Frankfurt/Main. Keine Mannschaft ist mehr sieglos in der 2. Bundesliga der Damen. In der Vorrunde hat der TSV Langstadt II das Rennen um die Herbstmeisterschaft gemacht, Anröchte, Langweid und Uentrop sind auf den Fersen. Ein Rückblick.
„Dass wir als Herbstmeister die Vorrunde abschließen, macht uns super stolz“, resümiert Janina Kämmerer vom TSV Langstadt II. Von einer guten Runde zu sprechen, ist für die Spielerin fast schon eine Untertreibung, denn: „Es lief optimal“, meint sie. Denn nach einer Niederlage im ersten Spiel gegen Langweid ging kein Spiel mehr verloren. Dennoch schläft die Konkurrenz in der Liga nicht, drei der Spiele wurden knapp mit 6:4 zu Gunsten der Hessinnen entschieden. „Es wird natürlich nicht leicht, den ersten Platz in der Rückrunde zu verteidigen“, erklärt Kämmerer. Besonders ist für die 26-Jährige vor allem der Teamspirit: „Wir haben eine super Stimmung innerhalb der Mannschaft und immer sehr viel Spaß bei den Spielen.“ Eine erfreuliche Entwicklung habe aus personeller Sicht Lorena Morsch gemacht. Die 16-jährige Team-Europameisterin der Alterklasse U15 von 2023 war bei acht Spielen mit dabei, erspielte mit einer Bilanz von 10:4 die zweitbeste Bilanz der Mannschaft hinter Kämmerer mit 12:2. „Sie gehört mittlerweile zu den besten Spielerinnen der Liga“, konstatiert die Mannschaftsführerin deshalb.
Für ein Beben gesorgt hat unterdessen der TuS Uentrop mit seiner Ankündigung, das Unterhausteam zur nächsten Saison zurückzuziehen. Die Devise von Spielertrainerin Nadine Sillus ist deshalb: „Wir werden jedes Spiel mit dieser tollen Mannschaft genießen.“ Der Rückzug liegt in der finanziellen Situation des Vereins begründet, denn sportlich läuft es aktuell sehr gut. Die Mannschaft steht mit 13:5 Punkten auf dem vierten Platz, ist damit wie die anderen Teams in der oberen Tabellenhälfte nicht allzu weit von der Spitze entfernt. Das Ursprungsziel eines Nichtabstiegsplatzes haben die Hammerinnen damit im Grunde erfüllt. Sillus ist mit der Performance ihres gesamten Teams zufrieden. Spitzenspielerin Svetlana Ganina hat beispielsweise nur eines von acht Spielen verloren, Elena Shaplova steht bei einer Bilanz von 8:3, Sillus selbst bei 8:6. Wie Langstadt hat auch Uentrop eine bekannte deutsche Nachwuchshoffnung im Kader: Eireen Kalaitzidou. Die 17-Jährige ist eine Stütze des Teams. „Es ist echt stark, wie sie sich entwickelt hat“, sagt Sillus.
Wang und Juchnaite auch in der Rückrunde aktiv
Auf dem Treppchen stehen neben dem TSV Langstadt der TTK Anröchte und der TTC Langweid. In Anröchte hat Spitzenspielerin Aimei Wang eine starke 14:2-Bilanz erspielt. „Das ist schon absolute klasse“, sagt Manfred Vogel. Der Verein fördert in seinem Kader die Nachwuchsspielerinnen Lisa Wang und Lukrecija Juchnaite – beide hatten in der Vorrunde fünf Spiele absolviert. „Sie werden in der Rückrunde wieder auf ihre Einsätze kommen“, ist sich Vogel sicher. Die Platzierung geht für Anröchte in Ordnung. Im 500 Kilometer entfernten Langweid ist Trainerin Cennet Durgun „fast zufrieden“: „Die Niederlage gegen Schönmünzach hätte nicht sein müssen“, sagt sie über den Wermutstropfen in einer sonst erfolgreichen Vorrunde. In der Rückrunde soll nochmal eine Steigerung her, der Kader bleibt gleich. Die Bayerinnen werden weiterhin mit ihren sechs Spielerinnen rotieren.
