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So wird das Streaming an jedem Heimspiel-Tag online angekündigt: Hier die Partie gegen Hilpoltstein

Toller Start des Live-Streaming-Projekts in Bad Königshofen

Rudi Dümpert (TSV Bad Königshofen) / SH 27.10.2015

Bad Königshofen. Es gab nicht wenige im Umfeld der Tischtennis-Abteilung des TSV Bad Königshofen, die sich skeptisch bis ablehnend zeigten, als sie von Manager Andreas "Andy" Alberts Plänen in Sachen Live-Übertragung der Heimspiele in der 2. Bundesliga hörten.

Das Streaming des Zweitligisten mit Unterstützung von DTTB und TTBL läuft seit Saisonbeginn nach dem Vor­bild der TTBL ab, die bereits seit der Sai­son 2012/13 alle Spiele live im Inter­net über­trägt und seit Sep­tem­ber 2014 auf dem Online-Sender des Deut­schen Olym­pi­schen Sportbun­des, Sportdeutschland.TV, zu sehen ist.

Schützenhilfe von der TTBL

Die TTBL hat den Bad Königshofenern ein gebrauchtes Gesamtpaket mit zwei fest installierten Kameras und der gesamten nötigen Hardware und Software zu günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt. An einige Bedingungen neben den Finanzen war dieses Angebot aber noch geknüpft:

     

  • Es muss vor jedem Heimspiel ein roter Spezialboden verlegt werden, der den weißen Ball besser sichtbar macht.

  • Es muss in der jeweiligen Halle eine internetfähige Glasfaserkabel-Verbindung installiert sein.

  • Es muss ein Team gemeldet werden, das für die reibungslose Übertragung der neun Heimspiele zuständig ist und verantwortlich zeichnet.

     

Skepsis im Verein: Fans nur am Bildschirm statt in der Halle?

Albert war sofort Feuer und Flamme von der Idee, den Tischtennissport und seine Mannschaft noch bekannter zu machen. Und er sah die einmalige Chance, unter anderem dem zu dieser Zeit schon akquirierten Sponsor in Japan, Akihiko Kotani, Live-Bilder ins Land liefern zu können - neben den Tischtennis-Fans in Deutschland, von denen sich bis dahin schon um die Tausend bei jedem Heimspiel per Live-Ticker über die aktuellen Spielstände informiert hatten.

Die Bedenken der internen Skeptiker waren, dass man den eigenen Ast absäge, auf dem man als Verein mit den meisten Zuschauern der Liga - im Schnitt über 300 in der vergangenen Saison - sitze. Hinzu kam, dass sich der TSV zwar vom Verband ein dickes Lob abholte, er aber auch der einzige der zehn Vereine der 2. Bundesliga ist, der auf den Zug aufsprang.

Den roten Boden kaufte der TSV dem ehemaligen Erstligisten Kickers Hofbräu Würzburg ab. Sein Auf- und Abbau nimmt jeweils insgesamt drei Stunden in Anspruch. Die Kameras, die beide parallel laufenden Spiele gleichzeitig übertragen, werden an den Basketballkörben installiert. Das Kabel verlegte eine Bad Königshöfer Kabelbau-Firma als Sponsorenleistung. Einen Kommentar gibt es nicht zu den Bildern, dafür hören die Nutzer die Live-Atmosphäre in der Halle.

Festes Online-Team für die Übertragungen installiert

Das Online-Team des Vereins war schnell gefunden: Peter Mendel und Maximilian Gapp sind die Verantwortlichen für die Bedienung der Laptops und speisen die Bilder mit rund zehn Sekunden Verspätung ins Netz ein. Der Live-Ticker wird zusätzlich vom Hauptverantwortlichen Christian Bregulla bedient.

Inzwischen sind zwei Heimspiele absolviert, und es lassen sich erste Rückschlüsse ziehen. Ein erfreuliches Zwischenfazit: Kaum ein Zuschauer, der bisher so gut wie regelmäßig die Heimspiele besucht hatte, ist bisher wegen der Live-Übertragung ferngeblieben. Beim ersten Heimspiel kamen die für die ungünstige Sonntagnachmittag-Fußballzeit üblichen 280 Zuschauer. Beim bevorzugten Samstagabendspiel gegen den ehemaligen zweifachen Deutschen Meister TTC matec Frickenhausen waren es wieder über 300, wobei sich die Halle im Laufe des Spiels zunehmend füllte.

Streaming-Nutzer in Deutschland und weltweit

"Wahrscheinlich spielt auch eine nicht unerhebliche Rolle, dass das heimische Zugpferd, Lokalmatador und Youth-Olympic-Games-Teilnehmer Kilian Ort, verletzt fehlte bzw. am vergangenen Samstag nur im Doppel, und das überraschend, antrat", mutmaßen Vertreter des Klubs. Maximilian Gapps erste Auswertung ergab, dass das Spiel weltweit von über 400 Internet-Nutzern angesehen wurde, unter ihnen der Sponsor Kotani, dem zukünftigen TSV-Coach Koji Itagaki, und von vielen ehemaligen TSVlern in Deutschland und weltweit, sogar in China.

Das nächste Heimspiel der Bad Königshofener im Streaming ist am Sonntag, 1. November, das Bayern-Derby gegen den TTC Fortuna Passau. Das Spiel am Allerheiligen-Nachmittag in der Dreifachturnhalle ab 14 Uhr wird auf Sportdeutschland.TV und auf der Vereins-Homepage www.tsvbadkoenigshofen-tischtennis.de zu sehen sein.

 

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