Dresden. Der Deutsche Tischtennis-Bund und seine Mitglieder trauern um Manfred Tschörner. Der Vorsitzende der DTTB-Antragsprüfungskommission, Ehrenmitglied des Sächsischen Tischtennis-Verbands und dessen langjähriger Vizepräsident Erwachsenensport starb in diesem Monat, wenige Wochen nach seinem 84. Geburtstag, nach schwerer Krankheit. Sein Besuch als Ehrengast bei den Nationalen Deutschen Einzel-Meisterschaften der Damen und Herren in Chemnitz im Februar war sein letztes Zusammentreffen mit der großen Tischtennisfamilie. Er wird dem DTTB nicht nur wegen seiner Liebe zum Tischtennissport und seiner akribischen ehrenamtlichen Arbeit auf vielen Ebenen fehlen.
Bereits seit dem 14. Lebensjahr widmete sich Manfred Tschörner dem organisierten Tischtennissport und ist diesem bis zu seinem Tod treu geblieben. Höhepunkte seiner sportlichen Aktivität war die Mitgliedschaft in den Mannschaften der BSG Aufbau Zwickau und des SC Lokomotive Leipzig, die in der DDR-Oberliga spielten. Eine Laufbahn im Leistungssport kam für ihn nicht in Frage. Er gab seinem Beruf als Maschinenbau-Ingenieur den Vorrang. Und dem umfassenden ehrenamtlichen Engagement im Tischtennissport - sechs Jahrzehnte lang.
Vom Staffelleiter zum Vizepräsidenten seines Landesverbands
Schon 1956 war er Spielleiter einer Liga-Staffel und zehn Jahre später Abteilungsleiter in Leipzig. 1973 wurde er zum Vizepräsidenten des DDR-Tischtennisverbands (DTTV) gewählt und hat dieses Ehrenamt bis zur Vereinigung mit dem DTTB im Jahr 1990 ausgeübt. In dieser Zeit war es seine Hauptaufgabe, im Erwachsenensport neue Wettkampfformen zu entwickeln und das gesamte Wettkampfsystem zu koordinieren. Von 1991 bis 2013 war er Vizepräsident des Sächsischen Tischtennis-Verbands und hat in den ersten Jahren maßgeblich dazu beigetragen, diesen neu gebildeten Verband den veränderten Bedingungen anzupassen.
Von 1998 bis 2006 hat er als Seniorenwart des Süddeutschen Tischtennis-Verbandes den Seniorensport organisiert, hat Einzel- und Mannschaftsmeisterschaften umsichtig und mit großem Verantwortungsbewusstsein vorbereitet und durchgeführt. Im Jahr 2009 übernahm er als Vorsitzender der Antragsprüfungskommission eine Wahlfunktion im DTTB, die er bis zum DTTB-Bundestag 2019 ausübte.
Parallel zu nationalen Ämtern an der Basis tätig
Auch an der Basis war er nach 1990 als Abteilungsleiter und Kassenwart im Verein tätig. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde Manfred Tschörner mit der „Ehrennadel in Gold“ des Landessportbundes Sachsen, mit der „Ehrennadel in Gold“ des DTTB, mit der „Ehrennadel in Silber“ des Süddeutschen Tischtennis-Verbandes und mit der „Ehrenmedaille“ des Sächsischen TTV ausgezeichnet. Nach seinem Ausscheiden als Vizepräsident des SäTTV wurde er dessen „Ehrenmitglied des Präsidiums“. 2009 wurde er mit dem Eberhard-Schöler-Seniorenpokal geehrt. Im „Club der deutschen Tischtennissenioren“, dem er als Gründungsmitglied seit 1999 angehörte, vertrat er als Beisitzer im Vorstand die sächsischen Mitglieder.
Neben seiner Funktionärstätigkeit hat Manfred Tschörner Zeit seines Lebens auch selbst mit viel Freude Tischtennis gespielt. Die Teilnahme an sieben Welt- und acht Europameisterschaften der Senioren brachten ihm unvergessliche Erlebnisse. „Wir werden uns an ihn als unermüdlichen und verantwortungsvollen Mitstreiter für den Tischtennissport gern erinnern“, schreibt SäTTV-Präsident Thomas Neubert in seinem Nachruf.