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Wim Verdonschot/Josi Neumann gewinnen Silber (Fotos, auch in der Galerie: Tresselt)
Bertelsmeier erreicht Einzel-Halbfinale / Griesel und Bertelsmeier in den Doppel-Endspielen vertreten

U21-EM: Glänzende Silbermedaille für Josi Neumann und Wim Verdonschot

MS 10.05.2025

Bratislava. Diese Silbermedaille strahlt besonders hell: In einem hochklassigen Finale verpassten am Abend die erst 15 Jahre alte Josephina Neumann und der vier Jahre ältere Wim Verdonschot bei den U21-Europameisterschaften in Bratislava einen sensationellen Titelgewinn gegen die rumänischen Favoriten Darius Movileanu/Elena Zaharia beim 11:9, 8:11, 9:11, 13:11 und 5:11 nur hauchdünn. Am Sonntag verfügt der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) noch über drei weitere Optionen auf den Gewinn von Gold: In den Doppel-Wettbewerben sind Andre Bertelsmeier und Mia Griesel mit ihren Partnern aus Portugal und Wales in den Endspielen vertreten. Der an Position zwei gesetzte Bertelsmeier hat zudem – wie im Vorjahr – das Halbfinale im Einzel-Wettbewerb erreicht.

Neumann und Verdonschot mit glänzendem Auftritt auch im Finale
Mit vier deutlichen Erfolgen, darunter einem klaren 3:0-Sieg am Vormittag im Halbfinale gegen Ex-U21-Europameisterin Hana Arapovic und den Portugiesen Tiago Abiodun, kämpften sich die Okarbenerin Josi Neumann und der Velberter Wim Verdonschot nicht nur souverän, sondern auch vollkommen überraschend in das Mixed-Finale vor. Das Duell um Gold wurde dann dank einer erneut glänzenden Leistung des DTTB-Duos zu einer hochspannenden Angelegenheit auf Augenhöhe. Im dritten Satz gelang es den Deutschen nicht, ihren 4:1-Vorsprung zur 2:1-Führung ins Ziel zu retten, erzwangen dafür jedoch in Durchgang vier nach vier spektakulär abgewehrten Matchbällen noch den Entscheidungssatz, der allerdings eine klare Beute der Favoriten wurde. Zaharia/Movileanu hatten gestern gegen das deutsche Top-Mixed Mia Griesel/Andre Bertelsmeier einen 0:2- und 3:8-Rückstand noch in einen Sieg verwandelt. U19-Bundestrainerin Lara Broich sagte: „Mit etwas Glück hätten wir ein deutsches Finale haben können. Den Rumänen hat der Sieg gestern jedenfalls gehörig Selbstvertrauen gegeben.“

Josi Neumann: „Diese Silbermedaille ist echt cool“
„Ich bin mega happy, dass wir es bis ins Finale geschafft haben, und freue mich riesig über die Silbermedaille“, sagte Josi Neumann. „Das ist schon etwas Besonderes – wir hatten ja vorher noch nie zusammengespielt, nicht einmal im Training. Deshalb ist diese Silbermedaille echt cool. Damit hat niemand gerechnet. Spielerisch hat es super gepasst, und ich habe mich im Mixed mit Wim richtig wohlgefühlt – es hat einfach total Spaß gemacht.“ Wim Verdonschot liebäugelt schon mit einem nächsten Anlauf auf den Titel im Jahr 2026.

Wim Verdonschot: „Gute Chancen auf den Titel im nächsten Jahr“
„Das Mixed lief überraschend gut – damit hatte ich im Vorfeld wirklich nicht gerechnet“, sagte der Velberter. „Anfangs dachte ich, es könnte schwierig werden, denn im ersten Spiel war noch einiges unrund. Aber dann wurde es von Match zu Match besser. Der Sieg gegen die Franzosen Guo Zheng und Lam hat uns zusätzliches Selbstvertrauen gegeben.“ Verdonschot gestand ein: „Direkt nach dem Finale ist man natürlich enttäuscht – so ein schöner Pokal, den hätte ich gerne mitgenommen. Schade, dass wir uns am Ende nicht dafür belohnen konnten, dass wir den vierten Satz nach 6:10 noch geklaut haben. Aber insgesamt war es ein super Turnier. Und wenn wir nächstes Jahr wieder zusammenspielen – wovon ich ausgehe –, dann fahren wir mit richtig guten Chancen hin, um U21-Europameister zu werden.“

