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Favorit Hannover 96 gewann überlegen die Meisterschaft (Foto: Steinbrenner)
3. Damen-Bundesliga Nord: Hannover 96 triumphiert mit nur einem Minuspunkt

Unbesiegt zum Meistertitel

Marco Steinbrenner 11.04.2020

Frankfurt am Main. Mit elf Siegen und lediglich einem Unentschieden holte sich Hannover 96 überlegen den Meistertitel in der 3. Damen-Bundesliga Nord. Das Team aus Niedersachsen verzichtet allerdings auf einen Startplatz im Bundesliga-Unterhaus. Der TSV Schwarzenbek und der SC Niestetal müssen auf den Positionen neun sowie zehn absteigen. Aus den Regionalligen kommen die TTVg. WRW Kleve (West) und Torpedo Göttingen (Nord) als jeweilige Meister neu hinzu.

Hannover 96 bleibt als Meister weiterhin drittklassig

In der aufgrund des Coronavirus verkürzten Rückrunde gab sich Hannover 96 keine Blöße. Der inoffizielle Herbstmeister verteidigte den Platz an der Sonne souverän und ließ im Jahr 2020 Siege gegen den TTK Großburgwedel (6:1), SC Niestetal (6:2) und TSV Langstadt II (6:3) folgen. „Wir sind mit diesen drei Resultaten sehr zufrieden, da die Mannschaft nicht immer in Bestbesetzung antreten konnte“, sagte Teammanager Marko Heuer. So bleibt es am Ende bei nur einem Verlustpunkt. Dieser resultiert aus dem 5:5-Unentschieden zum Saisonauftakt beim VfL Kellinghusen. „Die Art und Weise der Rückserie schränkt die Freude über das Erreichen des Saisonziels natürlich schon sehr stark ein“, so Heuer weiter. Nach einer internen Diskussion entschied sich der Verein aus der niedersächsischen Landeshauptstadt dazu, auf einen Platz in der 2. Bundesliga zu verzichten. „Der zeitliche Aufwand wäre für uns zu groß geworden. Hätte es noch eine Nord- und Südstaffel gegeben, wären wir aufgestiegen.“ Das Meisterteam bleibt unverändert zusammen.

Vier Punkte hinter Hannover 96 folgt der SV DJK Holzbüttgen auf Position zwei. „Wir wollten einen Platz im Mittelfeld erreichen und haben deshalb unser Ziel mehr als übertroffen“, berichtet Mannschaftsführerin Elisabeth Scherring. „Sehr gerne hätten wir diese tolle Serie zu Ende gespielt. Die Feier holen wir definitiv nach.“ Wie schon in der ersten Saisonhälfte bewies der Vizemeister auch in der zweiten Rückserie einmal mehr Nervenstärke und feierte 6:4-Erfolge gegen den SC Poppenbüttel, TSV Schwarzenbek sowie den VfL Kellinghusen. „Unser super Zusammenhalt und die unfassbare Unterstützung haben einen Großteil dazu beigetragen.“ Eine von nur zwei Saisonniederlagen gab es daheim gegen den TTC GW Staffel 1953 (3:6). Personelle Veränderungen wird es zur nächsten Spielzeit nicht geben.

Der VfL Kellinghusen darf sich über den dritten Platz in der Abschlusstabelle freuen. Zwischenzeitlich war sogar Rang zwei möglich, doch nicht zuletzt aufgrund des Fehlens von Nikita Petrovova wurden die Partien gegen den TTK Großburgwedel (2:6) und den SV DJK Holzbüttgen (4:6) verloren. „Wir wollten frühzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Das ist der Mannschaft gelungen“, freute sich Betreuer Andreas Wagner. „Außerdem sind wir nun schon zum zweiten Mal in Folge die beste Damen-Mannschaft Schleswig-Holsteins.“ Nach einem Fehlstart, aus den ersten drei Begegnungen wurde nur ein Zähler geholt, gelang dem VfL-Team eine bravouröse Serie von zehn Partien ohne Niederlage und 19:1 Punkten. Nach der kurzen Winterpause überzeugten besonders Katsiaryna Baravok sowie Alina Novosad, die jeweils acht ihrer elf Einzel gewannen. Außerdem gefiel das Duo mit einer 5:1-Doppelbilanz. Für die kommende Saison bleibt das Stammquartett zusammen. „Eventuell werden wir den Kader noch ergänzen“, so Wagner.

