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Freude pur: Die Meister-Spielerinnen des TTC 1946 Weinheim (Foto: Verein)
2. Damen-Bundesliga: ESV Weil wagt als Vizemeister den Sprung in das Oberhaus

TTC 1946 Weinheim ohne Niederlage Meister

Marco Steinbrenner 13.04.2020

Frankfurt am Main. Der TTC 1946 Weinheim ist und bleibt das Maß aller Dinge in der 2. Damen-Bundesliga. Wie schon in der Vorsaison gewann das Team von der badischen Bergstraße den Meistertitel und verzichtet erneut auf einen Startplatz im Oberhaus. Dafür entschloss sich der Tabellenzweite ESV Weil zum Aufstieg. Die auf Rang sechs zu findende NSU Neckarsulm hat nur für die 3. Bundesliga Süd gemeldet und ist deshalb in der Spielzeit 2020/21 nicht mehr mit dabei. Aus der 1. Bundesliga kommt Absteiger TTK Anröchte, als Meister der 3. Bundesliga Süd der SV DJK Kolbermoor II.

Mit nur einem Verlustpunkt gewinnt der TTC 1946 Weinheim erneut den Titel

Einen spannenden Zweikampf um den Meistertitel lieferten sich der TTC 1946 Weinheim und der ESV Weil. Beim, bedingt durch die Corona-Pandemie, vorzeitigen Abbruch des Spielbetriebs hatte Weinheim (23:1 Punkte) knapp die Nase vorn und verwies den Klub aus dem Drei-Länder-Eck (20:2) auf Rang zwei. „Wir wollten unter die besten drei Mannschaften. Jetzt sind wir zum zweiten Mal in Folge Meister geworden. Daher ist alles super“, verriet Weinheims Vorsitzender Christian Säger. Der einzige Punktverlust des Liga-Primus resultiert aus dem 5:5-Unentschieden zum Start in die Rückrunde gegen die NSU Neckarsulm. „Wir wären gerne noch am vorletzten Spieltag in Weil angetreten. Der Saisonabbruch ist aber völlig richtig. Eine Entscheidung, die allen zu 100 Prozent passt, gibt es nicht.“ Mit einem leicht veränderten Team geht es in die nächste Saison, die auch weiterhin in der 2. Bundesliga bestritten wird. Wie schon vor einem Jahr nimmt der TTC 1946 Weinheim den Platz in der Eliteklasse nicht wahr, da es die Regularien nicht vorsehen, dass parallel zu einem Spiel der 1. Bundesliga eine zweite Partie in der Halle stattfindet. Dieses wollten die TTC-Verantwortlichen aber mit den Herren (3. Bundesliga Süd) praktizieren. Die Personalplanungen hat Säger abgeschlossen. Iryna Motsyk wechselt zum TuS Fürstenfeldbruck. Neu hinzu kommen Lisa Lung (TV Busenbach) und Margo Degraef, die zuletzt in der 1. Liga Italiens aktiv war.

Als einziges der neun Teams beendete der ESV Weil die Rückserie ohne Punktverlust. Drei Begegnungen – drei Siege. Die Heimspiele gegen die DJK Offenburg, den TTC Langweid (jeweils 6:1) und den MTV Tostedt (6:3) seien nach ESV-Abteilungsleiterin Doris Spiess „planmäßig“ verlaufen. Aufgrund der 4:6-Hinspielniederlage in Weinheim reichte es allerdings nicht zum Platz an der Sonne. „Wir wollten unter die Top 3. Das hat die Mannschaft souverän geschafft. Leider hat es nicht mehr zum Sahnehäubchen gereicht.“ Da der ESV Weil erst Anfang April die offizielle Bestätigung erhielt, in der 1. Bundesliga spielen zu dürfen, laufen die Planungen aktuell noch auf Hochtouren. Fest steht bislang nur, dass Vivien Scholz den Klub in Richtung TTC Berlin eastside verlassen wird.

Mit einem Rückstand von fünf Punkten zum Vizemeister aus Weil folgt der TuS Uentrop auf dem dritten Platz. Damit verteidigten die Westfalen ihre Position nach der Hinrunde. „Die Rückserie verlief ganz okay“, blickt Trainer Alexander Daun zurück. Neben vier Siegen steht nur die 2:6-Heimniederlage gegen den Meister aus Weinheim. In überragender Form präsentierte sich Spitzenspielerin Bernadett Balint, die sich in der zweiten Saison-Hälfte bei acht Siegen nur Lenka Harabaszova (NSU Neckarsulm) mit 9:11 im fünften Durchgang geschlagen geben musste. „Unser mutig formuliertes Saisonziel Aufstieg haben wir verpasst. Aber wir wussten vorher, wie schwer es werden würde.“ Elena Shapovalova wird mit bislang noch unbekanntem Ziel den Klub verlassen.

Ex-Nationalspielerin Irene Ivancan wurde nur einmal in der Rückrunde besiegt

Lediglich das Heimspiel gegen die LTTV Leutzscher Füchse 1990 fand aufgrund des vorzeitigen Saison-Endes für den MTV Tostedt nicht mehr statt. Die Bilanz: Vier Erfolge stehen Niederlagen gegen den TuS Uentrop (4:6), TTC Weinheim sowie ESV Weil (beide 3:6) gegenüber. „Ein Remis war in den drei Partien möglich“, berichtet Betreuer Michael Bannehr. Mit einer 13:1-Bilanz darf sich Irene Ivancan als beste Spielerin der Rückrunde feiern lassen. Die Defensivspezialistin unterlag lediglich Bernadett Balint. Bannehr hob die „tolle Harmonie“ innerhalb der Mannschaft hervor. Mit Irene Ivancan und Nachwuchsspielerin Finja Hasters konnte ein, so der Betreuer, „wirklich gutes Abwehrdoppel“ gestellt werden. Drei der sechs Partien wurden gewonnen. Für die nächste Saison gibt es nur eine personelle Veränderung. Mädchen 15-Nationalspielerin Mia Griesel wechselt vom TSV Lunestedt nach Tostedt. Laura Matzke wird wie auch schon in der zweiten Serie aufgrund ihrer zweiten Schwangerschaft in der gesamten nächsten Saison nicht zum Einsatz kommen.

