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Der TSV Schwabhausen hofft insbesondere in Anröchte auf eine starke „Leaderin“ Sabine Winter (Bild: Dr. Stephan Roscher).
Auch spannende Duelle im Kampf um den Klassenerhalt sind dabei

Volles Programm: Tischtennis-Wochenende mit sechs Partien

Dr. Stephan Roscher 25.10.2019

 

Die 1. Bundesliga Damen gibt Vollgas. Nicht weniger als sechs Begegnungen stehen am Wochenende auf dem Programm, in denen sieben der neun Erstligisten im Einsatz sein werden. Bingen, Anröchte, Busenbach und Schwabhausen wollen in teilweise direkten Duellen für den Klassenerhalt punkten, Böblingen möchte das auch, doch es wird schwierig, da der Gegner berlin eastside heißt. Der Meisterschaftsfavorit gastiert zudem in Busenbach. Bad Driburg möchte gegen Schwabhausen den zweiten Tabellenplatz festigen.

Samstag, 14.00 Uhr: TTG Bingen/Münster-Sarmsheim  – TTK Anröchte

Beide wollen nur das eine, nämlich in Deutschlands Topliga bleiben. Beide sind noch ohne Pluspunkt, wobei die TTG mit eastside und Bad Driburg nur schwere Gegner hatte und gegen den TuS um ein Haar einen 1:5-Rückstand wettgemacht hätte.

Anröchte muss permanent mit dem Handikap zurechtkommen, dass die Nummer eins fehlt – Shi Qi kann aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht spielen. Bingen geht sicher leicht favorisiert ins Match, doch der TTK wird alles, was möglich ist, in die Waagschale werfen.

Joachim Lautebach erklärt die Vorverlegung: „Das Spiel musste auf diesen Termin verlegt werden, da an dem ursprünglich vorgesehenen Termin im November voraussichtlich die Stichwahl zum Oberbürgermeister in der Mehrzweckhalle stattfindet und die Wettspielordnung des DTTB eine Nachverlegung nicht zulässt.“ Sportlich merkt der TTG-Vorsitzende an: „Nach der knappen 4:6-Niederlage im ersten Heimspiel gegen die starke Mannschaft aus Bad Driburg ist unser junges Team in diesen beiden Spielen, gegen Anröchte und Busenbach, erneut gefordert. Dem Ausgang dieser Begegnung kommt eine große Bedeutung für den weiteren Verlauf der Saison zu.“

TTK-Chef Manfred Vogel kündigt – auch für die Partie tags darauf gegen Schwabhausen – an: „Wir werden beide Spiele in unserer momentan besten Aufstellung bestreiten. Jing Tian-Zörner steht ebenso wie Aimei Wang, Ting Yang und Yang Henrich zur Verfügung.“ Sportlich geht es am Wochenende um alles oder nichts. „Wenn wir punkten, sind wir wieder im Geschäft. Wenn nicht, sieht es ganz düster für uns aus.“

Samstag, 18.00 Uhr: TuS Bad Driburg – TSV Schwabhausen

Der TuS Bad Driburg steht nach drei Partien gegen keineswegs schwache Gegner – zuletzt wurde sogar Kolbermoor sensationell mit 6:2 geschlagen – blendend da und ist mit 6:0 Punkten Tabellenzweiter.

Aufsteiger Schwabhausen konnte noch keinen Punkt erringen, deutete jedoch im Oberbayern-Derby gegen Kolbermoor an, dass die Mannschaft Substanz hat. Der TSV hat am Sonntag noch die wichtige Partie in Anröchte vor der Brust.