TTC GW Staffel 1953 verpflichtet für die nächste Saison zwei Wunschspielerinnen

Drei Punkte hinter dem VfL Kellinghusen findet sich der TTC GW Staffel 1953 auf dem vierten Platz wieder. Bedingt durch die Siege gegen den TSV 1909 Langstadt II (6:4), die DJK BW Annen (6:1) und den SV DJK Holzbüttgen (6:3) spricht Trainer Andre Tamoschus von einer „insgesamt guten Rückrunde. Leider mussten wir gegen vermeintlich schwächere Teams ersatzgeschwächt antreten und haben so Punkte abgegeben.“ Das Saisonziel, mindestens Position vier zu belegen, wurde dennoch erreicht. Katharina Michajlova überzeugte als Spitzenspielerin und beste Akteurin der Liga mit einer 20:5-Bilanz. In der nächsten Saison werden Anne Bundesmann vom Liga-Konkurrenten TSV 1909 Langstadt II und Leonie Berger (Borussia Düsseldorf) die Grün-Weißen verstärken. Tamoschus freut sich über die Neuverpflichtungen, „denn sie waren schließlich unsere Wunschspielerinnen. Beide passen charakterlich toll ins Team. Die Mannschaft gewinnt außerdem deutlich an Qualität. Deshalb wollen wir um die Spitze mitspielen.“ Malamatenia Papdimitriou (TTK Anröchte) und Lena Bucht (Arminia Ochtrup) verlassen den Klub.

Für Michael Junker, Vorsitzender des Tabellenfünften TTK Großburgwedel, verlief die verkürzte, zweite Saisonhälfte „nach unseren Erwartungen“. Bereits nach der 15. von eigentlich 18 Begegnungen war dem Verein aus Niedersachsen der Klassenerhalt nicht mehr zu nehmen. „Deshalb hatten wir unser Saisonziel so oder so erreicht.“ Auffällig seien die „stark schwankenden Leistungen“ während der gesamten Saison gewesen. „Hier gilt es, in der nächsten Spielzeit mehr Konstanz auf hohem Niveau zu erreichen.“ Junker hat mit Sofia Stefanska (SG Marßel Bremen) und Sophie Krenzek (TTC Mennighüffen) zwei junge Spielerinnen unter Vertrag genommen, die erstmalig in der 3. Bundesliga an den Start gehen werden. Aus dem aktuellen Team bleiben Dijana Holokova und Emilja Riliskyte. „Wir suchen noch nach einer spielstarken Nummer eins oder zwei“, verrät der Vereinschef. „Eventuell werden wir diese Position auch mit einer Spielerin aus der bisherigen Mannschaft ergänzen.“

TSV 1909 Langstadt II: Kein Sieg im unteren Paarkreuz

Dank einer starken zweiten Serie (vier Siege, ein Unentschieden, zwei Niederlagen) schob sich der Neuling DJK BW Annen noch auf den sechsten Platz vor. Tatsiana Bahr kehrte nach ihrer Knie-Operation in die Mannschaft zurück und hatte maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen Rückrunde. „Sie hat uns wieder in die Spur gebracht“, freute sich Geschäftsführer Paulo Rabaca. „Damit haben wir unser Ziel, in der ersten Saison nach dem Aufstieg den Klassenerhalt zu schaffen, auch erreicht.“ Wie die Mannschaft in der Zukunft aussehen wird, vermag Rabaca aktuell noch nicht sagen. „Es laufen Gespräche mit Sponsoren und potentiellen Zugängen. Verlassen wird uns wohl niemand.“

