Frankfurt am Main. Wie schon in der abgebrochenen Saison 2019/20 gehen in der 2. Damen-Bundesliga erneut nur neun Mannschaften auf Punktejagd. Der Vizemeister ESV Weil hat den Sprung in das Oberhaus gewagt, während die NSU Neckarsulm das Team in Liga 3 zurückzog. Dafür neu dabei sind der TTK Anröchte als Absteiger aus der 1. Bundesliga sowie der SV DJK Kolbermoor II (Meister 3. Bundesliga Süd). Der Titelträger aus dem Norden, Hannover 96, verzichtete.
Welche Mannschaft kann dem TTC 1946 Weinheim Paroli bieten?
Die Vereinsvertreter sind sich einig: Der Topfavorit auf den ersten Platz heißt erneut TTC 1946 Weinheim. Nach den Meistertiteln in den vergangenen zwei Spielzeiten wurde die Mannschaft mit den beiden Belgierinnen Margo Degraef (Italien) und Lisa Lung (TV Busenbach) noch einmal verstärkt. Mallika Bhandarkar wechselte zur TTG Bingen/Münster-Sarmsheim. „Wir möchten unter die Top 3 kommen“, verrät Manager Christian Säger. „Die Liga ist im Schnitt eher besser geworden. Vieles hängt von den Ein- und Ausreisemöglichkeiten der Spielerinnen im Bezug auf Corona ab.“ So könnte am Ende ein Vorteil sein, „viele Spielerinnen in der Mannschaft aufgestellt zu haben, die nicht weit zu den Partien reisen müssen“.
Als größter Weinheimer Konkurrent wird der TuS Uentrop, zuletzt auf Position drei gelandet, eingestuft. Yuki Tsutsui, amtierende Mannschafts-Europameisterin der Mädchen, wurde vom TuS Bad Driburg verpflichtet. Dafür stehen Elena Shapovalova (DJK BW Annen) sowie Alexandra Scheld (ohne Verein) nicht mehr zur Verfügung. „Wir haben eine von Position eins bis fünf ausgeglichene Mannschaft, die über einen super Teamgeist verfügt“, verrät Manager Alexander Daun, der mit seinem Team einen Platz „unter den ersten Drei“ anstrebt. „In der oberen Hälfte ist die Liga sehr stark, aber ich traue meiner Mannschaft das Saisonziel zu.“
Manfred Vogel, Vorsitzender des TTK Anröchte, macht gar kein Geheimnis daraus, „dass wir nach dem Abstieg im oberen Tabellendrittel landen wollen. Mehr ist aufgrund der Stärke von Weinheim und Uentrop nicht drin.“ Die Ostwestfalen haben sich mit Lea Grohmann (TV Busenbach) sowie Malamatenia Papadimitriou (TTC GW 1953 Staffel) verstärkt. Auf der anderen Seite haben Marta Golota (Polen) und Wang Aimei (Ziel unbekannt) den Verein verlassen.
„Wir verfügen über eine gute Mischung aus jungen, hungrigen und erfahrenen Spielerinnen“, sagt Michael Bannehr, Betreuer beim MTV Tostedt. Mit Mia Griesel wurde ein großes, hoffnungsvolles Talent vom TSV Lunestedt verpflichtet. Die 14-Jährige soll sich zusammen mit Finja Hasters die vierte Position teilen.Laura Matzke (TTG Langenich) steht nicht mehr bereit. „Ich bin gespannt, wie sich unsere Youngster in der Liga schlagen werden“, so Bannehr, der eine „sportlich herausfordernde Saison erwartet“. Die Liga sei durch die Zugänge TTK Anröchte und SV DJK Kolbermoor II „noch einmal stärker geworden. Daran ändert auch der Aufstieg des ESV Weil nichts.“ Für das MTV-Team wäre die Wiederholung des vierten Platzes „schon ein sehr gutes Ergebnis“.