„Wir können und wollen es nicht leugnen, dass wir wohl erstmals in dieser Saison Favorit sind“, räumt TuS-Manager Franz-Josef Lingens ein. „Unser Team ist in toller Spiellaune. Aber Vorsicht: Unser Gegner brennt auf den ersten Erfolg. Besonders eine Sabine Winter muss erstmal geschlagen werden. Natürlich wollen wir unsere Serie weiter ausbauen, aber bei einem 6:4-Sieg wäre ich schon hochzufrieden. Und dann kämen bestimmt die zahlreich erwarteten Zuschauer auch auf ihre Kosten.“

„Wir werden mit fünf Damen zu den Spielen fahren und sind in Bad Driburg Außenseiter, das ist klar“, so TSV-Trainer Alexander Yahmed. „Driburg sehe ich in der Favoritenrolle. Zudem hatten wir uns in der Vergangenheit dort immer schwer getan - egal mit welchen Spielerinnen sie aufgelaufen waren“, gibt Anteilungsleiter Helmut Pfeil zu Protokoll. „Driburg schwebt momentan auf Wolke 7 und da wird es doppelt schwer, den Lauf wenigstens annähernd bremsen zu können.“

Samstag, 18.30 Uhr: TV Busenbach – ttc berlin eastside

Eindeutiger könnten die Verhältnisse nicht sein. Wettbewerbsübergreifend sieben Spiele hat der ttc berlin eastside gewonnen – sechsmal mit 3:0, einmal mit 3:1. 6:0 Punkte und 18:0 Spiele stehen in der Bundesliga auf der Habenseite.

Der einzige Vorteil für den TV Busenbach, der beim deutlichen Sieg in Anröchte einen guten Eindruck hinterließ, ist, dass er nichts zu verlieren hat. Entsprechend realistisch zeigt sich Jessica Göbel, deren Team den Fokus eindeutig auf das Sonntagsspiel in Bingen legt. „Gegen Berlin wird es ein Warm Up für den Sonntag, in dem wir versuchen werden, uns gerade vor heimischer Kulisse so lange wie möglich zu wehren.“

eastside-Manager Andreas Hain unterschätzt die Badenerinnen ebenso wenig wie Böblingen am Sonntag: „Busenbach konnte sowohl im Pokal als auch beim Sieg gegen Anröchte überzeugen. Wir werden deshalb wieder mit einer starken Mannschaft antreten und die Matches des Wochenendes nicht auf die leichte Schulter nehmen.“ 

Sonntag, 14.00 Uhr: TTG Bingen/Münster-Sarmsheim  – TV Busenbach

Auch hier treffen zwei Mannschaften aufeinander, die nur den Klassenerhalt im Fokus haben. Den Rheinhessinnen werden allgemein gute Chancen eingeräumt, dieses Ziel auch zu erreichen, es sei denn, man patzt gegen die Mitkonkurrenten. Für Busenbach ist die Situation einen Tick schwieriger, da man die gesamte Saison über nur auf vier Spielerinnen zurückgreifen kann.

Joachim Lautebach erklärt zu den Partien des Wochenendes: „Alle drei Mannschaften kämpfen in diesem Jahr um den Klassenerhalt, sodass dem Ausgang dieser Begegnungen für den weiteren Verlauf der Saison eine große Bedeutung zukommt. Unsere Mannschaft hofft deshalb auch die zahlreiche Unterstützung der Fans, um dadurch die beiden schweren Spiele positiv gestalten zu können.“

Jessica Göbel hält alles für möglich: „Ich erwarte eine Partie auf Augenhöhe. Wir haben im Pokal gezeigt, dass man uns nicht unterschätzen sollte. Wenn alles optimal läuft, können wir in Bingen punkten, wobei es schon auch davon abhängt, ob Amy Wang mit von der Partie ist. Die Doppel werden am Anfang ebenfalls von großer Bedeutung sein.“

Sonntag, 14.30 Uhr: TTK Anröchte – TSV Schwabhausen

Anröchte wird in der momentan bestmöglichen Aufstellung an die Tische gegen und Gegner Schwabhausen reist sogar zu fünft an. Prognosen erscheinen im Vorfeld nahezu unmöglich.

