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Der Vorjahreszweite Gerrit Engemann verpasst den Einzug ins Viertelfinale nur knapp (Foto: ETTU)
Knappe Niederlagen für Gerrit Engemann und Yuki Tsutsui / Auch Fanbo Meng und Sophia Klee scheitern

U21-EM für Deutschland im Achtelfinale beendet

07.03.2020

Varadzin. Bei den U21-Europameisterschaften im kroatischen Varadzin geht Deutschlands Nachwuchs leer aus. Gerrit Engemann und Fanbo Meng verpassten ebenso den Sprung in das Einzel-Viertelfinale wie Sophia Klee und Yuki Tsutsui. Mit den Niederlagen im Achtelfinale ist die EM für Deutschland beendet. Im Herren-Doppel und im Mixed waren gestern vier DTTB-Duos knapp an einem Medaillengewinn vorbeigeschrammt. 

Engemann dicht vor dem Sieg / Meng chancenlos

Die denkbar knappe Siebensatz-Niederlage Gerrit Engemanns gegen den Belgier Laurens Devos war durchaus vermeidbar. Der Vorjahreszweite, der sich am Donnerstagvormittag eine Trizepsverhärtung im Schlagarm zugezogen hatte, ließ in den verlorenen Durchgängen eins, drei und fünf (10:12, 12:14, 9:11) gute Möglichkeiten auf eine Weichenstellung zu seinen Gunsten aus. Engemann egalisierte die Satzrückstände zwar jeweils deutlich (11:6, 11:8 und 11:4) und machte im entscheidenden Durchgang auch einen 2:5-Nachteil wett. Doch am Ende musste der Bundesligaspieler des TTC GW Bad Hamm Devos zu einem 11:9-Erfolg gratulieren. 

Nur wenige Chancen bekam hingegen in seinem Achtelfinalmatch Fanbo Meng. Der Linkshänder des TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell, der in den beiden ersten Turnierstufen durchweg gute Leistungen geboten hatte, musste heute in allen vier Durchgängen die Überlegenheit des Franzosen Irvin Bertrand anerkennen und kam beim 5:11, 7:11, 6:11 und 8:11 nicht wirklich in die Nähe eines Satzgewinns.

Im Viertelfinale sind zwei Franzosen (Leo de Nodrest, Irvin Bertrand), zwei Belgier (Laurens Devos, Florian Cnudde), zwei Russen (Artur Abusev, Vladimir Sidorenko) sowie der Rumäne Rares Sipos und der Moldawier Andrei Putuntica vertreten.

Tsuitsui mit Chancen / Klee unterliegt 1:4

Als sie an Samstagmittag an den Tisch trat, ruhten alle Hoffnungen des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) auf den schmalen Schultern von Yuki Tsutsui. Nach dem vorausgegangenen Scheitern der anderen drei Deutschen in den Achtelfinalbegegnungen hatte nur die Bad Driburgerin noch die Chance, in die entscheidende Runde um die Vergabe der Medaillen vorzurücken.

Tsutsui, die in den Vorrundenstufen eins und zwei überzeugende Auftritte geboten hatte, zeigte zwar auch gegen die an Position fünf gesetzte Slowakin Tatiana Kukulkova erneut eine gute Leistung und erspielte sich gegen die favorisierte Osteuropäerin sogar eine 2:0-Satzführung. Die nächsten drei Durchgänge gingen allerdings mit jeweils 11:7 glatt an die sich nun steigernde Kukulkova, bevor sich Tsutsui in Satz sechs nach einer zwischenzeitlichen 7:4-Führung bei 10:9 noch einmal eine Chance zum 3:3-Ausgleich bot. Doch Kukulkova nutzte ihren eigenen Aufschlag zum 10:10 und markierte auch die nächsten beiden Punkte zum 4:2-Gesamterfolg.

Zuvor hatte sich die für den SC Niestetal startende Sophia Klee, die zudem wie auch Yuki Tsutsui in der Bundesliga das Trikot des TuS Bad Driburg trägt, im Achtelfinale Ana Tofant geschlagen geben müssen. Klee unterlag der Position sieben gesetzten Slowenin, die gestern auch Tsutsui in den Gruppenspielen in fünf Sätzen bezwungen hatte, mit 6:11, 11:6, 9:11, 4:11 und 7:11 und verpasste ein besseres Ergebnis mit dem knappen Verlust des dritten Satzes. 

