Frankfurt/Main. Die Nordstaffel der 3. Bundesliga besteht dieses Jahr nach dem Rückzug des SC Buschhausen nur aus neun Mannschaften. Der Spannung tut das aber keinen Abbruch: Velbert, Oldenburg und Celle stehen Kopf an Kopf an der Spitze, auch im Mittelfeld ist noch viel Spiel vorhanden.
„Mit den Heimspielen gegen Velbert und Celle hatten wir zwei richtige Highlights“, erklärt Johannes Schnabel, Mannschaftsführer des Oldenburger TB. Das ist wenig verwunderlich, denn alle drei Teams haben in der abgelaufenen Vorrunde der 3. Bundesliga Nord Tischtenniskämpfe auf Augenhöhe abgeliefert. Wie knapp die Begegnungen waren, zeigen dabei die Punkte: Velbert, Oldenburg und Celle weisen allesamt eine Bilanz von 13:3 Punkten auf – wenn auch mit unterschiedlichen Ergebnissen. Während Velbert II und Oldenburg jeweils ein Spiel verloren haben, sind die Aufsteiger vom TuS Celle mit fünf Siegen und drei Unentschieden noch ungeschlagen. „Für uns lief es sensationell“, teilt deshalb Jens Rothert-Schnell aus Celle mit. Er stellt die Doppel-Stärke seines Teams, das in der Vorrunde aus Lennart Wehking, Nils Hohmeier, Eusebio Vos, Rajat Hubli und Jannik Xu bestand, hervor: Von 16 Doppeln gingen nur drei verloren. Zur Rückrunde gibt es keinen Neuzugang, Eusebio Vos wird auf der zweiten Position spielen. „Wir freuen uns, dass es so gut gelaufen ist“, sagt Rothert-Schnell. Ebenfalls weitgehend positiv blickt der Oldenburger Johannes Schnabel zurück: „Die Hinrunde ist lange Zeit ziemlich gut gelaufen, bis wir am Ende mit der Niederlage in Schwarzenbek leider einen Dämpfer bekommen haben“, meint er. In Erinnerung bleibt für den Niedersachen auch das Spiel in Velbert mit einer Spielzeit von 4,5 Stunden, das letztlich 6:3 gewonnen wurde.
Velbert allerdings steht mit seiner zweiten Mannschaft – die erste Garde spielt im Unterhaus – dennoch aufgrund eines besseren Spielverhältnisses auf dem ersten Platz und feiert damit die Herbstmeisterschaft. „Die Mannschaft möchte auch in der Rückrunde oben mitmischen“, erklärt Abteilungsleiter Harald Ricken. Ein möglicher Aufstieg kommt unterdessen nicht in Frage: Da bereits Velbert I in der 2. Bundesliga spielt, darf die zweite Mannschaft selbst im Falle der Meisterschaft nicht aufsteigen.
Auf der anderen Seite der Tabelle gibt es in dieser Saison nur einen Abstiegsplatz. Durch den Rückzug von Buschhausen vor der Saison ist sowieso schon ein Platz vakant, auf dem neunten Platz residieren aktuell die Füchse Berlin. „Die Tendenz war ja vorher schon klar“, meint dort Christoph Wölki. Ein paar Punkte hätte man sich aber dennoch vorgestellt. Die Herrenmannschaft des Verein stehts damit im Kontrast zur Damenmannschaft – in der 3. Bundesliga Nord der Damen sind die Füchsinnen nämlich Herbstmeister.
Gesundheitspech in Schwarzenbek, Borsum macht Schreckenssaison vergessen
Auf dem siebten und achten Platz haben sich der TTS Borsum und der TSV Schwarzenbek über den Winter einquartiert. „Unsere Vorrunde war geprägt von Gesundheitspech“, sagt der Schwarzenbeker Achim Spreckelsen. Mit dem Sieg gegen Berlin habe man aber wichtige Punkte gesammelt. Am letzten Spieltag hat die Truppe mit dem 6:3-Sieg gegen Mitfavoriten Oldenburg sogar noch für eine Überraschung gesorgt. „Die Spiele sind abseits der ersten drei Mannschaften sehr ausgeglichen“, meint der Funktionär. Als direkte Konkurrenten für die Rückrunde sieht er die Teams in Tabellenreichweite. „Wir hoffen, dass wir gut durch die Rückrunde kommen“, so Spreckelsen. Der junge US-Amerikaner Nishant Lebaka wird dann zur Mannschaft stoßen.
In Borsum arbeitet man unterdessen daran, die Schreckenssaison 2023/24 vergessen zu machen. Nach der abgelaufenen Runde Anfang des Jahres war man auf dem letzten Platz gelandet, durfte wegen des Lampertheimer Aufstiegs und des Düppeler Rückzugs in der Liga bleiben. Die Erleichterung darüber, dass es diese Saison besser läuft, merkt man Olaf Sprung merklich an. „Ich bin sehr zufrieden mit der Hinserie“, meint er. Bereits jetzt sind vier Punkte mehr auf der Tabelle als nach der gesamten letzten Saison. Sprung stellt insbesondere die gute Teamatmosphäre heraus. Für das Spiel gegen Berlin wird sogar ein Reisebus für Spieler und Fans organisiert.
Aufsteiger gut gelaunt
Gut in die Liga gefunden hat die Mannschaft von Eintracht Frankfurt. „Für uns ist das Abenteuer 3. Bundesliga eine tolle Geschichte“, sagt Norbert Schneider dort. Man habe etwas mit Verletzungspech zu kämpfen gehabt, so kam Christoph Waldemode nicht zum Einsatz, auch Spitzenspieler Dennis Dickhardt musste zwei Spiele aussetzen. Schneider hebt im Rückblick auch die anderen Teams der Liga hervor, die Gegner seien allesamt fair. „Wir sind wunschlos glücklich“, heißt es vom Aufsteiger. In der Rückrunde bleibt die Besetzung gleich.
Punktgleich zur Eintracht steht über den Winter der TTC Altena. „Wir haben unser Soll bis jetzt erreicht“, meint der TTC-Vorsitzende Ralf Springob. Allerdings plage die Mannschat ein Doppel-Problem, man sei häufig mit 0:2 aus den Auftaktpartien gekommen. Das Potenzial möchte Springob heben, wenn es am 18. Januar mit der Rückrunde losgeht. Dort wartet auf den Trupp gleich ein nordrhein-westfälisches Duell in Tabellennachbarschaft, es geht zum TTC indeland Jülich II, der lediglich einen Punkt weniger als Altena und Frankfurt aufweist. „Ziel ist ja der Nichtabstieg“, teilt dort Vereinspräsident Mike Küven mit. Die Mannschaft hat vor allem den Aufstieg von Kas van Oost in die erste Mannschaft gespürt, die in der 2. Bundesliga aufschlägt. „Dass wir ohne Kas schwächer sind, ist klar“, sagt Küven. Dennoch habe man eine gute Figur in der Vorrunde abgegeben, vor allem der 6:4-Sieg gegen Eintracht Frankfurt habe der Tabellensituation gut getan. Nun hofft man in Jülich, die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen.