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Am Samstag starteten die 36 minis ins Turnier. Foto: Müller
Ein spannender Tag in Beratzhausen geht zu Ende

Vom Blasrohrworkshop bis zum Steinplatten-Crack: So lief der zweite Tag beim mini-Bundesfinale

Julian Hörndlein 08.06.2024

Beratzhausen. Viel Zeit zum Durchatmen blieb nicht für die minis am zweiten Tag des Bundesfinales in Beratzhausen. Nach einem bunten Vormittagsprogramm ist mittlerweile das Turnier im vollen Gange und erzählt bereits wieder viele Geschichten. Der Tag im Überblick.

So wie der erste Tag des Bundesfinales aufgehört hat, so geht es auch am zweiten Tag direkt weiter. Pünktlich um 9 Uhr kommen Eltern und Kinder energiegeladen an, sie freuen sich auf das, was der erste Turniertag und das bunt gepackte Rahmenprogramm bereithalten. Für den Vormittag haben sich die Organisatorinnen und Organisatoren des TTV 1980 Beratzhausen allerhand einfallen lassen: In der Halle begeistert Jonglage-Weltrekordhalter Jan Daumin Jung und Alt. In Sekundenschnelle fliegen Bälle, Tücher und Kegel durch die Luft. Natürlich darf auch eine eigene Trainingseinheit nicht fehlen. Auch wenn die Bewegung beim Jonglieren nicht weiter vom Tischtennis entfernt sein könnte: Die Jugendlichen sind mit mindestens dem gleichen Engagement wie am Tischtennistisch dabei.

Draußen vor der Tür ist das Programm nicht weniger skurril. Dort zieht der Blasrohr-Workshop von Daniel Knur – seines Zeichens C-Trainer im Bogensport – jede Menge Kinder, Geschwister und Eltern an. „Es ist wie in alten Zeiten als Kind“, freut sich Arne Brack, Vater des nordrhein-westfälischen Teilnehmers Ole Brack. Und wer denkt, dass es am Wochenende noch an Bewegung fehlt, dem war die Wanderung auf die Burgruine Ehrenfels empfohlen. Was gestern bereits angeklungen ist, scheint auch am zweiten Tag des Bundesfinales durch: Die familiäre Atmosphäre zieht sich durch den Vormittag, alle machen entspannt und in gelöster Stimmung mit.

Die minis starten voller Elan ins Turnier

Dennoch soll das natürlich nicht über das hinweg täuschen, was am Samstagnachmittag ansteht: Dann wird es in der Turnhalle der Gottfried-Kölwel-Grundschule nämlich ernst, der Startschuss für das sportliche Bundesfinale fällt pünktlich um 14 Uhr. Die Ambitionen sind ganz unterschiedlich: „Man sollte sich nicht überschätzen“, sagt Theo Jonas aus Spantekow in Mecklenburg-Vorpommern. Bei Kira Wetzig, der zweiten bayerischen Teilnehmerin neben Miecia Ye, steht vor allem das Erleben im Vordergrund: „Ich möchte, dass das Turnier in Erinnerung bleibt“, meint sie. Besonders froh ist sie über die Möglichkeit, als Nachrückerin teilzunehmen. Dass sie das darf, liegt daran, dass der Bremer Landesverband kein Mädchen schicken konnte – der Startplatz ging damit an das Ausrichterland Bayern. Große Ambitionen hat unterdessen Esil Ahmed. Sie möchte für ein Novum in der mittlerweile 41-jährigen Geschichte der mini-Meisterschaften sorgen. Esil ist nämlich die Schwester des Vorjahressiegers Eren Ahmed vom TTC Weinheim-West. Auch Eren ist selbstverständlich mit in die Halle gekommen, als mini-Routinier kann er seine Schwester unterstützen. „Die mini-Meisterschaften haben mir Erfahrung gegeben“, sagt der Vorjahressieger.

Welchen Einfluss die mini-Meisterschaften auf die Tischtenniskarriere unzähliger Kinder und Jugendliche haben kann, das zeigt die lange Erfolgsgeschichte des Turniers. Koharu Itagaki, Gewinnerin der mini-Meisterschaften im Jahr 2018, schlägt mittlerweile in der 1. Bundesliga der Damen auf. Unvergessen bleibt der Sieg von Bastian Steger 1990 – er avancierte später als Nationalspieler zu einer der bekanntesten Tischtennis-Größen in Deutschland.

Enger Schlagabtausch gleich zu Beginn

Nach der Begrüßung geht es los mit den Mädchen. In einer der ersten Paarungen trifft Emily Radke aus Hamburg auf die TTBWlerin Franziska Celerino. Die beiden liefern sich einen harten Schlagabtausch, bei dem es immer wieder hin und her geht. So weit, dass es sogar im ersten Spiel für die beiden zu einem nervenaufreibenden fünften Satz kommt. Letztlich gewinnt Emily mit 11:7. Nach dem Spiel ist die Zehnjährige ganz entspannt. Ihr Geheimrezept sei viel Schnitt beim Aufschlag gewesen, sagt sie selbstbewusst.

Bei den Jungs schlägt unterdessen Konstantin Kindlein aus Hannover einen ungewöhnlichen Kurs ein. Er spielt seit zwei Jahren, allerdings nur als Freizeitspieler zusammen mit Vater Nicki oft auf Outdoortischen, einem Verein ist er noch nicht beigetreten. Ins Bundesfinale ist er eingezogen, ohne bisher jemals einen einzigen Satz verloren zu haben. Diesen Trend setzt Konstantin auch am ersten Turniertag fort. Konstantin begeistert die Menschen vor Ort. „So etwas ist absolut unglaublich, das hatten wir noch nie“, kommentiert Moderator Wieland Speer.

Einige Spielerinnen und Spieler noch ungeschlagen

Es sind Geschichten wie diese, die tief in den mini-Meisterschaften verankert sind. Am Ende des Tages führen bei den Mädchen Daniela Boulos (Nordrhein-Westfalen) und Sophie Hornung (Hessen), bei den Jungs hat sich Konstantin Kindlein – weiterhin ungeschlagen – an die Spitze gesetzt.

Mit dem Ende der sportlichen Wettkämpfe ist allerdings noch längst nicht das Ende des aufregenden Tages gekommen. Dem Open-Air-Grillen samt Bands macht zwar die Gewitterlage am Abend einen Strich durch die Rechnung, das Orgateam kann aber schnell umplanen. Also zieht die mini-Entourage in die benachbarte Schulaula um und die Bands „Aufzundn“ und „Holiday" heizen mit rockigen Hits auch dort kräftig ein. Jetzt heißt es für die Kinder vor allem noch einmal Kraft sammeln, bevor morgen gegen Mittag der neue mini-Bundessieger und die mini-Bundessiegerin gekürt werden.

Ergebnisse und weitere Infos auf der Website des TTV Beratzhausen

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