Im Viertelfinale des Damen-Einzels stehen nun neben Kukolkova und Tofant die topgesetzten Rumäninnen Andreea Dragoman und Adiana Diaconu, die beiden Französinnen Prithika Pavade und Camille Lutz sowie Christina Kallberg (Schweden) und Anna Wegrzyn (Polen).

Helmut Hampl: "Ambitionen und Ziele nicht zu 100 Prozent erreicht"

Die vierte Auflage der U21-Europameisterschaften brachte erstmals keinen Medaillengewinn für das deutsche Team. 2017 hatte der DTTB bei den Damen Gold und Silber durch Chantal Mantz und Yuan Wan sowie Silber durch Dang Qiu mit nach Hause genommen, 2018 hatte sich Dennis Klein Bronze im Doppel gesichert und 2019 erreichte Gerrit Engemann das Einzel-Finale.

Angesichts der ausgelassenen Chancen gestern in den Doppelkonkurrenzen und teilweise auch im Einzel fiel die Bilanz von Helmut Hampl, dem Cheftrainer DTTZ und Bundestrainer U23, entsprechend durchwachsen aus: "Die U21-EM hatte ein sehr hohes Niveau im männlichen Bereich während im weiblichen Bereich Unterschiede von der Breite zur Spitze erkennbar waren. Unsere Sportler und Sportlerinnen sind hier mit hohen Ambitionen angereist. Betrachtet man die Resultate nüchtern, konnten die Ambitionen und Ziele nicht zu hundert Prozent erreicht werden." Der routinierte Trainer blickt aber schon wieder nach vorne: "Wir hatten ein gutes Team am Start, und ich möchte mich auch für die hervorragende Arbeit und Unterstützung meiner Trainerkollegen Tamara Boros und Lei Yang sowie unserer Physiotherapeutin Maria Först bedanken. Außerdem können wir für die Spieler viel Positives aus der Veranstaltung für das tägliche Training ziehen. Von den sieben Teilnehmern können, mit Ausnahme von Gerrit Engemann und Tobias Hippler, immerhin fünf noch weiter in dieser Altersklasse spielen, wenn sie sich für die nächsten Titelkämpfe im belgischen Spa qualifizieren."

Für die Sportler ist das Turnier beendet, für zwei weitere Deutsche noch nicht: Oberschiedsrichter Sven Weiland und sein Kollege Michael Kamann sind noch bis zum Sonntag im Einsatz.

DIE SPIELE DER DEUTSCHEN AM SAMSTAG, 7. März

U21, Herren-Einzel
Achtelfinale
Gerrit Engemann - Laurens Devos BEL 3:4 (-12,6,-10,8,-9,4,-9)
Meng Fanbo - Irvin Bertrand FRA 0:4 (-5,-7,-6,-8)

U21, Damen-Einzel
Achtelfinale
Sophia Klee - Ana Tofant SLO 1:4 (-6,6,-9,-4,-7)
Yuki Tsutsui - Tatiana Kukulkova SVK 2:4 (5,7,-7,-7,-7,-10)

 

Auslosung und Ergebnisse auf der Webseite der ETTU

 

DAS U21-AUFGEBOT DES DTTB

Damen-Einzel: Sophia Klee (SC Niestetal/TuS Bad Driburg), Franziska Schreiner TV 1921 Hofstetten), Yuki Tsutsui (TuS Bad Driburg)
Herren-Einzel: Gerrit Engemann (TTC GW Bad Hamm), Tobias Hippler (TuS Celle), Cedric Meissner (FSV Mainz 05), Meng Fanbo (TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell)
Damen-Doppel: Klee/Schreiner, Tsutsui/Nikita Petrovova (Tschechien)
Herren-Doppel: Engemann/Meng, Hippler/Adrien Rassenfosse (Belgien), Meissner/Andreas Csaba (Ungarn)
Mixed: Engemann/Tsutsui, Hippler/Schreiner, Meng/Klee, Meissner/Tania Plaian (Rumänien)
Trainer: Helmut Hampl (Cheftrainer DTTZ und Bundestrainer U23), Tamara Boros (DTTZ-Trainerin), Lei Yang (DTTB-Honorartrainer)
Physiotherapeut: Maria Först (Neuss)
Schiedsrichter: Sven Weiland (Oberschiedsrichter), Michael Kamann

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