München/Mainz. Nicht nur in Zeiten der Pandemie gilt: Olympische Spiele sind auch Fernsehspiele. Nach den insgesamt 16-tägigen Sommerspielen von Tokio haben ARD und ZDF eine positive Bilanz ihrer TV-Präsenz gezogen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Zuschauerinteresse, das sich mit Marktanteilen von zum Teil über 30 Prozent in etwa auf dem Niveau von Rio 2016 befindet“, sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Auch die Abrufzahlen bei den 1.500 Stunden Livestream seien „hervorragend und belegen, dass sich die Menschen gerne auf Olympia eingelassen haben.“
Im Durchschnitt hatte der Sport in den gut zwei japanischen Wochen bei ARD und ZDF ca. 1,3 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von rund 22 Prozent. Die Werte liegen unter denen von Rio vor fünf Jahren, 2016 seien es jedoch durch die andere Zeitzone für Deutschland günstigere TV-Zeiten gewesen, so die Erklärung der öffentlich-rechtlichen Sender.
Auch Discovery und Eurosport zufrieden
Die Sendergruppe Discovery mit Eurosport zieht angesichts „von Rekordzahlen auf den digitalen Plattformen von Discovery in Europa“ sowie „von Eurosport.de und der Eurosport-App“ ein „durchweg sehr positives Fazit“, berichtet der Tagesspiegel. In den ersten neun Tagen seien 100 Millionen Olympia-Zuschauer in ganz Europa über die TV- und Digitalplattformen von Discovery erreicht worden. Eurosport Deutschland allein lag deutlich unter den Zahlen von ARD und ZDF. Der Spartensender kam mit seinem Live-Angebot selten über 200.000 TV-Zuschauer, so die dpa.
Die Tischtennis-Übertragungen bei ARD und ZDF lagen nach Auskunft von Fachkommentator Michael Kreutz immer über 20 Prozent. Der Marktanteil des Herren-Mannschaftsfinals zum Abschluss der Wettbewerbe lag sogar bei 30 Prozent und dem Spitzenwert unter den TT-Übertragungen aus Tokio von 2,79 Millionen Zuschauern. In der Rangliste der insgesamt 640 ZDF-Olympia-Livestreams kamen das Männer-Team-Halbfinale und das -Endspiel in der Anzahl der Zuschauer sportartenübergreifend auf die Plätze fünf bzw. vier. Positives Feedback von TV-Sportkollegen und in den Sozialen Medien gab es für die Kommentatoren, aber auch für die Sportart selbst und ihre Protagonisten. „Dimitrij Ovtcharov zum Beispiel kam auch in den Interviews sehr sympathisch, positiv und als guter Typ rüber“, so Kreutz über interne Rückmeldungen an ihn. Sein Fazit: „Für Tischtennis waren diese Olympischen Spiele mal wieder eine gute Sache.“
Beliebteste TV-Sportart in Tokio war einmal mehr die Leichtathletik.
Ergebnisse und Setzlisten
Nachrichten, Interviews, Hintergrund
Herren-Team: Dimitrij Ovtcharov (Fakel Gazprom Orenburg, Russland), Timo Boll (Borussia Düsseldorf), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Ergänzungsspieler: Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt)
Damen-Team: Petrissa Solja (TSV Langstadt), Han Ying (KTS Enea Siarka Tarnobrzeg, Polen), Shan Xiaona (ttc berlin eastside), Ergänzungsspielerin: Nina Mittelham (ttc berlin eastside)
Herren-Einzel: Dimitrij Ovtcharov, Timo Boll
Damen-Einzel: Petrissa Solja, Han Ying
Gemischtes Doppel: Patrick Franziska/Petrissa Solja
Teilmannschaftsleiter: Richard Prause (Sportdirektor)
Trainer-Team: Jörg Roßkopf (Bundestrainer Herren), Jie Schöpp (Bundestrainerin Damen), Lars Hielscher (Assistenztrainer)
Physiotherapeut: Peter Heckert (OSP Hessen)
Arzt: Dr. Antonius Kass (Düsseldorf)
Schiedsrichterin: Anja Gersdorf (Düsseldorf)
Öffentlichkeitsarbeit: Benedikt Probst (Frankfurt/Main)