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TSV Schwabhausen (Foto: Steinbrenner)
Mit nur zwei Verlustpunkten an der Spitze / Vierkampf im Tabellenkeller

TSV Schwabhausen - wer sonst?

Marco Steinbrenner 31.12.2017

Frankfurt am Main. Wie schon in der vergangenen Saison ist der TSV Schwabhausen das Maß aller Dinge in der 2. Damen-Bundesliga. Das Team aus dem Landkreis Dachau verlor als einzige der zehn Mannschaften bislang noch kein Spiel und führt die Tabelle mit nur zwei Verlustpunkten an. In der Verfolgerrolle befinden sich der TuS Uentrop und der TSV 1909 Langstadt. Im Kampf um den Klassenerhalt müssen aktuell vier Teams zittern.

Trotz lediglich drei Einsätzen von Spitzenspielerin Ting Yang steht der TSV Schwabhausen oben

„Die Hinrunde war ein totaler Erfolg“, sagt Alexander Yahmed, Trainer des TSV Schwabhausen, bei einem Blick auf die Halbzeittabelle. Mit sieben Siegen sowie nur zwei Unentschieden gegen den TuS Uentrop und TTC 1946 Weinheim nimmt das Team aus Bayern den Platz an der Sonne ein. Der Vorsprung zu den beiden größten Konkurrenten im Kampf um den Titel, TuS Uentrop und TSV 1909 Langstadt, beträgt zwei Punkte. Spitzenspielerin Ting Yang kam nur in den Partien gegen den ESV Weil (6:4), TSV 1909 Langstadt (6:2) und TuS Uentrop (5:5) zum Einsatz. „Wir hatten Ting eigentlich gar nicht eingeplant“, verrät Yahmed. „Dann passten jedoch die Termine der drei Begegnungen.“ Wie oft die Abwehrspielerin in der zweiten Saisonhälfte mitwirken wird, ist offen. Eine Veränderung wird es in der Mannschaftsaufstellung geben. Hinter Ting Yang und Mateja Jeger rückt Sarah Mantz an die dritte Position. „Wir wollen unsere Jugend weiter fördern“, begründet der TSV-Coach die Entscheidung. Da Ting Yang nicht fest eingeplant ist, wird die 17-Jährige überwiegend im oberen Paarkreuz an den Tisch gehen. „Sarah muss Erfahrungen sammeln. Schließlich möchte sie im Juli an den Jugend-Europameisterschaften teilnehmen.“ Alexander Yahmed traut seinem Schützling dies durchaus zu. „Dafür muss sie aber weiter Gas geben und richtig gut trainieren.“ Komplettiert wird die Mannschaft von Alina Nikitchanka. Eigengewächs Eva-Maria Maier soll die zweite Mannschaft in der 3. Bundesliga Süd verstärken. Mit einem konkreten Saisonziel hält sich Alexander Yahmed für die noch ausstehenden neun Begegnungen zurück. „Wir legen nicht den Fokus auf Platz eins. Allerdings soll natürlich die Chance erhalten bleiben, dass der Aufstieg möglich ist.“

Sechs Siege, zwei Remis gegen den TSV Schwabhausen sowie den TTC 1946 Weinheim und eine Niederlage gegen den TSV 1909 Langstadt (3:6) sind das bisherige Ergebnis des Zweitplatzierten TuS Uentrop. „Die Hinrunde verlief für uns sehr gut“, kommentiert TuS-Trainer Alexander Daun die erste Saisonhälfte. Besonders erfreut zeigt sich der Coach darüber, „dass im Vergleich zu den vergangenen Jahren alle Spielerinnen verletzungsfrei geblieben sind“. Alexandra Scheld hat zu ihrer alten Form zurückgefunden. Die Nummer vier weist eine 12:2-Bilanz auf und verlor lediglich gegen Janina Kämmerer (TSV 1909 Langstadt) und Mallika Bhandarkar (TTC 1946 Weinheim). Mit dem aktuell zweiten Rang befindet sich das Team aus Westfalen weiterhin im Soll. „Unser Saisonziel ist unverändert Platz fünf. Im oberen Drittel der Tabelle geht es sehr eng zu, sodass wir noch einiges zu tun haben, um unser Vorhaben auch am Saisonende zu erreichen.“

