Waltrop. Covid-19 hat die Welt verändert. Zwar sorgen die Maße des Tisches automatisch für einen idealen Distanzhalter und machen Tischtennis zu einer der risikofreiesten Sportarten. Doch ohne maßgeschneiderte Schutz- und Hygienekonzepte öffnen sich auch nach dem Lockdown keine Hallen. Wir präsentieren Ihnen Vereine, in denen wieder Tischtennis gespielt wird. Heute: Der TTV Waltrop 99.
Wir stellen Ihren Verein vor! Mit Ihrem Text! Mit Ihren Fotos! Mit Ihrem Video!
Falls auch bei Ihnen bereits die Bälle über die Netze fliegen, dann erzählen Sie uns doch auch die Geschichte Ihrer Wiedereröffnung. Welchen organisatorischen und bürokratischen Hürden standen Sie auf dem Weg zur Wiedereröffnung gegenüber? Welches Tischbuchungssystem setzen Sie im Training ein? Wie haben Ihre Mitglieder die Öffnung nach monatelanger Schließung angenommen? Hat Ihr Verein neue Strukturen für den Umgang mit der Pandemie geschaffen? Wir freuen uns auf Ihre ganz persönliche Story: Mit Infos zu Ihrem Verein! Mit Ihrem Text! Mit Ihren Fotos aus dem Corona-Training und vielleicht ja sogar mit Ihrem Video! Unsere Kontaktadresse lautet: schillings.dttb@tischtennis.de.
Heute: Der TTV Waltrop 99
Der 1999 gegründete TTV Waltrop 99 gehört zum Verbandsgebiet des Westdeutschen TTV (WTTV) und ist im Kreis Recklinghausen beheimatet. Der TTV ist aktuell rund 100 Mitglieder stark, etwa die Hälfte davon sind Kinder und Jugendliche. Der Verein ist breitensportorientiert und macht immer wieder auch mit Sportentwicklungs-Aktionen auf sich aufmerksam. Für die Saison 2020/21 hat der TTV eine Damen-Mannschaft, vier Herren-Teams sowie fünf Nachwuchsmannschaften für den Spielbetrieb gemeldet.
Den Wiedereinstieg des TTV ins Training beschreibt Jens Korte. Der 44-Jährige ist 1. Vorsitzender des TTV Waltrop 99 und spielt seit seinem neunten Lebensjahr Tischtennis. Korte ist in der Kreisklasse aktiv und ehrenamtlich als Ressortleiter Vereinsberatung im WTTV mit Tischtennis beschäftigt.
Stadt Waltrop organisiert Umzug der Tische
„Nach den deutschlandweiten Hallenschließungen Mitte März waren auch wir eine Zeit zum Nichtstun und Abwarten verdammt. Innerhalb des Vorstandes standen wir allerdings in ständigem Kontakt miteinander und haben jede aktuelle Veränderung der Situation sofort miteinander besprochen. Nachdem Öffnungen in Aussicht gestellt wurden, haben wir so schnell wie möglich auf Basis der Bestimmungen des Schutz- und Handlungskonzeptes des DTTB, den Hinweisen des WTTV und der örtlichen Vorschriften ein sehr aufwändiges Hygienekonzept für unseren Verein erstellt.
Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Sportbüro der Stadt Waltrop gab es bei uns keinerlei Verzögerungen. Ganz im Gegenteil: Die Verwaltung war sehr kooperativ und hat uns in allen Bereichen unterstützt. Wir durften nicht nur schon am Dienstag, den 25. Mai, wieder mit dem Training starten und bekamen eine Genehmigung auch für die Hallenöffnung in den ersten drei Ferienwochen, sondern das Sportbüro half auch der Überbrückung eines organisatorischen Problems.
Denn unser Wiedereinstieg begann zwar Ende Mai schon früh, aber zunächst in ungewohnter Umgebung. Die ersten Wochen des Wiedereinstiegs hatten wir wegen der Notwendigkeit der Nutzung unserer Halle für Abitur-Klausuren vorübergehend in ein anderes Spiellokal ausweichen müssen.Da dort keine Tische zur Verfügung standen, musste unser gesamtes Equipment in die Sporthalle Nord umziehen. Dieser Umzug, und später auch der Weg zurück, ist komplett durch die Verwaltung erfolgt. Seit 30. Juni trainieren wir nun wieder in heimischen Gefilden, nämlich in der Sporthalle 2 des Theodor-Heuss-Gymnasiums Waltrop.