Halbfinalist Andre Bertelsmeier hat Ticket für die Herren-EM sicher
Der 19 Jahre alte Andre Bertelsmeier steht zum zweiten Mal in Folge im Halbfinale der U21-Europameisterschaften. Der Zweitligaspieler des 1. FC Köln, der in der nächsten Saison im Trikot des TSV Bad Königshofen in der TTBL auf Punktejagd gehen wird, untermauert mit diesem Ergebnis einmal mehr seine Zugehörigkeit zur kontinentalen Spitze. Eine erste Belohnung gibt es bereits vor der finalen Medaillenverteilung: Bertelsmeier erspielte sich mit dem Einzug in das Halbfinale seinen persönlichen Startplatz bei der nächsten Individual-EM der Herren im Jahr 2026. Im hochklassigen Viertelfinale gegen den amtierenden U19-Europameister Darius Movileanu zeigte sich der 19-Jährige – wie schon wenige Stunden zuvor beim 4:2-Achtelfinalerfolg über den Franzosen Alexis Kouraichi – nervenstark und setzte sich mit 11:8 im Entscheidungssatz durch. Gegner im Halbfinale am Sonntag um 12:15 Uhr ist in Gestalt von Iulian Chirita ein weiterer Rumäne.

„Das war heute ein richtig guter Tag für mich“, sagte Andre Bertelsmeier. „Im Einzel hatte ich zwei sehr, sehr schwere Spiele. Gegen den Franzosen Kouraichi war es im Achtelfinale eine ausgeglichene Partie. Und im Viertelfinale gegen Movileanu war ich einfach froh, dass ich das Spiel nach den vergebenen Matchbällen im sechsten Satz doch noch zumachen konnte. Damit bin ich sehr zufrieden – auch, weil ich mir damit mein Ticket für die Herren-EM 2026 gesichert habe. Jetzt gehe ich mit einem richtig guten Gefühl ins Halbfinale gegen Chirita. Mal sehen, was am Sonntag noch möglich ist.“

Bertelsmeier vor dem Doppel-Finale: „Jetzt wollen wir Gold“
Ein Wiedersehen mit Movileanu gibt es für Andre Bertelsmeier schon am Sonntagnachmittag: Gemeinsam mit seinem portugiesischen Partner Tiago Abiodun erreichte der Rotschopf durch einen deutlichen Halbfinal-Sieg über Iulian Chirita/Andrei Istrate (Rumänien) das Doppel-Finale. Dort treffen sie um 15:40 Uhr auf Movileanu und dessen Partner Eduard Ionescu.

Bertelsmeier will den Titel: „Tiago und ich spielen bei dieser EM zum ersten Mal zusammen – und es wird mit jedem Match besser. Im Halbfinale haben wir gezeigt, dass wir ein richtig starkes Doppel sein können. Wir sind von Anfang an aggressiv und dominant aufgetreten. Jetzt wollen wir uns morgen auch die Goldmedaille holen.“

Auch Mia Griesel spielt am Sonntag um Gold
Mia Griesel darf ebenfalls vom Titel träumen. Die Berlinerin feierte an der Seite der Waliserin Anna Hursey im Halbfinale einen großen Erfolg. Das Duo besiegte die kroatisch-rumänische Kombination Hana Arapovic/Iona Singeorzan ohne Satzverlust – allerdings waren die Durchgänge durchaus umkämpft. Gegnerinnen im Finale um 15 Uhr sind Elena Zaharia und Bianca Mei Rosu aus Rumänien.

Verdonschot, Schweiger, Kalaitzidou und Itagaki im Achtelfinale ausgeschieden
Ausgeschieden sind im Achtelfinale drei Deutsche. Der Velberter Wim Verdonschot und der Windsbacher Tom Schweiger wehrten sich zwar nach Kräften, mussten am Ende jedoch dem Spanier Daniel Berzosa beziehungsweise dem Rumänen Andrei Istrate zu 4:2-Erfolgen gratulieren.

Bei den Damen zeigte Eireen Kalaitzidou gegen Anna Brzyska eine starke Leistung. Allein – bei ihrer knappen 2:4-Niederlage benötigte die Düsseldorferin ein wenig zu lange, bis sie gegen den unangenehmen Spielrhythmus der polnischen Materialspielerin das richtige Rezept gefunden hatte. Nach zwei deutlich verlorenen Auftaktsätzen war es jedoch ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem die Deutsche in Durchgang vier und sechs jeweils nur um Haaresbreite den Satzausgleich verpasste.