Wie der TuS Uentrop hat auch der TSV 1909 Langstadt vier Minuspunkte auf dem Konto, die aus den Niederlagen gegen den ESV Weil (3:6) und TSV Schwabhausen (2:6) resultieren. Manfred Kämmerer, „Mädchen für Alles“ beim Tabellendritten, zeigt sich mit dem bisherigen Abschneiden „sehr zufrieden“. Die beiden Neuzugänge, Monika Pietkiewicz und Alena Lemmer, seien die „erhofften Verstärkungen“ für die Mannschaft. „Außerdem passen Beide menschlich hervorragend in das Team“. Da sich der Heilungsprozess von Anne Bundesmann (Knie-Operation) länger hinzog, mussten mit Janina Kämmerer, Diya Parag Chitale und Sonja Busemann drei Spielerinnen aus der Reserve einspringen. Das Trio habe, so Manfred Kämmerer, „starke Leistungen“ gezeigt. Besonders erfreulich sei zudem der 6:3-Erfolg gegen den TuS Uentrop gewesen. „Bislang hatten wir gegen diese Mannschaft nie eine Chance gehabt.“ Mit drei Punkten im oberen Paarkreuz hatten Pietkiewicz und Lemmer maßgeblichen Anteil an diesem Sieg. Nachdem Bundesmann verletzungsbedingt bislang lediglich zweimal zum Einsatz kam, geht Manfred Kämmerer fest davon aus, dass die Nummer vier in der Rückrunde regelmäßig mitwirken wird. „Sie ist quasi unser Neuzugang.“ Weiterhin möchte das Team aus Hessen an dem Saisonziel festhalten, besser als in der Spielzeit zuvor, als Position sechs erreicht wurde, abzuschneiden. „Die Liga ist sehr ausgeglichen. Es gibt keine einfachen Spiele“, sagt Kämmerer und liefert als Beweis den 6:4-Arbeitssieg gegen das Schlusslicht DJK Offenburg.

Drei Teams sind im Mittelfeld der Tabelle angesiedelt

Als „äußerst unglücklich“ bezeichnet Doris Spiess, Abteilungsleiterin des Viertplatzierten ESV Weil, den Verlauf der ersten Saisonhälfte. „Mehrmals konnte die Mannschaft einen komfortablen Vorsprung nicht halten und unterlag schlussendlich.“ Bestes Beispiel: Zum Saisonstart reichte eine 4:0-Führung beim TuS Uentrop nicht zu etwas zählbarem. Am Ende wurde die Partie sogar mit 4:6 verloren. Das Abschneiden des vorderen Paarkreuzes mit Ievgeniia Vasylieva (14:4-Bilanz) und Charlotte Carey (12:6) sei als „positive Überraschung“ zu bezeichnen. Das Duo verlor zudem keines der neun Doppel. Dagegen gewann die etatmäßige Nummer vier, Anna Kirichenko, nur eines ihrer zwölf Einzel und setzte sich gegen Lotta Rose (MTV Tostedt) durch. Bei den 4:6-Niederlagen gegen den TuS Uentrop, TSV Schwabhausen und die LTTV Leutzscher Füchse 1990 hatte Kirichenko jeweils in der letzten Partie das Nachsehen – gegen Sarah Mantz (Schwabhausen) und Do Thi Huong Tho (Füchse) zudem auch noch im fünften Satz. Um das vor der Saison ausgegebene Ziel, ein Abschneiden unter den Top Drei, zu erreichen, bedarf es nach Meinung von Spiess einer „deutlichen Steigerung in der Rückrunde“.

