Lausanne/Singapur. Die parallel veranstalteten WTT-Contender-Turniere in Lima (Peru) und Zagreb (Kroatien) haben Bewegung in die Weltrangliste gebracht. Die am höchsten notierten Deutschen in der Veröffentlichung vom 21. Juni bleiben Han Ying, die eine Position auf Rang sieben vorrückte, und der nach wie vor auf Platz neun notierte Dimitrij Ovtcharov. Neu unter die Top 10 katapultierte sich erstmals ein weiteres DTTB-Ass: Dang Qiu rückte durch seinen Triumph von Lima auf Position zehn vor, von dem auch Lima-Siegerin Nina Mittelham nur noch zwei Plätze entfernt ist. An der Spitze blieb alles unverändert fest in der Hand der chinesischen Stars, die bei beiden Turnieren nicht präsent waren. Angeführt werden die Notierungen weiterhin von Olympiasiegerin Chen Meng und Weltmeister Fan Zhendong.
Dang Qiu: "Rang 10 ist eine unglaubliche Platzierung"
Der bemerkenswerteste Aufstieg aus deutscher Sicht gelang dem Düsseldorfer Dang Qiu, der die neue Platzierung freudig, aber gelassen zur Kenntnis nahm: "Das klingt wirklich super, wenn man sagen kann, man ist unter den Top 10 der Welt. Rang 10 ist eine unglaubliche Platzierung und ich freue mich sehr, dass ich das erreicht habe." Das Zitat (hier geht es zum kompletten Interview mit Dang Qiu) des bescheidenen Himmelsstürmers wäre aber unvollständig ohne eine ihm überaus wichtige Ergänzung. "Eine allzu große Bedeutung messe ich dem aber nicht zu: Denn die Weltranglistenposition allein gewinnt ja keine Spiele, das muss man schon selbst machen." Dang Qiu überflügelte mit seinem Sprung von Rang 14 auf Platz zehn zwei seiner Nationalmannschaftskollegen: Rekordeuropameister Timo Boll (jetzt 12) und der Saarbrücker Patrick Franziska (jetzt 13), der in Zagreb das Halbfinale erreicht hatte, büßten jeweils einen Platz ein. Der von dem 25-jährigen Schwaben im Finale hauchdünn bezwungene Oympiadritte Dimitrij Ovtcharov feierte in Peru nach fast achtmonatiger Verletzungspause ein für ihn selbst unerwartet erfolgreiches Turnier-Comeback, Auswirkungen auf seine Platzierung an Position neun als bester Deutscher in der Weltrangliste hatten die gewonnenen Weltranglistenpunkte aber nicht. Dafür durfte sich der Grünwettersbacher Ricardo Walther durch seinen Vormarsch von der Qualifikation bis in das Viertelfinale des Hauptfelds sogar über 33 gutgemachte Plätze freuen und rückte von 104 auf 71 vor. Deutschland ist nun mit zehn Spielern unter den Top 100 vertreten.
Nina Mittelham rückt an die Top 10 heran und Shan Xiaona unter die Top 20
Die Düsseldorferin Han Ying rückte mit ihrem Halbfinaleinzug von Zagreb ganz dicht an die beste Einstufung ihrer Karriere aus dem Jahr 2017 heran, als sich die beste Abwehrspielerin auf dem Globus über Rang sechs freuen durfte. In der Notierung von heute schob sich die 39-jährige Europe-Top-16-Gewinnerin von acht auf sieben vor, ist aber aktuell noch fast 1000 Weltranglistenpunkte von der alten Bestmarke entfernt. Durfte sich Nina Mittelham Anfang Mai über den Vorstoß unter die Top 20 freuen, ist inzwischen sogar Weltranglistenplatz zehn nur noch 20 Punkte von der Berlinerin entfernt. Den jüngsten Sprung von Rang 16 auf 12 verdiente sich die 25 Jahre alte Mixed-Europameisterin mit ihrem Einzeltriumph beim Lima Contender. Erstmals nach langer Zeit kehrte dank ihres Halbfinaleinzugs von Zagreb auch die Berlinerin Shan Xiaona wieder unter die Top 20 zurück und ist jetzt die Nummer 18. Die EM-Zweite überfügelte damit Europameisterin Petrissa Solja (Langstadt), die einen Platz verlor und auf Shans alte Position an 25 rückte.
Weltrangliste 25/2022 vom 21. Juni
Herren-Einzel
Die Top 10
1 (1) Fan Zhendong (CHN)
2 (2) Ma Long (CHN)
3 (3) Liang Jingkun (CHN)
4 (4) Hugo Calderano (BRA)
5 (5) Truls Möregardh (SWE)
6 (8) Lin Yun-Ju (TPE)
7 (7) Tomokazu Harimoto (JPN)
8 (6) Darko Jorgic (SLO)
9 (9) Dimitrij Ovtcharov (Neu-Ulm)
10 (14) Dang Qiu (Düsseldorf)
Die Platzierungen der übrigen Deutschen unter den Top 100
12 (11) Timo Boll (Düsseldorf), 13 (12) Patrick Franziska (Saarbrücken), 29 (29) Ruwen Filus (Fulda), 30 (30) Benedikt Duda (Bergneustadt), 51 (49) Kilian Ort (Bad Königshofen), 71 (104) Ricardo Walther (Grünwettersbach), 92 (85) Fanbo Meng (Fulda), 100 (93) Kay Stumper (Neu-Ulm)
Die weiteren Platzierungen der Deutschen unter den Top 300
153 (146) Steffen Mengel (Mühlhausen), 182 (181) Cedric Meissner (Bad Homburg), 197 (190) Tobias Hippler (Köln)
Damen-Einzel
Die Top 10
1 (1) Chen Meng (CHN)
2 (2) Sun Yingsha (CHN)
3 (3) Wang Manyu (CHN)
4 (4) Wang Yidi (CHN)
5 (6) Mima Ito (JPN)
6 (5) Hina Hayata (JPN)
7 (8) Han Ying (Tarnobrzeg, Polen)
8 (7) Doo Hoi Kem (HKG)
9 (9) Adriana Diaz (PUR)
10 (10) Kasumi Ishikawa (JPN)
Die Platzierungen der Deutschen unter den Top 100
12 (16) Nina Mittelham (Berlin), 18 (24) Shan Xiaona (Berlin), 25 (24) Petrissa Solja (Langstadt), 46 (44) Sabine Winter (Schwabhausen)
Die weiteren Platzierungen der Deutschen unter den Top 300
102 (115) Wan Yuan (Kolbermoor), 115 (110) Chantal Mantz (Langstadt), 118 (114) Annett Kaufmann (Böblingen), 199 (196) Franziska Schreiner (Langstadt), 214 (206) Mia Griesel (Tostedt), 275 (249) Sophia Klee (Weinheim), 288 (265) Anastasia Bondareva (Bingen(Münster-Sarsheim), 289 (283) Jele Stortz (Offenburg), 289 (283) Jele Stortz (Offenburg), 290 (285) Josephina Neumann (Langstadt), 296 (285) Naomi Pranjkovic (Kolbermoor)