Ehrenamtlicher Mehraufwand durch Corona
Für die Einhaltung und Umsetzung unseres Konzepts haben wir die Position des Hygienebeauftragten eingeführt, die unser 2. Vorsitzender Uwe Nährig in Personalunion übernommen hat. Darüber hinaus haben wir entschieden, dass verpflichtend jeweils mindestens zwei Vorstandsmitglieder beim Training sein müssen, um den Aufbau, die Desinfektion und die Organisation des Trainings zu übernehmen beziehungsweise zu überwachen. Alles klappt bisher reibungslos, aber es entsteht natürlich ein erheblicher ehrenamtlicher Mehraufwand.
Aufgrund der Corona-Beschränkungen mussten wir unsere übliche Zahl von zwölf Tischen auf derzeit sechs reduzieren. Wo sich üblicherweise 35 bis 40 Kinder tummeln, spielen wir momentan in zwei Gruppen mit jeweils zwölf Teilnehmern. Für das Jugendtraining haben wir zudem entschieden, dass jeweils vier Trainer und Betreuer zwingend anwesend sein müssen. Auch bei den Erwachsenen spielen wir in mehreren Gruppen á maximal zwölf Aktiven.
Trotz aller Sorgfalt bei der Erstellung unseres Konzepts war natürlich am Anfang eine gewisse Unsicherheit vorhanden. Denn für die Umsetzung ist ja immer auch die Disziplin der Mitglieder unerlässlich. Hier können wir glücklicherweise aus unserer Erfahrung heraus sagen: Es hat alles wirklich wunderbar geklappt. Egal ob jung oder alt, alle die nach unserer Wiedereröffnung ins Training gekommen sind, haben sich an die aufgestellten Regeln gehalten. Dank dieses Verantwortungsbewusstseins unserer Mitglieder hatten wir bis heute keinerlei Probleme mit der Umsetzung.
Whatsapp als Tischbuchungsplaner
Aufgrund der guten Kooperation mit dem Sportbüro der Stadt konnten wir schon am 20. Mai unsere Mitglieder mit einem Newsletter über die Wiederaufnahme des Trainings informieren. Die Begeisterung über die relativ zügige Rückkehr in die Halle war natürlich sehr groß und wurde mit großer Erleichterung und Dankbarkeit aufgenommen. Tischtennis hatte uns allen gefehlt, insbesondere natürlich auch den Jugendlichen, deren Eltern vor der Teilnahme schriftlich unserem Hygienekonzept zustimmen mussten.
Zur Vereinfachung der Trainingsorganisation haben wir uns zum Buchen der Trainingstische ganz simpel für eine Whatsapp-Lösung entschieden. Nach zwei Monaten können wir sagen, dass dies absolut reibungslos funktioniert. Die Tischbuchungen für den Erwachsenenbereich erfolgen stets über zwei Vorstandsmitglieder, über meine Person und Uwe Nährig. Die Buchungen für den Nachwuchs laufen über unsere Jugendleiterin Antje Korte-Wildoer. Wir stellen dann jeweils die Trainingspläne für die betreffende Gruppe zusammen.
Doppel und Partnerwechsel bald wieder erlaubt
Der Trainingsbetrieb läuft bei uns seit der Wiederaufnahme reibungslos. Wir erlauben ab der kommenden Woche sogar wieder den Einsatz von Doppeln sowie auch das Trainieren mit unterschiedlichen Spielpartnern. Von diesen Lockerungen erhoffen wir uns, dass auch die bisher noch etwas zurückhaltenden Vereinsmitglieder wieder den Weg ins Training finden.
Schade ist, dass die meisten unserer älteren Mitglieder den Abenden aber noch Fernbleiben. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, trainieren nur die jüngeren Mitglieder. Auch wenn Tischtennis glücklicherweise zu den nahezu risikofreien Sportarten gehört, sorgen sich die Risikogruppen verständlicherweise immer noch. Denn das Virus ist ja noch in unserer Mitte. Mitgliedereinbußen mussten wir aber bisher nicht hinnehmen und wir haben auch die vorgesehene Anzahl an Mannschaften für die neue Saison gemeldet.
