Jiangsu/Hannover. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) ist der Frage nachgegangen, warum Dimitrij Ovtcharov in diesem Jahr einziger Nicht-Chinese in der Chinese Super League ist und was den Unterschied zu den übrigen Ligen der Welt ausmacht.
Der World-Cup-Sieger von 2017 verdankt seinem diesjährigen Engagement einer Ausnahmegenehmigung. Der laufende Fünf-Jahres-Vertrag, den Ovtcharov 2014 mit seinem Klub Jiangsu Zhongchao Cable abgeschlossen hat, wird von Liga und chinesischem Tischennis-Verband gebilligt; für alle übrigen Vereine in der stärksten Liga der Welt gilt zumindest für diese Saison, die noch bis Ende Januar andauert, ein Verbot es Einsatzes ausländischer Akteure. Es war Ende 2017 ausgesprochen worden.
In der Vergangenheit hatte es bereits solche Verbote gegeben, dann aber meist im Jahr vor den Olympischen Spielen. Der aktuelle Hintergrund und ob der Beschluss nach der Wahl des zwischenzeitlich wegen einer politischen Auseinandersetzung entmachteten Liu Guoliang zum Verbandspräsidenten im kommenden Jahr ausgesetzt wird, ist unbekannt. Liu jedenfalls gilt als ein Befürworter der Öffnung.
Das Training macht den Unterschied
Dimitrij Ovtcharov jedenfalls genießt seine Ausflüge in die Superliga. In diesem Jahr absolviert er insgesamt sechs Liga-Spiele, vier Ende November, zwei weitere jetzt, kurz vor Weihnachten. Das intensive Training und die Matches gegen die Besten der Welt helfen dem aktuellen Weltranglistenneunten, der das Jahr 2018 auf Platz eins begonnen hatte, auf dem Weg zurück zur Topform nach einer langen Verletzungspause im Frühjahr. „Es wird mir auch diesmal wieder helfen, mein Level zu steigern“, ist er sicher.
„Der große Unterschied ist das viele Training", sagte Dimitrij Ovtcharov gegenüber der dpa. Während die Athleten in den übrigen Ligen der Welt zumeist am Tag nach einem Punktspiel pausieren dürfen, steht in Ovtcharovs Team um 8.30 Uhr Training für alle auf dem Programm.
Ein weiterer Unterschied des Systems China ist das familienähnliche Zusammenleben der Teammitglieder. Auf dem Firmengelände hat Jiangsus Hauptsponsor, der größte Kabelhersteller des Landes, seiner Mannschaft eine große Halle plus Unterkunft gebaut. "Man lebt als Team in China so eng zusammen, wie man nicht enger zusammen leben kann", erzählt Ovtcharov. "Alle Spieler leben während der Saison auf diesem Stützpunkt. Wir gehen zusammen zum Training, zum Essen und manchmal sogar zum Frisör."
Zum kompletten dpa-Beitrag u.a. auf der Website der Deutschen Welle
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