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Die Chancen stehen gut, dass Nina Mittelham am Wochenende wieder einsatzfähig ist (Archivbild: Dr. Stephan Roscher).
Champions League Qualifikationsturnier am Wochenende in Berlin

ttc eastside will erste Hürde nehmen

Dr. Stephan Roscher 06.09.2024

Berlin. Das bescheidene Abschneiden in der Saison 2022/23 mit dem Aus im Viertelfinale und die Nichtteilnahme in der vergangenen Spielzeit haben dazu geführt, dass sich der ttc berlin eastside dieses Jahr über den Umweg eines Qualifikationsturniers für die Gruppenphase der Champions League qualifizieren muss. Der fünfmalige Königsklassen-Sieger richtet das Turnier selbst aus, das am kommenden Wochenende im Sportkomplex Paul-Heyse-Straße ausgetragen wird. Da man um Europas Krone mitspielen möchte, ist ein Weiterkommen Pflicht. Für die Fans ist das prima, können sie auf diesem Weg nämlich schon jetzt Top-Damen-Tischtennis erleben und müssen sich nicht noch wochenlang gedulden – die Punktrunde in der 1. Bundesliga Damen beginnt nämlich erst am 13.10.

Das erste Saison-Highlight bei den Damen – gleichzeitig das erste Frauen-Event der Spielzeit 2024/25 überhaupt – steht also unmittelbar bevor, die zehn teilnehmenden Teams sind bereits vor Ort und fiebern dem Startschuss am Samstag um 10 Uhr entgegen. Alles ist angerichtet, ein tolles Turnier steht zu erwarten.

Tischtennis-Spektakel in der „Heyse25“

„Wir sind ein wenig stolz darauf, dass wir das Quali-Turnier nach Berlin holen konnten. Zehn europäische Spitzenteams an einem Wochenende – mehr kann man Tischtennis-Fans und Sportbegeisterten zum Saisonauftakt nicht bieten“, freut sich eastside-Präsident Alexander Teichmann. „Unsere neue Halle, die 'Heyse25' wie sie unsere Fans mittlerweile nennen, ist optimal für solche Top-Veranstaltungen ausgelegt. Nachdem uns die Heyse25 beim Endspurt um die Deutsche Meisterschaft Glück gebracht hat, wollen wir von hier aus den Angriff auf die Champions League 2025 starten.“

Die zehn teilnehmenden Teams spielen in zwei Gruppen um die vier offenen Plätze, die an die beiden Gruppenersten vergeben werden. Die vier Qualifikanten ziehen in Gruppenphase 2 ein und werden dort den Gruppen A bis D zugelost, in denen jeweils schon zwei Teams feststehen, darunter namhafte Titelanwärter wie Tarnobrzeg, Metz und Linz.

Der Gastgeber des Qualifikationsturniers hat keine einfache Gruppe erwischt, doch das Weiterkommen ist Pflicht. Es wäre kein gutes Signal für die Saison, ausgerechnet in eigener Halle bei der ersten Bewährungsprobe zu scheitern. Da man personell vermutlich aus dem Vollen schöpfen kann und Platz zwei genügen würde, ist dies aber auch nicht allzu wahrscheinlich. Man strebt ganz konkret an, zum sechsten Mal den Königsklassen-Titel in die Hauptstadt zu holen. Die starken Konkurrenten – sowohl beim Qualifikationsturnier als auch, und erst recht, im weiteren Verlauf des Wettbewerbs –, möchten das natürlich verhindern.

Vielversprechender, erfahrener eastside-Kader

Der ttc berlin eastside, der das „Triple“ aus Meisterschaft, Pokal und Champions League im Visier hat, muss zwar auf die nach Frankreich gewechselte Britt Eerland verzichten, dafür ist aber mit Mia Griesel ein 18-jähriges DTTB-Nachwuchs-Ass mit großem Potenzial zum Team gestoßen. Und von der zuletzt in der Liga prächtig akklimatisierten 14-jährigen Josi Neumann wird ein weiterer Sprung erwartet. Nina Mittelham, Ding Yaping, Sabina Surjan und natürlich Shan Xiaona – damit kann man gegen jeden Gegner bestehen, zumal erfahrene Spielerinnen wie Ran Li-Kath und Kathrin Mühlbach auch weiterhin zur Verfügung stehen.