„Wir haben unser Saisonziel Klassenerhalt mit dem fünften Platz nicht nur klar erreicht, sondern sogar noch übertroffen“, freut sich Petra Heuberger, Mannschaftsführerin bei der DJK Offenburg. Theresa Lehmann stand krankheitsbedingt beim Auswärts-Doppelspieltag gegen die Füchse Berlin (6:4) und die LTTV Leutzscher Füchse 1990 (3:6) nicht zur Verfügung. Nach diesen zwei Partien verletzte sich Jana Kirner, die bis zu diesem Zeitpunkt vier ihrer fünf Einzel gewonnen hatte, bei einem Kader-Lehrgang des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) schwer. Die erst 13-jährige Jele Stortz feierte ein vielversprechendes Zweitliga-Debüt und gewann direkt gegen Lotta Rose (MTV Tostedt). Die Planungen für die kommende Spielzeit sind noch in vollem Gange. Spitzenspielerin Nathalie Marchetti bleibt. „Sie ist eine super Teamplayerin und hat tolle Leistungen gezeigt“, freut sich Heuberger über die Zusage der Italienerin. „Ihre Vertragsverlängerung hatte bei uns oberste Priorität.“

NSU Neckarsulm verlässt aus finanziellen Gründen die 2. Bundesliga

Dank einer, so Trainer Frank Hessenthaler, „richtig guten Rückrunde“ verbesserte sich die NSU Neckarsulm vom achten Platz nach der Hinrunde noch auf Position sechs. Selbst gegen den Meister TTC 1946 Weinheim sprang ein 5:5-Unentschieden heraus. Sportlich wurde das Vorhaben Ligaverbleib erreicht, doch aus „finanziellen Gründen“ muss die Sportunion das Bundesliga-Unterhaus verlassen. Zukünftig wird in der 3. Bundesliga Süd weitergespielt. „Die Abteilung setzt in der nächsten Saison auf die Herren“, ergänzt Hessenthaler. Lenka Harabaszova und Rebecca Mohr gehen. Wenna Tu sowie Kathrin Hessenthaler bilden dann das obere Paarkreuz. „Wir bekommen noch eine neue Nummer drei. Komplettiert wird das Team dann mit einer Spielerin aus der eigenen Jugend.“

„Die Mannschaftsleistung war in Ordnung“, berichtet Tho Do Thi, Nummer vier der LTTV Leutzscher Füchse 1990. Besonders erfreulich sei in der zweiten Saisonhälfte der einzige Sieg gegen die DJK Offenburg gewesen. „Mit dem 6:3 haben wir uns für die 4:6-Hinspielniederlage revanchiert.“ Trotz des auf den ersten Blick deutlichen 2:6 gegen den TTC 1946 Weinheim sei nach Ansicht von Do Thi „mehr möglich gewesen. Wir hätten mindestens einen Punkt holen müssen.“ Trotzdem wurde die Vorgabe Klassenerhalt erreicht. Und das, obwohl Spitzenspielerin Marina Shavyrina nach der kurzen Winterpause keines ihrer sieben Einzel gewann. Ob sich das Team für die kommende Spielzeit verstärken wird, steht noch nicht fest. Abgänge jedenfalls gibt es keine.

TTC Langweid besitzt aufgrund des schlechteren Spielverhältnisses die rote Laterne

Durch die beiden Siege in der Rückserie gegen den direkten Konkurrenten TTC Langweid (6:3) und die NSU Neckarsulm (6:2) verbesserte sich der Aufsteiger Füchse Berlin Reinickendorf noch auf den achten Rang. „Wir hätten gerne mehr Spiele absolviert, um uns noch besser an die Liga zu gewöhnen“, sagt Trainer Steffen Dahms. „Gegen die Leutzscher Füchse hätte ich uns nämlich auf Augenhöhe gesehen.“ Aufgrund des besseren Spielverhältnisses im Vergleich zum Schlusslicht aus Langweid wurde der Klassenerhalt knapp erreicht. Ankita Das aus Indien habe sich sowohl menschlich wie auch sportlich als ein „großer Zugewinn“ gezeigt. Die Mannschaft bleibt für die kommende Saison unverändert.

Für den TTC Langweid ging es nach Platz sechs zur Halbzeitpause noch runter auf den neunten und damit letzten Rang. In den fünf Begegnungen der Rückrunde holte das Team aus dem bayerischen Schwaben nicht einen Punkt und gewann lediglich acht Partien. „Wir konnten nicht an unsere Leistungen aus der Hinserie anknüpfen“, stellte Spielertrainerin Cennet Durgun klar. Routinier Martina Erhardsberger (private Gründe) wurde schmerzlich vermisst. „Die Mannschaft hat sich selbst zu viel Druck gemacht. Außerdem fehlte in gewissen Momenten die notwendige Erfahrung.“ Trotz der letzten Position bleibt Langweid unverändert zweitklassig. Das genaue Gesicht der zukünftigen Mannschaft steht aktuell noch nicht fest. „Wir wollen aufrüsten. So viel ist klar“, ergänzt Durgun.

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