Düsseldorf. WTT-Turniere, U21-EM, TTBL oder Pokal bzw. Bundes- und japanische Liga – selten konnten sich die je fünf für die Team-Weltmeisterschaften in Chengdu (30. September bis 9. Oktober) nominierten Herren und Damen gemeinsam mit ihren kompletten Trainingsgruppen im Deutschen Tischtennis-Zentrum in Düsseldorf vorbereiten, denn auch die Stammtrainingspartnerinnen und -partner aus dem U23- bzw. Perspektivkader wie Cedric Meissner, Yuan Wan und Franziska Schreiner waren immer mal unterwegs.
„Eigentlich ist man zwei bis drei Wochen am Stück zusammen im Training“, sagt Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf. Tamara Boros geht es ähnlich. Roßkopfs Pendant bei den Damen weist zudem auf Saison-Highlight Nummer eins vor wenigen Wochen hin, die Heim-EM Mitte August in München. „Zwischen den beiden größten Turnieren in diesem Jahr liegt nur wenig Zeit. Unsere Vorbereitung auf die WM lief daher komplett anders als normalerweise bei einem so großen Turnier“, beschreibt die ehemalige Weltklassespielerin. „Ich habe meine Mannschaft im Training auch nicht so stark angetrieben, weil sie bei der WM vor allem im Kopf frisch sein müssen.“
Roßkopf über Ort: „Wenn er längere Zeit trainieren und Wettkämpfe spielen kann, ist er wieder eine echte Alternative“
Das Fehlen von Ruwen Filus bei der WM war bereits seinem Sieg beim WTT Contender in der kasachischen Hauptstadt Almaty so besprochen. „Aufgrund meiner bekannten Familiensituation ist für mich sehr wichtig, dass ich auch kurzfristig immer die Möglichkeit zu einer spontanen Rückreise haben möchte und muss“, erklärte Deutschlands Abwehrchef im Interview auf der TTBL-Website, der Vater dreier Kinder ist. „Das war aber in China aufgrund der Corona-Vorschriften im Land nicht möglich, ohne vor einem außerplanmäßigen Rückflug für sieben Tage in Quarantäne zu müssen.“
Auch den 26-jährigen Kilian Ort hatten die Fans im deutschen Aufgebot vermisst. „Kilian braucht noch etwas Zeit“, sagt Jörg Roßkopf. „Er war lange bzw. ist immer wieder verletzt. Zur WM können wir nur mit 100 Prozent fitten Spielern reisen, die das Turnier durchspielen können. Das ist bei Kilian im Moment nicht gewährleistet. Wenn er längere Zeit trainieren und Wettkämpfe spielen kann, ist er wieder eine echte Alternative.“
Team Deutschland: Ankunft am Montag über Dubai bzw. Singapur
Am Sonntag, 25. September, reisen die neun Spielerinnen und Spieler sowie das Betreuer-Team von Frankfurt/Main nach Dubai, wo einer der beiden von der ITTF zur Verfügung gestellten Charter-Flieger nach Chengdu die WM-Teilnehmenden erwartet. Deutschlands Nummer eins, Ying Han, die zuvor wir Xiaona Shan in der japanischen Liga aktiv war, nimmt den ITTF-Flieger aus Singapur. Die Ankunft aller in Chengdu ist am Montag, 26. September.
Damen
Ying Han (KTS Enea Siarka Tarnobrzeg POL / Top Nagoya JPN), Nina Mittelham (ttc berlin eastside / Kyushu Asteeda JPN), Xiaona Shan (ttc berlin eastside / Kyoto Kaguya JPN), Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Annett Kaufmann (SV Böblingen)
Herren
Dang Qiu (Verein: Borussia Düsseldorf), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Kay Stumper (Borussia Düsseldorf), Fanbo Meng (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell)
Trainer-Team
Richard Prause (Sportdirektor), Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Xiaoyong Zhu (Bundesstützpunkttrainer), Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer), Lars Hielscher (Cheftrainer Düsseldorf)
Physiotherapeutinnen
Birgit Schmidt und Annette Zischka (OSP Hessen in Frankfurt/Main)