Lausanne/Frankfurt. Der Countdown läuft: Mit der heutigen Veröffentlichung der Weltrangliste des Monats Dezember rückt der aktuell an Position drei notierte Dimitrij Ovtcharov der Wachablösung von Chinas Superstar Ma Long an der Spitze des Welttischtennis immer näher. Auf dem Weg zur neuen Nummer 1 kann sich der World-Cup und German-Open-Sieger nur noch selbst stoppen - nämlich durch das Verpassen des Viertelfinales bei den ITTF World Tour Grand Finals nächste Woche in Astana (Kasachstan).
Der Grund: Bei der für den 3. Januar angekündigten Veröffentlichung der ersten Weltrangliste des Jahres 2018 greift das neue Bewertungssystems des Weltverbandes ITTF. Häufiges Spielen bei Topveranstaltungen und das individuelle Abschneiden wird unabhängig von Stärke und Einstufung mit festgelegten Punkten belohnt, im Gegensatz zum aktuellen System verliert man außerdem bei Niederlagen keine Zähler mehr. Nach dem neuen Weltranglistensystem wird der in 2017 bislang schon sieben Mal bei Turnieren erfolgreiche Dimitrij Ovtcharov im Januar dann als neue Nummer eins der Welt ausgewiesen, wenn er bei den Grand Finals mindestens das Viertelfinale erreicht.
Ovtcharov hat bereits fleißig alle Möglichkeiten durchkalkuliert: "Der Einzug in das Viertelfinale würde mir bei den Grand Finals sicher reichen, um im Januar die Nummer zu eins zu sein." Der Olympiadritte von London, der 2017 bereits sieben internationale Turiniere gewinnen konnte, wäre nach Timo Boll erst der zweite Deutsche überhaupt, dem der Sprung an die Spitze der Weltrangliste gelingt. Der WM-Zweite von 1969, DTTB-Ehrenkapitän Eberhard Schöler, stand ein Jahr an Nummer zwei der Weltrangliste, der heutige Herren-Bundestrainer und Rekordnationalspieler Jörg Roßkopf hatte als beste Platzierung in seiner Karriere Position vier des ITTF-Rankings zu Buche stehen. Boll wurde von Januar bis Mai 2003 sowie noch einmal zu Beginn des Jahres 2011 an der Spitze der Weltrangliste geführt.
Im Dezember 2017 zum letzten Mal alles beim Alten
Im Dezember 2017 ist allerdings noch zum letzten Mal alles beim Alten, und so führt Weltmeister Ma Long nach wie vor das Ranking vor seinem Landsmann Fan Zhendong und Ovtcharov an. Timo Boll, beim World Cup und den German Open nur von Dimitrij Ovtcharov bezwungen, verlor durch die Wiedereinstufung des im November wegen Inaktivität nicht geführten Chinesen Xu Xin einen Rang und ist nun wieder die Nummer fünf der Welt. Dritt- und viertbeste Deutsche bleiben Ruwen Filus (Fulda, 23) und Bastian Steger (Bremen, 30), allerdings rückte Benedikt Duda (Bergneustadt) auf Position 46 vor Ricardo Walther (Grünwettersbach) und Patrick Franziska (Saarbrücken, 49). Dessen Vereinskollege Patrick Baum (101) und der Bergneustädter Steffen Mengel (102) fielen aus den Top 100 heraus.
Deutsche Damen leicht abgerutscht
Unter den Top Ten der Damen führt das chinesische Quartett mit Zhu Yuling, Chen Meng, der wiedereingestuften Weltmeisterin Ding Ning und Liu Shiwen die Weltrangliste an. Deutschlands beste Damen büßten durch die Bank Plätze ein: Han Ying (Tarnobrzeg, Polen) ist im Dezember die Nummer 13 (vorher 11), die Berliner Shan Xiaona fiel von 19 auf 27, die derzeit nicht aktive Petrissa Solja (Berlin) wird an Position 40 (35) ausgewiesen und die noch im Wiederaufbau befindliche Sabine Winter (Kolbermoor) ist momentan die Nummer 65 der Welt (vorher 57). Nina Mittelham fiel durch den Verlust von 13 Plätzen aus den Top 100 und wird nun an 103 notiert. Die am Montag am Knie operierte Chantal Mantz (Le Chesnay, Frankreich), die mit ihrer Teilnahme an den German Open Wiederaufnahme in die Rangliste fand, ist an 146 gelistet.
Dezember-Weltrangliste
HERREN
Die Top 10
1 (1) Ma Long CHN, 2 (2) Fan Zhendong CHN, 3 (3) Dimitrij Ovtcharov (Orenburg, Russland), 4 (-) Xu Xin CHN 5 (4) Timo Boll (Düsseldorf), 6 (7) Lin Gaoyuan CHN, 7 (6) Jun Mizutani JPN, 8 (5) Koki Niwa JPN, 9 (-) Zhang Jike CHN, 10 (13) Lee Sangsu KOR
Die Platzierungen der übrigen Deutschen unter den Top 100
23 (21) Ruwen Filus (Fulda), 30 (30) Bastian Steger (Bremen), 46 (43) Benedikt Duda (Bergneustadt), 47 (40) Ricardo Walther (Grünwettersbach), 49 (50) Patrick Franziska (Saarbrücken)
Die weiteren Platzierungen der Deutschen unter den Top 300
101 (80) Patrick Baum (Saarbrücken), 103 (83) Steffen Mengel (Bergneustadt), 183 (161) Kilian Ort (Bad Königshofen), 231 (214) Qiu Dang (ASV Grünwettersbach), 287 (301) Dennis Klein (Saarbrücken)
Zur kompletten Weltrangliste der Herren
DAMEN
Die Top 10
1 (1) Zhu Yuling (CHN), 2 (2) Chen Meng (CHN), 3 (-) Ding Ning CHN, 4 (3) Liu Shiwen (CHN), 5 (4) Kasumi Ishikawa (JPN), 6 (5) Miu Hirano (JPN), 7 (9) Sun Yingsha (CHN), 8 (10) Wang Manyu (CHN), 9 (6) Mima Ito (JPN), 10 (33) Cheng Xingtong CHN
Die Platzierungen der übrigen Deutschen unter den Top 100
13 (11) Han Ying (Tarnobrzeg, Polen), 27 (19) Shan Xiaona (Berlin), 40 (35) Petrissa Solja (Berlin), 65 (57) Sabine Winter (Kolbermoor)
Die weiteren Platzierungen der Deutschen unter den Top 300
103 (90) Nina Mittelham (Bad Driburg), 146 (-) Chantal Mantz (Le Chesnay), 190 (170) Wan Yuan (Bingen/Münster-Sarmsheim), 259 (222) Jennie Wolf (Weinheim), 261 (226) Luisa Säger (Weinheim)