Frankfurt/Main. Vom 12. bis 17. Mai finden in Auckland (Neuseeland) die 17. Weltmeisterschaften der Senioren statt. Mit dabei ist auch eine große Gruppe aus Deutschland mit rund 200 Spielerinnen und Spielern. Die meisten von ihnen verbinden die WM mit einem Urlaubs-Aufenthalt. Möglich gemacht hat dies der langjährige DTTB-Reisepartner Scharff-Reisen. Mitglied der deutschen Delegation ist auch Inge-Brigitte Herrmann. Die 93-Jährige ist älteste Teilnehmerin in Auckland und wird auf ihrer großen Reise von einem Filmteam begleitet.
1662 Seniorinnen und Senioren - 696 Frauen und 966 Männer - aus 58 Nationen haben für die WM der Über-40-Jährigen in Auckland gemeldet. Japan stellt mit 366 Teilnehmern das größte Kontingent, gefolgt von Deutschland 204, Australien 186, dem Gastgeber Neuseeland 144, China 127, Indien 90 und Russland 48.
Die Weltmeister-Titel in Einzel und Doppel werden in acht Altersklassen (Ü40, 50, 60, 65, 70, 75, 80, 85) ausgespielt. Unter den Teilnehmern finden sich auch viele prominente Namen, etwa der schwedische Ex-Weltmeister und Einzel-Europameister von 2000, Peter Karlsson, oder Österreichs Weltranglisten-44. und Tokio-WM-Teilnehmer, Chen Weixing. Nicht dabei ist der frühere dreifache Einzel-Europameister und Team-Weltmeister Mikael Appelgren (Schweden), der die WM 2012 in Stockholm gewann und 2013 in Bremen Senioren-Europameister wurde.
WM mit Urlaub verbinden
204 Aktive aus Deutschland machen sich auf große Reise (ca. 24 Flugstunden), um in der „Trusts Arena“ in Auckland um Punkte und WM-Titel zu kämpfen, Bekanntschaften zu pflegen und neue freundschaftliche Kontakte zu knüpfen. Der 204-köpfigen DTTB-Aktiven-Gruppe werden noch 74 Begleitpersonen sowie Gerhard Schnabel (Oberschiedsrichter) und der frühere DTTB-Ressortleiter Seniorensport, Gunter Klugmann, als Ansprechpartner angehören.
Die Mehrzahl der deutschen WM-Teilnehmer verbindet die WM passenderweise mit einem kürzeren oder längeren Urlaub. „Viele sind schon auf Neuseeland und erkunden die Insel, bevor es mit den Wettkämpfen losgeht. Manche reisen nach der WM noch nach Australien oder verbringen mehrere Wochen mit Insel-Hopping auf den Fidschis“, berichtet Michael Laufer von Scharff-Reisen (www.tischtennisreisen.com), langjähriger Reisepartner des Deutschen Tischtennis-Bundes.
Dokumentarfilm über Inge-Brigitte Herrmann
Laufer selbst nimmt dieser Tage mit einer 60-köpfigen Gruppe die lange Reise nach Neuseeland in Angriff. In Singapur legen die Seniorinnen und Senioren einen Zwischenstopp ein. Reiseleiter Laufer hat bereits ein Sightseeing-Programm ausgearbeitet. Daran teilnehmen wird auch Inge-Brigitte Herrmann aus Preetz. Mit 93 Jahren ist sie die älteste WM-Teilnehmerin. Während der EM in Bremen 2013 avancierte die Doppel-Weltmeisterin von 2010 (mit der nur ein wenig jüngeren Ursula Bihl) zum „Medien-Star“, das Fernsehen brachte zahlreiche Beiträge, Herrmann wurde zu Talkshows eingeladen, gab Interviews.
Das Interesse an ihrer Person hat nicht abgenommen. Die umtriebige Dame, die für die Turnerschaft Preetz antritt und Unterstützung von den deutschen Assen Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov erfährt, wird die ganze Reise über von einem Filmteam begleitet. Die Kölner Produktionsfirma "The Beauty Aside" wird einen Dokumentarfilm über ihr WM-Abenteuer drehen. „Die Filmleute reisen schon zwei Tage vor Abflug bei ihr an und nehmen ihre Reisevorbereitungen mit auf“, sagt Scharff-Reiseleiter Michael Laufer, der sich auf das Abenteuer Neuseeland freut. Seit 2006 in Bremen ist der Tourismus-Experte bei den Senioren-Tischtennis-Events dabei, kann Geschichten von Rio de Janeiro 2008, Hohhot (China) 2010 und Stockholm 2012 erzählen. Auckland blickt Laufer mit Vorfreude und gelassen entgegen. "Wenn du in Rio klargekommen bist, kommst du auch in Auckland klar", sagt er.
Dima Ovtcharov hält mit Herrmann E-Mail-Kontakt: „Sie hat mir gesagt, dass sie mit den jungen Ladys, über 85 geht's ja schon los, schwer mithalten kann. Aber sie wird ihr Bestes geben", so der Team-WM-Silbermedaillengewinner von Tokio. Das kann Inge Herrmann nur bestätigen: „In unserem Alter macht jedes Jahr einen großen Unterschied“, erzählt die Altmeisterin. „Es gibt leider nur eine Konkurrenz Ü85 für die Ältesten. Und alle anderen sind eben jünger als ich.“