Neapel. Bei der 30. Sommer-Universiade in Neapel hat die Herren-Auswahl Deutschlands Bronze gewonnen. Eine unglückliche Auslosung bescherte dem Damen-Team bereits im Achtelfinale das Aus. Für beide deutschen Mannschaften erwies sich China in der K.-o.-Runde als zu stark, dasheute auch in den Endspielen gegen Taiwan beziehungsweise Japan favorisiert ist. Seit Samstag laufen zudem bereits die Individualwettbewerbe, die bis einschließlich Donnerstag ausgetragen werden. Lediglich Nils Hohmeier ist aufgrund seiner Weltranglistenposition direkt für das Hauptfeld gesetzt.
China für die deutschen Herren und Damen zu stark
Einen Tag nach der Eröffnungsfeier am Mittwoch, bei der Qiu Liang die deutsche Fahne in das Stadion tragen durfte, starteten die deutsche Teams am Donnerstag in das Turnier und schafften über ihrer Vorrundengruppen den Sprung in das Achtelfinale. Deutschlands Herren, als Gruppenkopf und damit vermeintlicher Favorit in die Pool-Begegnungen gegangen, qualifizierten sich als Zweiter hinter Russland und vor Estland für die Endrunde, die Damen wurden Dritter hinter Taiwan, Großbritannien und vor Sri Lanka.
Die Auslosung ergab für das Damen-Team sofort zum Auftakt das schwerste aller Lose. Die starken Chinesinnen, angeführt von Wang Yidi (Nummer 24 der Weltrangliste), waren überlegen und gewannen die Achtelfinalpartie gegen Deutschland ohne Satzverlust.
Bei den Herren konnte immerhin Qiu Liang im Halbfinal-Duell mit China Yu Ziyang in einen vierten Satz zwingen, die Partien von Nils Hohmeier und Florian Bluhm, der diesmal für Gianluca Walther zum Einsatz kam, gingen jeweils mit 3:0 an das Reich der Mitte.
Viertelfinalkrimi gegen Schweden
Die erste deutsche Tischtennis-Medaille bei der Universiade seit zehn Jahren hatte sich das Team zuvor nach einem klaren 3:0 über Südkorea im Auftaktmatch in einem dramatischen Viertelfinal-Krimi über die volle Distanz gegen Schweden erst nach fast aussichtslosem Rückstand und der Abwehr von vier Matchbällen im alles entscheidenden fünften Einzel gesichert. Nach einem 0:2-Satzrückstand holte sich zwar Gianluca Walther gegen Christoffer Kjelsson Durchgang vier wehrte Walther dann bei 9:10 den ersten Matchball des Schweden ab und schaffte im Entscheidungssatz das Kunststück, einen 2:8, 4:9 und 7:10-Rückstand noch in den deutschen Sieg umzumünzen. Zuvor hatten Qiu Liang und Hohmeier jeweils einen Punkt für Deutschland erzielt, bei den Schweden blieb der Weltranglisten-156. Elias Bjornsjo Ranefur in seinen beiden Einzeln ungeschlagen.
DIE ERGEBNISSE DER DEUTSCHEN
ENDRUNDE
Herren-Mannschaft
Halbfinale
Deutschland - China 0:3
Qiu Liang - Yu Ziyang 1:3 (-7,-5,8,-4)
Nils Hohmeier - Zhu Linfeng 0:3 (-5,-4,-6)
Florian Bluhm - Zhao Zihao 0:3 (-9,-9,-8)
Viertelfinale
Deutschland - Schweden
Gianluca Walther - Elias Bjornsjo Ranefur 0:3 (-9,-9,-10)
Qiu Liang - Christoffer Kjelsson 3:1 (2,8,-7,5)
Nils Hohmeier - 3:2 (9,6,-8,-10,7)
Qiu Liang - Elias Bjornsjo Ranefur 0:3 (-6,-5,-9)
Gianluca Walther - Christoffer Kjelsson 3:2 (-3,-9,8,10,9)
Achtelfinale
Deutschland - Südkorea 3:0
Qiu Liang - Nam Gihong 3:2 (-6,8,-5,3,5)
Gianluca Walther - Yong Suhyeon 3:2 (4-6,4,-8,10)
Nils Hohmeier - Kang Seonghyek 3:0 (9,6,10)
VORRUNDE
Gruppe 5
Deutschland - Russland 0:3
Deutschland - Estland 3:0
Deutschland als Gruppenzweiter hinter Russland für das Achtelfinale qualifiziert
ENDRUNDE
Damen-Mannschaft
Achtelfinale
Deutschland - China 0:3
Janina Kämmerer - Wang Yidi 0:3 (-6,-4,-6)
Alena Lemmer - Fan Siqi 0:3 (-7,-10,-4)
Vivien Scholz - Guo Yan 0:3 (-6,-2,-9)
VORRUNDE
Gruppe 4
Deutschland - Taiwan 0:3
Deutschland - Großbritannien 1:3
Deutschland - Sri Lanka 3:0
Deutschland als Gruppendritter für das Achtelfinale qualifiziert
Spieler und Spielerinnen
Betreuer
Trainer-Team: Kathrin Mühlbach, Lennart Wehking
Disziplinchef: Oliver Jetter