Janina Kämmerer, Mannschaftsführerin des TSV 1909 Langstadt II, macht gar kein Geheimnis daraus, „dass die Rückserie für uns relativ schlecht verlief“. Die Erstliga-Reserve blieb in den vier Partien sieglos und holte nur beim 5:5-Unentschieden gegen den TSV Schwarzenbek einen Zähler. „Wir hatten allerdings auch noch ein paar Spiele vor uns, in die wir als Favorit gegangen wären und sicher einige Punkte geholt hätten.“ Mit dem siebten Platz und einer schwachen Rückrunde sei die Mannschaft deshalb „etwas hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben“. Inka Dömges verletzte sich gleich im ersten Rückrundenspiel gegen Schwarzenbek und konnte anschließend nicht mehr eingesetzt werden. Im unteren Paarkreuz gewannen Ayumu Tsutsui, Anna Jansen und Sifan Sissi Pan nicht eine Partie. „Durch die schlechten Ergebnisse haben wir uns nicht herunterziehen lassen. Der Teamgeist und die Atmosphäre stimmten.“ Für Anne Bundesmann, die zum TTC GW Staffel 1953 wechselt, rückt Alena Lemmer aus der Erstvertretung neu in das Team.

„Die Mannschaft ist von Spiel zu Spiel stärker geworden. Wir hätten die Rückserie gerne zu Ende gespielt“, stellte Mathias Grundei, Abteilungsleiter des Tabellenachten SC Poppenbüttel, fest. Mit den Heimsiegen gegen den SC Niestetal (6:2) und den TTC GW Staffel 1953 (6:1) wurde das Saisonziel Klassenerhalt erreicht. Die mittlerweile 45-jährige Olufunke Oshonaike überzeugte mit sieben Siegen in zehn Einzeln der zweiten Serie. Oshonaike kam insgesamt ebenso wie die zweite Spielerin im oberen Paarkreuz, Galila Nasser, auf eine ausgeglichene Bilanz. „Das waren die positiven Überraschungen“, so Grundei, der für die neue Saison Chiara Steenbuck vom bisherigen Liga-Konkurrenten TSV Schwarzenbek verpflichtet hat. „Das wird die einzige Veränderung bleiben.“

TSV Schwarzenbek und SC Niestetal müssen in die Regionalliga

Drei Punkte fehlten dem TSV Schwarzenbek am Ende zum Erreichen des Klassenerhalts. So muss das Team aus Schleswig-Holstein als Vorletzter den bitteren Gang in die Regionalliga Nord antreten. Zwei Unentschieden gegen den TSV 1909 Langstadt II und TTK Großburgwedel sowie ein 6:4-Auswärtserfolg in Staffel sind bei drei Niederlagen das Ergebnis im Jahr 2020. „Mit den vier Punkten sind wir zufrieden“, sagte Teamsprecher Wolfgang Weber. „Schließlich standen die Partien gegen den Drittletzten Poppenbüttel sowie gegen das Schlusslicht Niestetal noch aus.“ Kateryna Kiziuk, Olena Nalisnikovska (beide Ziel unbekannt) und Chiara Steenbuck (SC Poppenbüttel) werden den Klub verlassen. „Wir konzentrieren uns auf unseren eigenen Nachwuchs. Daher benötigen wir keine bezahlten Zugänge“, so Weber.

Mit nur einem Unentschieden (5:5 gegen die DJK BW Annen) sowie 13 Niederlagen verlässt der SC Niestetal als abgeschlagenes Schlusslicht die 3. Bundesliga. Wie in der Hinrunde stand Spitzenspielerin Emina Hadziahmetovic aufgrund einer Rückenverletzung nicht zur Verfügung. „Schon zur Halbzeitpause war klar, dass wir unser Saisonziel Klassenerhalt nicht erreichen würden“, so Betreuer Ulrich Kempe, der über Zu- und Abgänge für die kommende Spielzeit derzeit nichts sagen kann.

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