther ausschalteten. „Wir haben sowohl im Viertel- als auch Halbfinale sehr gut gespielt“, freute sich Franziska und blickt dem Endspiel optimistisch entgegen. „Auch dort werden wir unsere Chancen haben und versuchen, den Titel nach Deutschland zu holen.“ Bundestrainer Jörg Roßkopf erwartet gegen Ueda/Yoshimura ein „offenes Spiel“.