Oberboihingen. Das Bundesfinale der 42. mini-Meisterschaften ist eröffnet. Im schwäbischen Oberboihingen machen die 36 besten minis den Bundessieger und die Bundessiegerin untereinander aus. Dabei ist der sportliche Wettkampf nur ein Programmpunkt unter vielen Aktivitäten rund um den weißen Plastikball.
Jakob Albarus hat ein durchaus ambitioniertes Ziel: „Ich hoffe auf die Top 3“, sagt der Zehnjährige, der als Nachwuchstalent seinen Verein VSV Büching und den Badischen Tischtennisverband beim Bundesfinale vertritt. Er ist mit seiner Familie in die Region des Nachbarverbands gereist, denn das Finale findet in diesem Jahr bei TSV Oberboihingen in der Nähe von Stuttgart statt. Viermal pro Woche trainiert Jakob, hat im Tischtennis eine große Leidenschaft gefunden.
Seit mehr als 40 Jahren begeistern die vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB) organisierten mini-Meisterschaften Jung und Alt. Unzählige Mädchen und Jungen haben im Wettbewerb ihre ersten Schritte im Tischtennis gemacht, das Programm gehört zum festen Bestandteil im DTTB, der in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiert. Auch erfolgreiche Tischtennis-Profis haben die mini-Meisterschaften bereits hervorgebracht. Bekannt sind etwa Nationalspieler Bastian Steger, der beim TSV Bad Königshofen in der Tischtennis-Bundesliga spielt, oder Nachwuchsass Koharu Itagaki, die mini-Meisterin von 2018.
Natürlich liegt der Fokus bei den mini-Meisterschaften auf dem Spaß während des Wochenendes. Das weiß auch Tim Locher, der mit seinen Eltern Tobias und Kathrin aus Hessen angereist ist. „Einfach Spaß haben“, ist die Devise des Zehnjährigen. Auch Vater Tobias freut sich über das bunte Programm. „Das ist nicht selbstverständlich“, erklärt er. Aus Sachsen ist unterdessen Florentina Kirste mit ihren Eltern angereist. Aufgrund der langen Anfahrt hat sie extra eine Schulbefreiung bekommen. „Ich möchte versuchen, möglichst weit zu kommen“, sagt Florentina, die seit rund einem Jahr Tischtennis spielt.
Bundesfinale schweißt zusammen
Wie sehr das Bundesfinale die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den verschiedenen Landesverbänden zusammenschweißt, zeigt sich am Freitagabend bereits nach den ersten Minuten. Direkt nach dem Abendessen stehen die Kinder zusammen und warten darauf, dass es endlich los zur Halle geht. Die häufigsten Kennenlernfragen: „Wie heißt du? Wo kommst du her? Wie lange spielst du schon Tischtennis?“ Seit zwei Jahren spielt unterdessen die elfjährige Matilda Schwarze vom VfB Doberlug-Kirchhain in Brandenburg. Sie freut sich auf das Training mit Bundesstützpunktleiter Dirk Wagner, der extra für die minis den weiten Weg aus Düsseldorf auf sich genommen hat und eine Stunde Training mit den Teilnehmenden abhält. Wagner freut sich über den Enthusiasmus der Mädchen und Jungs: „Sie haben sich wirklich viel Mühe gegeben", sagt er im Anschluss an das Training. Auch einen Tipp gibt er den Jüngsten mit auf den Weg: „Nicht entmutigen lassen, wenn mal etwas nicht klappt!"
Mehrere Monate Vorbereitung zahlen sich aus
Viel Arbeit hat der TSV Oberboihingen in die Organisation des großen Events gesteckt. Viele Sportlerinnen und Sportler packen am Wochenende aktiv mit an, damit alles reibungslos von Statten geht. Auch Abteilungsleiter Norman Baldauf freut sich über die Wahl des DTTB, den eigenen Verein zum Veranstalter zu ernennen. Das mini-Bundesfinale war schon bei Vereinen in ganz Deutschland zu Gast, zuletzt etwa 2024 in Saarbrücken – der Heimat des Champions-League-Siegers 1. FC Saarbrücken-TT – und im vergangenen Jahr beim oberpfälzischen TTV 1980 Beratzhausen zum „Finale dahoam“.
Am morgigen Samstag geht es dann ans Eingemachte: Nach einem Rahmenprogramm am Vormittag, wo die jungen Freundschaften sicherlich noch vertieft werden können, startet um 13.45 Uhr der erste Turniertag. Am Sonntagmittag wird dann feststehen, wer auf Esil Ahmed und Konstatin Kindlein, die letztjährigen Sieger, folgen wird. Favoritinnen und Favoriten gibt es noch nicht. Eines steht aber fest: Die 36 Jungen und Mädchen werden ihr Bestes geben.