WM in Durban: Die Spiele der Deutschen am Samstag

Durban. Das deutsche Aufgebot bei der Individual-WM in Südafrika startet mit sechs Partien ins Turnier. Während im Einzel und Doppel am Samstag sowohl Damen und Herren im Einsatz sind, haben die beiden DTTB-Mixed noch Pause.

Die Spiele der Deutschen am Samstag in chronologischer Reihenfolge mit Stimmen

Damen-Doppel, 1. Runde (64)
Nina Mittelham/Xiaona Shan - Choi Hyojoo/Lee Zion KOR 3:1 (-9,6,11,5)
Mittelham: "Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir wussten, dass es schwere Gegnerinnen sind. Den ersten Satz haben wir uns noch klauen lassen, nachdem wir schon mit 7:2 geführt hatten. Wir waren in der Situation etwas nervös und hektisch. Am Ende haben wir es dadurch gemeistert, dass wir uns quasi gegenseitig die Bälle zugespielt haben. Wir haben freier gespielt, was uns sehr geholfen hat. Was ich im letzten Satz gespielt habe, hat mich selbst überrascht. Das waren genau die Ballwege, bei denen wir im Training gesagt hatten, dass sie nicht gut waren und wir sie trainieren müssen. Die haben heute dann relativ gut geklappt. Das Match hat insgesamt viel Spaß gemacht."

Annett Kaufmann/Sabine Winter - Zauresh Akasheva/Anastassiya Lavrova KAZ 3:1 (5,4,-8,6)
Winter: "Wir haben eine sehr souveränen Start gehabt. Dann wollten wir es wohl spannend machen, um unsere Nerven zu testen - auch noch im letzten Satz, als sie nach unserer 9:2-Führung noch auf 9:6 herankamen. Es war ein solides erstes Doppel bei dieser WM, zumal wir deutlich früher angefangen haben gedacht. Vor unserem Match gab es ein Walkover, sodass unsere Vorbereitung nicht ganz so verlief, wie wir gedacht hatten. Auf einmal kamen die Schiedsrichter und haben uns zum Tisch geschickt. Alles in allem sind wir ruhig geblieben und haben das Spiel ziemlich souverän nach Hause gebracht."
Kaufmann: "Für mein erstes Spiel bei einer WM war es mega gut. Ich fand es gut, dass mein erstes Spiel ein Doppel war. Wir haben die ersten beiden Sätze gut gespielt. Unsere Gegnerinnen haben im dritten Satz die Taktik geändert und gute Bälle getroffen. Gegen Ende konnten wir wieder unser Spiel durchbringen und gewinnen."

Herren-Einzel, 1. Runde (128)
Dimitrij Ovtcharov - Can Akkuzu FRA 4:3 (8,-7,-12,-8,8,9,3)
Ovtcharov: "Zum Glück ist das Spiel so wie im Januar gelaufen und nicht einen Punkt schlechter. Ich war auf ein schweres Spiel vorbereitet. Er ist ein Spieler, der die Bälle sehr flach trifft und sehr früh nimmt. Wenn er gut am Ball ist, ist es schwierig, den Rhythmus zu finden. Am Anfang einer WM im ersten Spiel ist so viel Trubel drumherum. Da fehlte mir mental und spielerisch das Feingefühl. Ich habe nicht gut gespielt, er dagegen schon. Plötzlich war ich 1:3 hinten. Da ist dann der Stress von mir abgefallen. Ich habe gespürt, dass er weiß, dass er nah dran ist und unbedingt gewinnen will. Dadurch wurde er gestresster. So mental gestresst ich am Anfang war, so wurde er es am Ende. Ich habe in der Situation den Überblick behalten und es am Ende nach Hause gebracht. Es war mehr als ein schweres Spiel.
Rossi hat vehement auf mich eingewirkt, denn es war am Anfang taktisch keine gute Leistung von mir. Ich hatte viel mit der Rückhand-Banane eröffnet, wo Akkuzu gnadenlos draufgegangen ist. Das hatte ich eigentlich nicht machen wollen, weil ich gesehen hatte, wie er in Singapur gegen Harimoto gespielt hat und schnell mit 2:0 in Führung lag.
Am Ende habe ich viel mit der Vorhand lang und kurz geschupft, habe die Aufschläge viel tiefer gesetzt und zu 50 Prozent lang serviert, sodass er selbst nicht aggressiv flippen konnte. Dadurch ist sein Spiel zusammengebrochen und meines wurde besser.
Ich habe viele Emotionen in diesem Spiel gelassen. Das wird mir in den nächsten Spielen helfen, mich besser zu fühlen und schon am Anfang besser zu spielen. Ich hoffe, dass ich mich steigern werde und freue mich sehr, dass ich weiter bin."
Hinweis: Das im ersten Zitat angesprochene Spiel im Januar war das TTBL-Pokal-Halbfinale zwischen Akkuzus TTF Liebherr Ochsenhausen und Ovtcharovs TTC Neu-Ulm am 8.1., das ebenfalls mit einem knappen Sieg des Deutschen geendet hatte: Akkuzu - Ovtcharov 2:3 (15:13, 9:11, 19:17, 7:11, 11:13).
Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf: "Das Spiel war so zu erwarten nach der Partie gegen Akkuzu im Pokal und für die erste Runde bei einem großen Turnier, wo Dima öfter erst einmal so ein Spiel braucht, um hineinzukommen. Er hat sich gut zurückgekämpft. Die erste Runde ist immer schwierig zu spielen und dann auch noch gegen einen Gegner, der vor vier Monaten im Pokal schon diese Riesenchance hatte, gegen Dima zu gewinnen. Wir nehmen das Ergebnis,wie es ist. Das Entscheidende ist, dass Dima eine Runde weiter ist."

