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Franziska Schreiner (Foto: ETTU)
Schreiner kann in Cluj-Napoca in die Fußstapfen von Annett Kaufmann und Chantal Mantz tretten

U21-EM: Franziska Schreiner greift um 15.20 Uhr nach Gold

MS 18.09.2022

Cluj-Napoca. Franziska Schreiner setzt in Cluj-Napoca ihre Reise fort. Die 20 Jahre alte Langstädterin besiegte im Halbfinale der U21-Europameisterschaften Frankreichs Favoritin Prithika Pavade mit 4:3 und kann nun am Nachmittag um 15.20 Uhr als dritte Deutsche nach Vorjahressiegerin Annett Kaufmann (Böblingen) und ihrer bei der Premiere 2017 erfolgreichen Vereinskollegin Chantal Mantz die Goldmedaille gewinnen. Schreiner, die im Vorjahr nur dem damals 15 Jahre alten Ausnahmetalent Kaufmann unterlegen war, trifft im Endspiel auf die an Position eins gesetzte rumänische Lokalmatadorin Elena Zaharia. Das Finale wird im Livestream der ETTU übertragen.

Schreiner findet ab Satz zwei zu ihrem Rhythmus

Einen Tag nach dem Viertelfinalerfolg im nationalmannschaftsinternen Aufeinandertreffen mit der ein Jahr jüngeren Sophia Klee (Weinheim) hat Franziska Schreiner ihren Bronzemedaillengewinn vom Vorjahr und ihre Zugehörigkeit zur europäischen Spitze mit dem Einzug in das Endspiel eindrucksvoll untermauert. Die in Langstadt in der Bundesliga spielende und in Düsseldorf lebende und trainierende Bayerin besiegte in einer abwechslungsreichen Partie Goldmedaillenaspiranten Prithika Pavade mit 9:11, 11:5, 11:9, 5:11, 5:11, 11:4 und 11:7. Frankreichs Olympiateilnehmerin hatte auf ihrem Weg in die Vorschlussrunde im Achtelfinale zuvor das 16 Jahre alte DTTB-Talent Mia Griesel (Tostedt) bezwungen.

Das Halbfinale lebte von der Spannung wechselnder Führungen. Schreiner benötigte in dem von beiden Seiten nervös geführten Siebensatzkrimi zunächst den Auftaktsatz, bis sie gegen die französische Filigrantechnikerin erstmals den Rhythmus für ihr aggressives Angriffstischtennis gefunden hatte. In der Folge übernahm die 20-Jährige im zweiten und dritten Durchgang immer häufiger erfolgreich die Initiative, brachte ihre zwei Jahre jüngere Gegnerin mit ihrem meterhoch, bis unter die Hallendecke der BT Arena geworfenen Aufschlag, ihrer dominanten Vorhand und immer wieder auch mit punktbringenden Rückhandschlägen in Verlegenheit. Ende des dritten Satzes allerdings schmolz die klare Führung Punkt für Punkt gegen die nun mit Tempo und Platzierung etwas variantenreicher agierende U21-Europameisterin des Jahres 2020 immer mehr dahin. Nach zwei ausgelassenen Satzbällen half Schreiner jedoch bei 10:9 eine taktisch kluge, komplett neue, flache Aufschlagvariante, um ihre Gegnerin zu überraschen und die wichtige 2:1-Führung sicherzustellen.

Schreiner im Entscheidungssatz mit den besseren Nerven

Was sich jedoch zuvor bereits angedeutet hatte, setzte sich in den Durchgängen vier und fünf fort. Pavade spielte nun selbst aktiver, variantenreicher und sicherer, ihrerseits agierte Schreiner in dieser Phase zu passiv und produzierte leichte Fehler. Das Momentum kehrte aber schon im sechsten Durchgang auf die Seite der Deutschen zurück, die mit 11:4 den Ausgleich erzwang. Im Entscheidungssatz allerdings mussten die Fans von Franziska Schreiner zwischenzeitlich doch noch einmal Zittern. Einem herausragend herausgespielten Auftaktpunktgewinn zum 1:0 folgte bis zum Seitenwechsel eine Negativserie von fünf Punkten, doch die Bayerin zeigt mentale Stärke und blieb auf ihr dominantes Spiel fokussiert. Schon bei 6:6 hatte Schreiner die Pavade wieder eingeholt und riss nur wenig später bei 11:7 jubelnd die Arme zum verdienten 4:3-Erfolg in die Höhe.

Franziska Schreiner: "Hatte meine Nerven besser im Griff als meine Gegnerin"

"Ich bin sehr, sehr glücklich, dass ich bis zum Ende bei dieser EM spielen darf. Ich hoffe, dass ich nun ein auch ein sehr gutes Einzelfinale spielen werde. Das Halbfinale gegen Pavade war sehr hart, vor allem auch mental. Wir waren beide sehr nervös, deshalb sind einige Sätze auch sehr deutlich ausgegangen. Zum Ende des Spiels hatte ich im richtigen Moment meine Nerven besser im Griff als meine Gegnerin." Lange Zeit zum Ausruhen bleibt der frischgebackenen Finalistin allerdings nicht. Bereits um 15.20 deutscher Zeit trifft sie auf die bei diesem Turnier an Position eins gesetzte Rumänin Elena Zaharia, die sich im zweiten Vorschlussrundenspiel nach einem 1:3-Rückstand noch gegen die Tschechin Zdena Blaskova behauptete. 

 

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Der Finaltag im Einzel

Damen, Finale
15.20 Uhr: Franziska Schreiner - Elena Zaharia ROU
Halbfinale
Franziska Schreiner - Prithika Pavade FRA 4:3 (-9,5,9,-5,-5,4,7)
Elena Zaharia ROU - Zdena Blaskova CZE 4:3 (7,-4,-6,-9,11,8,7)
Herren, Finale
16.10 Uhr
Halbfinale
10.40 Uhr: Samuel Kulczycki POL - Milosz Redzimki POL
11.30 Uhr: Maciej Kolodziejczyk AUT - Vladislav Ursu MDA

Links

DAS U21-AUFGEBOT DES DTTB

Damen-Einzel: Mia Griesel (MTV Tostedt), Sophia Klee (TTC Weinheim), Naomi Pranjkovic (SV DJK Kolbermoor), Franziska Schreiner (TSV Langstadt)
Damen-Doppel*: Griesel/Schreiner, Pranjkovic/Charlotte Bardsley ENG
*Sophia Klee spielt kein Doppel
Herren-Einzel: Tom Schweiger (FC Bayern München), Vincent Senkbeil (SC Buschhausen), Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), Lleyton Ullmann (TTC GW Bad Hamm)
Herren-Doppel: Stumper/Senkbeil, Schweiger/Ullmann
Mixed*: Schreiner/Stumper, Pranjkovic/Schweiger, Griesel/Senkbeil, Ullmann/Emilija Riliskyte LTU
*Sophia Klee spielt kein Mixed
Trainer-Team: Lara Broich (Bundestrainerin Jugend 19 weiblich), Dustin Gesinghaus (Bundestrainer Jugend 19 männlich), Xiaoyong Zhu (Bundesstützpunkttrainer)
Physiotherapeutin: Maria Först (Neuss)
Schiedsrichter: Jürgen Wernerus (Würselen)

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