Die erst 15 Jahre alte Koharu Itagaki, die bereits mit dem Erreichen der Endrunde ein Ausrufezeichen gesetzt hatte, blieb hingegen ohne wirkliche Chance. Gegen Titelaspirantin Anna Hursey (Wales) stand am Ende eine 0:4-Niederlage für die Bad Königshofenerin zu Buche.
 

Die Ergebnisse der Deutschen am Samstag

U21, Mixed, Finale
Wim Verdonschot/Josephina Neumann – Darius Movileanu/Elena Zaharia ROU 2:3 (9,-8,-9,11,-5)
Halbfinale
Wim Verdonschot/Josephina Neumann – Tiago Abiodun/Hana Arapovic POR/CRO 3:0 (7,6,4)

U21, Herren-Doppel, Halbfinale
Andre Bertelsmeier/Tiago Abiodun POR - Iulian Chirita/Andrei Istrate ROU 3:0 (6,6,6)

U21, Damen-Doppel, Halbfinale
Mia Griesel/Anna Hursey WAL – Hana Arapovic/Iona Singeorzan CRO/ROU 3:0 (12,9,10)

U21, Herren-Einzel, Viertelfinale
Andre Bertelsmeier - Darius Movileanu ROU 4:3 (-10,12,-7,8,3,-11,8)
Achtelfinale
Wim Verdonschot - Daniel Berzosa ESP 2:4 (7,-5,7,-7,-4,-15)
Tom Schweiger - Andrei Istrate ROU 2:4 (6,-6.-8,-10,3,-7)
Andre Bertelsmeier - Alexis Kouraichi FRA 4:2 (6,-14,5,-12,7,10)

U21, Damen-Einzel, Achtelfinale
Koharu Itagaki - Anna Hursey WAL 0:4 (-6,-2,-2,9)
Eireen Kalaitzidou - Anna Brzyska POL 2:4 (-3,-0,9,-9,9,-8)
 

Die Spiele am Sonntag (u.a.)

U21, Herren-Einzel, Halbfinale
Andre Bertelsmeier - Iulian Chirita ROU 12:15 Uhr, Tisch 1

U21, Damen-Doppel, Finale
Mia Griesel/Anna Hursey WAL – Elena Zaharia/Bianca Mei Rosu ROU 15 Uhr

U21, Herren-Doppel, Finale
Andre Bertelsmeier/Tiago Abiodun POR - Eduard Ionescu/Darius Movileanu ROU 15:40 Uhr

U21, Damen-Einzel, Finale
16:20 Uhr

U21, Herren-Einzel, Finale
17:05 Uhr

Weitere Informationen auf der Webseite der ETTU
Zum Livestreaming der ETTU
 

DAS U21-AUFGEBOT DES DTTB

U21, Damen-Einzel
Mia Griesel (ttc berlin eastside), Koharu Itagaki (TSV Bad Königshofen/TSV Dachau), Eireen Kalaitzidou (Borussia Düsseldorf/TuS Uentrop), Josephina Neumann (TV Okarben/ttc berlin eastside)
U21, Herren-Einzel: Andre Bertelsmeier (1. FC Köln), Manuel Prohaska (SC Staig/TTC indeland Jülich), Tom Schweiger (TSV Windsbach), Wim Verdonschot (SV Union Velbert)
U21, Damen-Doppel
Koharu Itagaki/Josephina Neumann, Mia Griesel/Anna Hursey (Wales), Eireen Kalaitzidou/Ainhoa Cristobal (Spanien)
U21, Herren-Doppel
Andre Bertelsmeier/Tiago Abiodun (Portugal), Tom Schweiger/ Wim Verdonschot
U21, Mixed
Andre Bertelsmeier/Mia Griesel, Tom Schweiger/Koharu Itagaki, Wim Verdonschot/Josephina Neumann, Manuel Prohaska/Eireen Kalaitzidou
Trainer
Lara Broich (Bundestrainerin Jugend 19 weiblich), Dustin Gesinghaus (Bundestrainer Jugend 19 männlich), Jie Schöpp (Bundestrainerin Jugend 15 weiblich)
Schiedsrichter
Alexander Pertsch (Stellv. Oberschiedsrichter), Kerstin Duchatz (ETTU-Mentoring), Andreas Kopp

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