Fehlende Geselligkeit ein Risikofaktor
Ob sich die Corona-Pandemie unter Umständen auf die Mitgliederzahlen im Verein auswirkt, werden wir wohl erst im Laufe des Herbstes sehen, wenn der Spielbetrieb wieder startet. Größte Hemmschuhe sind die vermutlich nicht zur Verfügung stehenden Umkleide- und Duschräume sowie die Bereitschaft von Personen der Risikogruppen, an Spielen teilzunehmen.
Es bleiben zahlreiche Unwägbarkeiten, die sich wahrscheinlich erst im Laufe der Zeit und mit einer Verbesserung der Pandemie-Situation wirklich auflösen lassen. Sollte die Situation mit COVID-19 noch länger anhalten, ist vielleicht auch die Gefahr des Mitgliederverlustes gegeben, insbesondere bei Mitgliedern in der Altersgruppe 60 plus.
Ich persönlich finde allerdings auch bedrohlich, dass durch die Hygieneregeln die Geselligkeit auf allen Ebenen im Verein leidet. Die ‚dritte Halbzeit‘ nach dem Spiel, die Vereinsfeste und die vielen sozialen Kontakte im Verein drohen durch die Hygieneregeln verloren zu gehen, da sie aktuell nicht so unbeschwert gelebt werden können, wie wir es alle schätzen gelernt haben.
Mit Freizeitangeboten aktiv Mitglieder werben
Die Corona-Pandemie zeigt zudem auf, wie wichtig es grundsätzlich ist, unsere Sportart neben dem klassischen Wettkampfsport noch viel mehr für den Freizeitsport in jeder Hinsicht zu öffnen. Neben guter Jugendarbeit und einem breiten ehrenamtlichen Fundament sollten Tischtennisvereine deshalb unbedingt auch neuen Trends und neuem Freizeitverhalten Rechnung tragen.
Darin liegen nämlich auch Chancen, wie Events mit ClickBall, Schwarzlichttischtennis, Vierer-Tisch oder Beer-Pong zeigen. Das jüngste Beispiel sind Outdoor-Tischtennistische, die während der Corona-Zeit fast wie geschnitten Brot verkauft wurden. Das ist ein toller Freizeittrend, den wir uns als Tischtennisverein zunutze machen könnten, beispielsweise mit dem Angebot von Outdoor-Turnieren. Hier kombiniert sich perfekt die Chance zu positiver Öffentlichkeitsarbeit und zur Gewinnung neuer Vereinsmitglieder.
Moselbachpark-TT-Cup an Steinplatten am 1. August
Mit dem TTV Waltrop versuchen wir immer wieder erfolgreich, durch Aktionen für den Freizeitsport Tischtennis zu werben. Aktuell machen wir uns einen Trend zunutze, den es schon länger gibt, und der durch Corona noch verstärkt wurde. Das Spielen an Steinplatten. Wir haben eine Idee, die jeder Verein leicht umsetzen könnte!
Im Moselbachpark in Waltrop bieten wir deshalb am Samstag, 1. August, an den öffentlichen Steinplatten unseren 1. Moselbachpark-TT-Cup für Tischtennis-Interessierte jeder Altersgruppe an, die noch nicht in einem Verein spielen. Wer Lust hat, meldet sich an oder kommt einfach vorbei. Los geht es um 14 Uhr! Rund um den Moselbachpark-TT-Cup gibt es dann noch weitere Freizeit-Tischtennis-Angebote des TTV, beispielsweise eine Hobbysportgruppe, die ab 19. August loslegt.
Neue Wege sind wichtig – und auch gut fürs Image!“
Link zur Anmeldung per E-Mail beim 1. Moselbachpark-TT-Cup
Zur Homepage des TTV Waltrop 99
Weitere Links
Falls auch bei Ihnen bereits die Bälle über die Netze fliegen, dann erzählen Sie uns doch auch die Geschichte Ihrer Wiedereröffnung.
Welchen organisatorischen und bürokratischen Hürden standen Sie auf dem Weg zur Wiedereröffnung gegenüber? Welches Tischbuchungssystem setzen Sie im Training ein? Wie haben Ihre Mitglieder die Öffnung nach monatelanger Schließung angenommen? Hat Ihr Verein neue Strukturen für den Umgang mit der Pandemie geschaffen?
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Chronologie der Meldungen zu COVID-19 auf der DTTB-Website
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