Neben dem ESV Weil holte auch der starke Aufsteiger TTC 1946 Weinheim als Fünfter elf Punkte. So überraschte der Neuling auch ohne die krankheitsbedingt lange ausgefallene Spitzenspielerin Luisa Säger mit den Unentschieden gegen die Erst- und Zweitplatzierten aus Schwabhausen sowie Uentrop. Diese beiden Punkteteilungen bezeichnet der Vorsitzende Christian Säger als „positive Überraschungen“. Ersatzspielerin Julia Weimer kam für Säger zum Einsatz und sicherte dem Team dank ihrer 3:3-Bilanz „wertvolle Punkte“. Auch mit dem aktuellen Zuschauerschnitt von 160 Fans ist der Vereinschef sehr zufrieden. Die Doppelspieltage, parallel findet in der Halle auch die Begegnung der Weinheimer Herren in der 3. Bundesliga Süd statt, „erzeugen eine klasse Stimmung und sorgen für eine tolle Atmosphäre“. Mit aktuell acht Punkten Vorsprung zum Abstiegsplatz hat der Säger-Klub bereits einen großen Schritt in Richtung Erreichen des Saisonziels Klassenerhalt getan.

Mit bislang acht erzielten Punkten hat der zweite Aufsteiger, TTK Großburgwedel, die Erwartungen nach Meinung des Präsidenten Michael Junker „nicht nur erfüllt, sondern sogar noch übertroffen“. Die eigentliche Nummer vier, Aida Rahmo (Ägypten), kam aufgrund von Visum-Problemen noch nicht zum Einsatz. Als einen „versöhnlichen Jahresabschluss“ bezeichnet Junker das 5:5-Unentschieden beim ESV Weil, nachdem die Niedersachsen zwischenzeitlich schon mit 1:5 zurückgelegen hatten. „Nun kann voller Tatendrang die Rückrunde angegangen werden.“ Neuzugang Polina Trifonova habe ihre Rolle als „Spitzenspielerin und Leaderin“ sehr gut wahrgenommen. Suzanne Dieker gewann zwar nur drei ihrer zwölf Einzel, doch ausgerechnet beim 6:4-Erfolg gegen den MTV Tostedt punktete die Nummer vier doppelt. „Suzanne ist zwar unsere Derby-Heldin, doch bei ihr ist noch Steigerungspotential vorhanden.“ Für Michael Junker ist aufgrund von 8:10 Zählern der Klassenerhalt „fast schon geschafft. Wir wollen natürlich weiter in jedem Spiel punkten und haben schon bewiesen, dass dies in nahezu jeder Partie möglich ist.“

Vier Mannschaften kämpfen in der Rückrunde um den Klassenerhalt

Beim Tabellensiebten LTTV Leutzscher Füchse 1990 beginnt die Gefahrenzone im Kampf um den Klassenerhalt. Der Erstliga-Absteiger gewann lediglich die Heimspiele gegen den TTK Großburgwedel (6:3) sowie ESV Weil (6:4) und kam auswärts sowohl gegen den ATSV Saarbrücken als auch gegen den MTV Tostedt zu einem Remis. Der Vorsprung zu einem Abstiegsrang beträgt lediglich drei Punkte. Aufgrund des gesundheitlich bedingten Ausfalls von Spitzenspielerin Marina Shavyrina begann die Hinrunde nach Meinung von Teamsprecher Christian Klas „sehr unglücklich“. Unter dem Strich dürfe man mit den 6:12 Zählern aber nicht unzufrieden sein. Neuzugang Soraya Domdey sei, so Klas, die „positive Überraschung“ gewesen. Die Berlinerin verlor im hinteren Paarkreuz nur gegen Sonja Busemann (TSV 1909 Langstadt) und Theresa Adams (ATSV Saarbrücken). „Der Spielwitz, die beruhigende Ausstrahlung auf die jüngeren Teamkolleginnen und die Erfahrung von Soraya übertreffen unsere Erwartungen.“ Das Saisonziel nach fünf Jahren in der 1. Bundesliga muss nicht neu formuliert werden. „Wir wollen eine Etage tiefer etwas durchatmen, häufiger Erfolgserlebnisse sammeln und auch mehr Spielfreunde entwickeln“, verrät Christian Klas. „Diesbezüglich sind wir gut auf Kurs.“

