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Ihrer Mannschaft zugeschaltet: Andreja Ojsteršek Urh (Foto: WTT)
Das Homeoffice-Konzept war bislang unter Nationaltrainern nicht besonders verbreitet. Slowenien macht in Chengdu vor, dass es funktionieren kann

„Virtuelle“ Nationaltrainerin coacht Slowenien ins Achtelfinale

SH 04.10.2022

Chengdu. Das Homeoffice-Konzept war bislang unter Nationaltrainern nicht besonders verbreitet. Slowenien macht in Chengdu vor, dass es funktionieren kann. Die im letzten PCR-Test vor der Abreise zur WM positiv auf COVID-19 getestete Andreja Ojsteršek Urh konnte nicht mit ihrer Herren-Mannschaft zur WM nach China reisen, ist aber bei jedem Spiel per Tablet live an der Box zugeschaltet. Mit Erfolg: Durch einen Sieg gegen die USA hat das Quartett um Spitzenspieler Darko Jorgic am Dienstag im letzten Gruppenspiel Platz zwei in der Vorrundengruppe eins klargemacht. Nach der Führung durch den EM-Finalisten von München und Saarbrücker TTBL-Akteur, der Mishel Levinski ohne Satzverlust besiegte, behielten Deni Kozul und Peter Hribar die Nerven über die volle Distanz gegen Jishan Liang (9:11, 10:12, 11:6, 11:7, 11:8) bzw. Earl James Alto (11:4, 5:11, 11:4, 7:11, 11:8). Die einzige Niederlage hatten die Slowenen erwartungsgemäß gegen Topfavorit und Titelverteidiger China kassiert.

"Da ich positiv getestet wurde und es mir ohnehin nicht gut ging, bin ich zu Hause geblieben. Es wäre für uns schwierig gewesen, in so kurzer Zeit ein Visum und alle notwendigen Anträge für eine Person zu bekommen, die nicht auf der Liste steht, also hatten wir keine andere Wahl, als dass die Jungs alleine gehen“, erklärte Ojsteršek Urh gegenüber der slowenischen Tageszeitung „Delo“. „Glücklicherweise waren zumindest die Tests der Jungen negativ."

Nachdem er vom Testergebnis erfahren hatte, war Jorgic entsprechend erleichtert, dass er selbst verschont geblieben war. "Die schlechte Nachricht ist, dass Andreja positiv ist, aber die gute Nachricht ist, dass wir alle gesund sind. Da ich im Training viel mit ihr in Kontakt war, habe ich selbst daran gezweifelt, ob ich überhaupt reisen kann, aber zum Glück waren die Tests negativ“, sagte er vor dem Abflug gegenüber „Delo“. „Es wird sicher nicht einfach für uns ohne Trainer, aber ich denke, dass wir uns alle vier gegenseitig helfen werden, so gut wir können. Ich bin froh, dass die Form gut ist, und ich denke, das gilt auch für die anderen drei Teamkollegen.“

Andreja Ojsteršek Urh ist eine frühe Förderin Jorgics. Sie ist die Ehefrau von Joze Urh, der als Jorgics Entdecker gilt und inzwischen Verbandstrainer im Saarland ist. Ojsteršek Urh ist die einzige Frau als verantwortlicher Coach einer Herren-Nationalmannschaft im Tischtennis-Zirkus.

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