DJK Offenburg und Füchse Berlin starten personell unverändert
Keine personellen Veränderungen vermeldet die zuletzt auf Position fünf zu findende DJK aus Offenburg. Nach Ansicht von Mannschaftsführerin Petra Heuberger gehe ein „sehr ausgeglichenes, homogenes und eingespieltes Team an den Start“. Mit Jele Stortz verfügt der Klub aus dem Schwarzwald über eine „starke fünfte Spielerin“. Das Ziel wurde von der Kapitänin klar formuliert: „Wir wollen gesund durch die Saison kommen und den Klassenerhalt schaffen.“ Außerdem soll die 14 Jahre junge Stortz „langsam an das Team herangeführt und eingebaut werden“.
Große Freude bei Huong Do Thi, Mannschaftsleiterin bei den LTTV Leutzscher Füchsen 1990. Mit der ehemaligen Jugend-Nationalspielerin Anna Krieghoff sei es dem Verein aus Leipzig gelungen, „einen erfreulichen Neuzugang zu verbuchen“. Krieghoff entschloss sich nach einer langen Abstinenz vom Tischtennis dazu, die Füchse als fünfte Spielerin zu unterstützen. „Eine Spielerin aus der Region an Board zu haben, passt einfach zu unserer Philosophie und zu unserem Team“, so Huong Do Thi. Dass das Bundesliga-Unterhaus im Vergleich zur vergangenen Spielzeit tendenziell immer stärker wird, „ist für die Liga einerseits natürlich sehr erfreulich. Für uns macht es das Leben natürlich schwerer. Deshalb ist der Klassenerhalt das oberste Ziel.“
Wie die DJK Offenburg verzeichnen auch die Füchse Berlin weder Zu- noch Abgänge. Der Verein aus der Bundeshauptstadt wird es nach zuletzt Platz acht erneut nicht einfach haben, die Liga zu halten. Trainer Steffen Dahms setzt auf den guten Teamgeist und hofft, „dass wir unser Abschneiden aus der Vorsaison wiederholen und damit den Klassenerhalt erreichen können“.
TTC Langweid strebt eine Verbesserung an / Toth soll junge Aufstiegsmannschaft führen
„Wir wollen mehr Punkte, mehr Siege und bessere Bilanzen als in der vorherigen Saison“, stellt Cennet Durgun, Spielertrainerin des bisherigen Schlusslichtes TTC Langweid, klar. „Außerdem peilen wir natürlich wieder den Klassenerhalt an.“ Um dieses Ziel zu erreichen, wurde Charlotte Bardsley neu unter Vertrag genommen. Die 18-jährige Engländerin wechselt vom TTC Woodfield in das bayerische Schwabenland. Durgun hofft, „dass wir die fehlende Erfahrung und Routine in den entscheidenden Momenten mit unserer mutigen sowie motivierten Art wettmachen können“.
Mit Kirsztina Toth als Führungsspielerin geht der SV DJK Kolbermoor II das Zweitliga-Abenteuer an. „Wir verfügen über ein junges und ambitioniertes Team“, berichtet Abteilungsleiter Michael Fuchs. Rückkehrerin Laura Tiefenbrunner, die zuletzt für den TSV Schwabhausen aktiv war, verstärkt ihren Heimatverein wieder. Dafür hat Ugne Baskutyte den Drittliga-Meister in Richtung Borussia Düsseldorf verlassen. Den Kern der Mannschaft bilden hinter Toth Naomi Pranjkovic, Laura Tiefenbrunner, Laura Kaim sowie Iana Zhmudenko. Die ebenfalls in der Mannschaftsmeldung zu findenden Svetlana Ganina sowie Anastasia Bondareva sind, so Fuchs, „vorrangig für unsere Erste eingeplant, stehen aber als Backup zur Verfügung“. Vorrangig geht es dem Abteilungschef darum, „den jungen Spielerinnen Einsätze auf hohem Niveau bieten zu können. Die Weiterentwicklung ist uns sehr wichtig.“ Als Ziel wurde ein Nicht-Abstiegsplatz ausgegeben.