Aufgrund der langen Erkrankung von Lotta Rose (Pfeiffersches Drüsenfieber) musste der Tabellenachte MTV Tostedt nach Ansicht von Manager Michael Bannehr „viel improvisieren. Insgesamt haben wir das aber ganz gut hinbekommen.“ Gegen den ATSV Saarbrücken (6:1) und die DJK Offenburg (6:3) wurde gewonnen. Ein Unentschieden gab es zudem noch gegen die LTTV Leutzscher Füchste 1990. „Wir hatten im zu erwartenden Abstiegskampf aber noch Chancen auf weitere Punkte“, bilanziert Bannehr. „Da unsere Mannschaft mit zwei Zählern vor den Abstiegsrängen platziert ist, haben wir unser Etappenziel erst einmal erreicht.“ Unverändert gehe es darum, die Liga zu halten.

„Natürlich sind wir mit dem Verlauf der ersten Serie nicht zufrieden“, stellt Wolfgang Scholer, Abteilungsleiter des Tabellenvorletzten ATSV Saarbrücken, unmissverständlich klar. Der einzige Saisonsieg wurde direkt am ersten Spieltag gegen das Schlusslicht DJK Offenburg mit 6:4 erzielt. Zudem holte das ATSV-Team gegen die mit nur drei Spielerinnen angetretenen LTTV Leutzscher Füchse 1990 einen Zähler. Das war es. Sowohl gegen den MTV Tostedt (1:6) als auch gegen den TTK Großburgwedel (2:6) habe die Mannschaft nach Meinung von Scholer „nicht die notwendige Leistung abrufen können“. Für die Nummer zwei, Tanja Helle (3:12-Bilanz), sei der Start „sehr schwer gewesen. Sie hat sich inzwischen aber besser auf das hohe Niveau eingestellt“. Scholer ist davon überzeugt, dass die Resultate des Neuzugangs in der zweiten Saisonhälfte „besser sein werden“. Unverändert geht es für den Neunten darum, den Klassenerhalt zu schaffen. „Das können wir auch noch gut erreichen“, blickt Wolfgang Scholer optimistisch der Rückrunde entgegen.

Gleich zum Saisonauftakt gewann die DJK Offenburg gegen die LTTV Leutzscher Füchse 1990 mit 6:3. Es folgten acht Niederlagen, sodass das Team aus dem Schwarzwald mit nur zwei Zählern die rote Laterne als Schlusslicht der Tabelle besitzt. „Insgesamt verlief die Hinrunde enttäuschend“, sagt Mannschaftsführerin Petra Heuberger, die selbst im unteren Paarkreuz nur gegen Janina Kämmerer (TSV 1909 Langstadt) gewann und zudem 14 Einzel verlor. Neuzugang Lena Krapf hatte mit einer Schulterverletzung zu kämpfen. Die Folge: Lediglich eine 1:11-Bilanz, der einzige Sieg wurde gegen Tanja Helle (ATSV Saarbrücken) erzielt, ist das Ergebnis der Nummer zwei. Außerdem konnte Spitzenspielerin Kristina Kazantseva aufgrund, so Heuberger, „anderer Tischtennis-Verpflichtungen“ nur an vier der neun Begegnungen teilnehmen. Die Nummer eins verlor keine ihrer acht Begegnungen. Ersatzspielerin Jana Kirner, die vier ihrer sieben Partien siegreich beendete, wusste zu gefallen. „Für uns zählt weiterhin nur der Klassenerhalt“, sagt Heuberger.

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