Optimismus in Schönmünzach
Für die angesprochenen Aufsteigerinnen aus Schönmünzach war der 6:4-Erfolg gegen Langweid der einzige Sieg der Vorrunde. „Wir haben eine Weile gebraucht, um uns an die Klasse zu gewöhnen“, diagnostiziert Vorstand Klaus Frey. Im Spiel gegen Langweid habe man gesehen, dass das Team konkurrenzfähig sei. „Wir blicken optimistisch in die Rückrunde“, meint Frey.
Für ein Unentschieden mehr hat es bei der DJK Offenburg gereicht. Der Verein befindet sich nicht nur in unmittelbarer Tabellennachbarschaft in der 2. Bundesliga, beide Orte trennen nur knappe 60 Kilometer. In der knappen Tabellensituation im Abstiegskampf ist trotzdem nicht allzu viel Platz für Lokalpatriotismus: „Wir würden Schönmünzach gerne hinter uns lassen“; sagt DJK-Mannschaftsführerin Petra Heuberger. Ihre Mannschaft habe mit einigen Ausfällen zu kämpfen gehabt. Spitzenspielerin Shima Safaei hat kein Visum bekommen, Jele Storz fiel zweimal krankheitsbedingt aus, Jana Kirner laborierte an der Schulter. Für die Rückrunde bleibt Heuberger aber positiv: „Aufgegeben haben wir uns noch nicht.“
Mit dem erreichten fünften Platz zufrieden ist Sandra Peter vom TuS Fürstenfeldbruck aus Bayern. „Wir haben einen sicheren und guten fünften Platz erspielt“, erklärt sie. Der Fokus liege aktuell aber vor allem auf der zweiten Mannschaft, die in der 3. Bundesliga Süd spielt. Dort sollen die jungen Spielerinnen Erfahrung sammeln, um später möglicherweise einmal im Unterhaus aufschlagen zu können. Ebenfalls mit dem Mittelfeldplatz zufrieden ist Heiko Keller, Sportwart des TTC Langen aus Hessen. „Den einen oder anderen Punkt gegen die über uns stehenden Teams hätten wir uns noch gewünscht, wir waren auch mehrmals knapp dran“, sagt er. Ziel ist es, in der Rückrunde sechs bis acht Punkte zu holen, um nicht auf die Abstiegsränge abzurutschen.
Aufsteiger wieder in der 2. Bundesliga angekommen
Nach einer Saison in der 3. Bundesliga hatte das Team der DJK BW Annen im Frühjahr den direkten Wiederaufstieg ins Unterhaus feiern können. Die Zielsetzung hatte deshalb vor der Saison gelautet: Klassenerhalt. Dieses Ziel verfolgen die Westfälinnen mit ihrem aktuellen achten Platz nach wie vor. „Wir sind nicht ganz glücklich, dass wir nur vier Punkte erreicht haben“, erklärt Betreuer Paulo Rabaça. Die Punkteausbeute stammt aus den Siegen gegen Schönmünzach und Offenburg. „In der Rückrunde hoffen wir, die notwendigen Punkte zu holen“, erläutert der Funktionär.
Mit einer Bilanz von 8:10 Punkten ist unterdessen der MTV Tostedt auf dem sechsten Platz gelandet. „Wir sind zwei über Soll“, meint Abteilungsleiter Michael Bannehr. Keine der Spielerinnen sei leistungstechnisch abgefallen, in der Rückrunde soll die Leistung bestätigt werden. Der MTV hat das Ziel, beide seiner Damen-Mannschaften in den Bundesspielklassen zu halten, die zweite Garde schlägt in der 3. Bundesliga Nord auf bildet dort aktuell das Schlusslicht.
Weiter geht es im Damen-Unterhaus am 11. Januar mit einem bayerischen Derby: Dann trifft der TuS Fürstenfeldbruck auf den TTC Langweid. Zwei Wochen später starten dann der TSV Langstadt II und der TTC Langen in die Rückrunde.