„Wir haben gegen Böblingen nicht schlecht gespielt. Jedenfalls besser als gegen Busenbach“, stellt Manfred Vogel im Vorfeld des vermutlichen Abstiegsduells fest. „Und wir wissen natürlich, wie dringend notwendig Erfolge sind. Zum einen für das Selbstvertrauen aber natürlich auch, um noch Chancen auf den Klassenerhalt zu haben.“

„Gegen Anröchte hoffen wir auf eine super Sabine und vielleicht ist dann etwas möglich“, so Alexander Yahmed. „Wir freuen uns auf das Wochenende und werden alles geben.“ Helmut Pfeil rechnet mit einer Begegnung auf Augenhöhe. „Der Ausfall von Shi Qi schwächt Anröchte natürlich. Deshalb werden wir versuchen, die kleine Chance, die sich dadurch für uns auftut, auch zu nutzen. Nach den ersten Spielen ist Anröchte leicht angeknockt. Deshalb werden sie vor heimischer Kulisse sicher alles versuchen, die Negativserie beenden zu können. Und angeschlagene Gegner sind immer gefährlich. Aber wenn unser Team sich so zeigt wie in den ersten Spielen, dann bin ich durchaus optimistisch.“ 

Sonntag, 15.00 Uhr: SV Böblingen – ttc berlin eastside

Zunächst etwas zum Austragungsort: Gespielt wird an ungewohntem Ort und zu ungewohnter Zeit. Schauplatz ist die Appenberg-Sporthalle in Mönsheim (Pforzheimer Straße 85). Die Tischtennis-Abteilung der SpVgg Mönsheim feiert ihr 50-Jähriges Bestehen und bietet deshalb Spitzensport mit kreativem Rahmenprogramm an. „Werbung für unser Bundesliga-Team ist immer gut. Vielleicht können wir auch neue Zuschauer für uns begeistern. Nachdem wir inzwischen auch Spiele gewinnen, werden die Fans auch wegen uns nach Mönsheim kommen, nicht nur wegen Berlin“, nennt SVB-Manager Frank Tartsch seine Motivation für den Gang in den Enzkreis. Ein finanzielles Minus erwartet Tartsch nicht: „Wir haben eine lukrative Vereinbarung.“

Zum Sportlichen: Nach 30 sieglosen Monaten hat die SV Böblingen Blut geleckt und zuletzt zweimal in Folge gewonnen. Die Mannschaft steht aber personell auch deutlich besser da als noch in der Vorsaison und hat sich mit Mitsuki Yoshida im oberen Paarkreuz verstärkt. Zudem ist die routinierte Yanhua Yang-Xu nach auskurierter Verletzung endlich wieder an Bord und hinten nur schwer zu schlagen. Somit steht man nicht aus Zufall mit derzeit 4:2 Punkten auf Tabellenrang vier. Doch Berlin ist natürlich nochmal ein ganz anderes Kaliber, zumal der Titelverteidiger eine starke Aufstellung angekündigt hat. Dennoch hofft man im „Ländle“, der „Übermannschaft“ das Leben wenigstens ein bisschen schwer machen zu können.

An einem guten Tag trauen die Böblinger ihrer Nummer eins Qianhong Gotsch durchaus einen Sieg gegen eine der Topspielerinnen aus Berlin zu. Immerhin ist sie erneut mit einer 6:0-Bilanz in die Bundesligasaison gestartet. Neben ihr stehen Mitsuki Yoshida, Xu Yanhua und Rosalia Stähr ebenso zur Verfügung wie Annett Kaufmann, die aus Japan zurück sein wird. Sönke Geil, der diesmal das Team betreuen wird, hat also bei der Aufstellung die Qual der Wahl.

„Auch am Wochenende wollen wir natürlich zwei Siege einfahren“, lässt Andreas Hain keinen Zweifel aufkommen. „Doch wir sind gewarnt, im letzten Jahr haben wir in Böblingen auch nur 5:5 gespielt und bisher hat Böblingen sehr ansprechend gespielt.“

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