Fulda/Frankfurt. Als Bundestrainer verfolgt Jörg Roßkopf das Geschehen in der Fraport Arena traditionell mit Argusaugen. Diesmal gilt seine Aufmerksamkeit während des Liebherr TTBL-Finales 2019 berufsbedingt vor allem Saarbrückens Spitzenspieler Patrick Franziska, auf den er große Stücke hält. Der Favorit kommt für „Rossi“ trotzdem aus Oberschwaben.
Herr Roßkopf, am 25. Mai bietet sich den Zuschauern in der Fraport Arena ein ungewohntes Bild. Kam das Aus von Seriensieger Borussia Düsseldorf auch für Sie überraschend?
Jörg Roßkopf: Insgesamt gesehen natürlich schon. Aber man muss einfach sagen, dass Düsseldorf in beiden Duellen mit Saarbrücken nicht in Bestform war. Schon die ganze Saison über sind sie immer ein wenig ihren Niederlagen hinterhergehechelt und haben am Ende auch keines der drei möglichen Endspiele erreicht. Aber es tut ja auch mal ganz gut, andere Teams im Finale zu sehen. Speziell Saarbrücken ist natürlich heiß und weiß, dass jetzt alles möglich ist.
Die Spieler beider Mannschaften haben bei der WM in Budapest tolle Leistungen gezeigt. Welche Rückschlüsse für das TTBL-Finale ziehen Sie aus Ihren Eindrücken während des Turniers? Wen sehen Sie am Ende vorne?
Roßkopf: Als Bundestrainer interessiert mich natürlich in erster Linie die Leistung von Patrick Franziska, der zuletzt aufgrund seiner Verletzung nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Ich hoffe jedoch, dass er am 25. Mai in Topform sein wird, da wir einen Tag später nach Asien fliegen, wo er die China Open bestreitet. Es ist immer schön, als Deutscher Meister in die nächsten Aufgaben zu gehen. Leichte Vorteile sehe ich jedoch für Ochsenhausen. Mit Calderano haben Sie einen überragenden Spieler, der jederzeit zwei Spiele gewinnen kann. Doch auch Saarbrücken hat mit Franziska und Jorgic mindestens zwei starke Spieler, daher tippe ich, dass es zum Doppel kommt. Dort wird sich dann zeigen, wer besser trainiert hat, und es wird interessant sein zu sehen, für welche Aufstellung sich die beiden Trainer entscheiden.
Patrick Franziska ist in dieser Saison vielleicht in der Form seines Lebens und wird als Lokalmatador in Frankfurt sicherlich noch einmal besonders motiviert sein. Kann er den Unterschied machen?
Roßkopf: Für Patrick wird es unglaublich wichtig sein, dass er sich Scheuklappen aufsetzt und sich voll fokussieren kann. Dann auf jeden Fall. Er muss schon im Vorfeld die nötige Ruhe finden. Selbstvertrauen hat er nach dieser überragenden Bundesliga-Saison genug. Er hat das junge Team hervorragend geführt. Für Saarbrücken ist er ein absoluter Glücksgriff, der alles für die Mannschaft gibt.
Herr Roßkopf, vielen Dank für das Gespräch!
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