„Nein“, stellte Petrissa Solja direkt klar. „Enttäuscht bin ich nicht. Vielmehr ist es ärgerlich, dass wir die zwischenzeitliche 3:1-Satzführung noch aus der Hand gegeben haben.“ Die Nummer 20 der Weltrangliste schied bei den LIEBHERR Weltmeisterschaften in der mit 8000 Zuschauern ausverkauften Messehalle 6 in Düsseldorf an der Seite von Fang Bo (China) im Mixed-Halbfinale gegenn Kasumi Ishikawa/Maharu Yoshimura aus Japan mit 13:11, 14:12 (nach Abwehr von drei Satzbällen), 5:11, 11:6, 5:11, 7:11 und 5:11 aus. „Bei einem Sieg hätten wir gute Chancen auf Gold gehabt“, schaute Solja in Richtung Nebentisch. Das Endspiel zwischen der japanischen Kombination und Cheng I-Ching/Chen Chien-An (Taiwand) musste sich die 23-Jährige deshalb von der Tribüne aus anschauen. Ishikawa/Yoshimura gewannen auch diese Begegnung nach sieben Abschnitten.
Bundestrainerin Jie Schöpp kann sich eine Zukunft von Solja/Fang Bo vorstellen
Eine Erklärung für die 3:4-Niederlage hatte Petrissa Solja schnell gefunden. „Ishikawa und Yoshimura hatten sich sehr gut auf uns eingestellt. Wir kamen nicht so ins Spiel.“ Bundestrainerin Jie Schöpp beobachtete, „dass Fang Bo verkrampft spielte. Dadurch wurde auch Petrissa unruhiger.“ Dem Chinesen, der in Düsseldorf ausschließlich im Mixed antrat, war der Frust nach dem verpassten Einzug in das Finale deutlich anzumerken. Sichtlich enttäuscht schlich der Weltranglistenneunte durch die Mixed-Zone und knallte die Tür hinter sich zu.
Wenn es nach der Bundestrainerin geht, besitzt das deutsch-chinesische Doppel durchaus eine Zukunft. „Sollte die Chance nochmal vorhanden sein, würden wir das sicherlich wieder machen.“ Auch Petrissa Solja selbst ist nicht abgeneigt. „Ich würde mich freuen, wenn es noch ein nächstes Mal geben würde“, strahlte die Spielerin des deutschen Meisters aus Berlin über beide Backen und verriet, wo ihre erste WM-Medaille einen Platz finden wird. „Ich habe zu Hause dafür extra eine Vitrine.“ In ein, zwei Tagen, da ist Solja von überzeugt, werde auch der Ärger über die vergebenen Final-Chancen verflogen sein. „Dann freue ich mich über Bronze.“ Und das zu recht, denn die letzte deutsche Mixed-Medaille bei einer Weltmeisterschaft hatten vor 46 Jahren Diane und Eberhard Schöler gewonnen.