„Sind schwer zu schlagen“: Jens Ruland optimistisch

In Gruppe B treffen die Hauptstädterinnen auf Ucam Cartagena TM (Spanien), TT Moravsky Krumlov (Tschechien), Girbau-Vic TT (Spanien) und Uniao Sebastianense F.C. (Portugal).

eastside-Coach Jens Ruland zeigt sich optimistisch, warnt aber auch davor, die Gegner zu unterschätzen. „Wir nehmen das Turnier sehr ernst. Natürlich ist es unser erklärtes Ziel, die Gruppenphase der Champions League zu erreichen, aber wir erwarten keinen Selbstläufer“, so Ruland. „Wir werden also jedes Match mit der notwendigen Konzentration und Einstellung in Angriff nehmen.“ Zu den Gegnern meint Berlins Trainer: Wir erwarten vier ausgeglichene Teams in unserer Gruppe, wovon Cartagena nominell die stärkste Mannschaft an den Start zu bringen scheint. Viel hängt ja auch immer davon ab, in welcher Aufstellung die Teams dann tatsächlich anreisen.“ Doch man schaue zu allererst auf sich selbst: „Wir legen den Fokus zunächst auf unsere eigene Leistung. Wenn die stimmt, sind wir schwer zu schlagen.“ Ruland rechnet damit, dass auch Nina Mittelham am Tisch stehen kann, die in Paris kein Glück hatte und wegen einer Bandscheibenverletzung das Olympische Turnier nicht zu Ende spielen konnte: „Wir werden mit der bestmöglichen Mannschaft spielen. Nina hat gesundheitlich in den letzten Tagen super Fortschritte gemacht, sodass wir guter Hoffnung sind, dass sie am Wochenende einsatzbereit sein kann.“

Top-Duell Berlin vs. Cartagena am Sonntagnachmittag

Die Partie der beiden Gruppengiganten Berlin und Cartagena, die sich schon einige spannende Königsklassen-Duelle in den letzten Jahren geliefert haben, gilt im Vorfeld als einer der Turnier-Höhepunkte. Man trifft in Runde vier am Sonntag um 15 Uhr aufeinander. Cartagena hat unter anderem die spanische Linkshänderin Maria Xiao und die serbische Defensivkünstlerin Silvija Erdelji im Kader, verfügt aber mit Penholder-Ass Qi Fei auch über eine sehr starke Chinesin.

In der ersten Runde, die am Samstag um 10 Uhr steigt, trifft der ttc eastside aber zunächst als klarer Favorit auf die Portugiesinnen von Uniao Sebastianense.

Saint-Denis Favorit in Gruppe A

Wir sollten aber auch die andere Gruppe beachten. Auch dort werden wir, bei aller verständlichen Fokussierung auf den Hauptstadtklub, spannendes Damentischtennis auf hohem Niveau sehen. In Gruppe A duellieren sich TTC Novi Sad (Serbien), Museo De La Almendra Francisco Morales (Spanien), CTM Mirandela (Portugal), HB Ostrov Z.S. (Tschechien) und Saint-Denis Tennis De Table (Frankreich). Saint-Denis mit Prithika Pavade, Barbora Balazova und Li Jie gilt als Gruppenfavorit.

Turnier der Superlative zu erschwinglichen Ticket-Preisen

Es gibt kaum interessantere, vielfältigere und facettenreichere Turniere als solche, bei denen zahlreiche internationale Teams am Start sind. Nicht weniger als 20 Partien stehen am Wochenende auf dem Programm. Wer es irgendwie einrichten kann, sollte unbedingt im Berliner Tischtennis-Dome „Heyse25“ (Paul-Heyse-Straße 25, 10407 Berlin) vorbeischauen. Für vergleichsweise moderates Geld (Tageskarte 12 Euro, Turnierkarte 20 Euro – ermäßigt 9,-/15,-) bekommt man zum Saisonauftakt tolles Tischtennis auf Top-Niveau und mit hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche spannende Partien geboten.

Livestream/Liveticker

Das Quali-Turnier ist ein ETTU-Event. Folglich wird diesmal das bewährte Berliner Duo Bernd Guder/Dietmar Ripplinger nicht live streamen, sondern lediglich die Spiele offline mit der Kamera begleiten und dann in den nächsten Tagen einen Kurzbericht auf seinem YouTube-Kanal einstellen. Für Livestream und Liveticker ist die ETTU zuständig. Auf deren Webseite https://www.ettu.org/ wird man entsprechend fündig.

Zu den einzelnen Livestreams

Alle Ergebnisse (Übersicht)

Ergebnisse ttc berlin eastside – Uniao Sebastianense F.C. (3:1)

Ergebnisse ttc berlin eastside – Girbau-Vic TT (3:0)

Gruppeneinteilung, Aufstellungen und Spielplan

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Weitere Links

Webseite der 1. Bundesliga Damen

1. Bundesliga Damen auf click-TT: Spielplan, Infos und Tabelle (Saison 2024/25)

1. Bundesliga Damen auf click-TT: Spielplan, Infos und Tabelle (Saison 2023/24)

Später Rundenbeginn, mindestens vier Teams mit Meisterschaftsambitionen

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