Herren-Doppel, 1. Runde (64)
Benedikt Duda/Dang Qiu - Nima Alamian/Noshad Alamiyan IRI 2:3 (-7,-7,5,2,-9)
Qiu: "Wir sind am Anfang schlecht ins Spiel gekommen und lagen direkt mit 0:2 hinten. Im Ersten habe vor allem ich ein paar einfache Fehler gemacht.
Die beiden spielen sehr unorthodox und unangenehm. Sie haben gute Aufschläge und spielen sehr fest. Wir mussten uns erst einmal anpassen. Nach dem 0:2 sind wir gut zurückgekommen. Da waren wir das bessere Doppel. Im Fünften eigentlich auch noch, wo wir mit 5:3 und 7:5 geführt haben. Die zwei Netzbälle gegen uns waren etwas bitter. Dann haben sie auch noch sehr schwere Bälle getroffen. Man darf bei Best-of-five nicht so schnell mit 0:2 zurückliegen. Hätte das Match so angefangen, wie wir die letzten drei Sätze gespielt haben, gewinnen wir relativ sicher."
Duda: "Es war auch jeden Fall mehr drin in diesem Doppel. Wir wussten, dass es Gegner mit einer hohen Durchschlagskraft sind, vor allem Nima mit der Vorhand. Dass die beiden Bälle treffen, wie am Ende des dritten Satzes, muss man einfach akzeptieren. Es war ein schlechter Zeitpunkt für uns. Hätten wir im dritten Satz eine etwas höhere Führung gehabt, drei statt zwei Punkte, wäre das Spiel wahrscheinlich für uns ausgegangen."
Bundestrainer Roßkopf: "Nima und Noshad haben wirklich gut gespielt, vor allem passiv waren sie sehr gut. Sie haben sich nicht auf viele Rallyes mit Topspin gegen Topspin eingelassen, wie man das sonst im Doppel normalerweise sieht, sondern sie haben sehr viele passive, viele Blockbälle gespielt. Dass beide über gute Aufschläge verfügen, war ohnehin klar. Es war ein sehr schwieriges Spiel für die erste Runde. Da hätte es viele einfachere Lose gegeben.
Der Modus Best-of-five ist unangenehm, vor allem wenn man die ersten beiden Sätze verliert, sich gut zurückkämpft und im Fünften mit Netzbällen auch noch etwas Pech hat. Es ist extrem bitter für Dang und Benne, weil sie sich viel vorgenommen und im Vorfeld viel Doppel trainiert hatten."

Damen-Einzel, 1. Runde (128) 
Nina Mittelham - Zodwa Maphanga RSA 4:0 (1,7,5,4)
Mittelham: "Ich habe mir noch ein Video von ihr angeschaut, dass ich zumindest etwas über ihr Spiel weiß. Ich habe ordentlich gespielt wie auch schon heute Morgen im Doppel und bin jetzt schon weitergekommen als in Houston. Der Centercourt gefällt mir sehr gut, insbesondere mit dem Einlauf. An einigen Stellen ist der Boden vielleicht noch etwas rutschig. Ich hoffe, das war nicht das letzte Mal, dass ich auf dem Centercourt gespielt habe."

Herren-Doppel, 1. Runde (64)
Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov - Amir Hossein Hodaei/Amin Ahmadian IRI 3:0 (13,8,9)
Franziska: "Wir haben noch nicht oft zusammen gespielt und auch nicht so viel miteinander Doppel trainiert. Daher wussten wir nicht genau, wie wir spielen würden. Wir haben uns ein paar Spielzüge im Voraus überlegt, die im Spiel gerade gut funktioniert haben. Vor allem wenn wir mit der Rückhand druckvoll spielen können, sind wir für sehr viele sehr gefährlich. Wir sind sehr zufrieden mit dem Sieg."
Ovtcharov: "Ich habe Rossi schon früh gesagt, als Timo verletzt und es nicht sicher war, ob er spielen könne, dass er mich gerne fürs Doppel einplanen kann. Ich habe früher schon mit verschiedenen Partner gespielt. Ich glaube, je mehr Matches ich habe, desto besser werde ich in beiden Wettbewerben und entwickle mehr Spielgefühl. Es ist hier nicht so einfach mit den vielen verschiedenen Hallen. Deshalb tun mir beide Wettbewerbe gut."

Auslosungen und Ansetzungen sowie Live-Ticker und Ergebnisse auf der WTT-Website

Alle Erstrunden-Partien der Deutschen in der Übersicht

Herren-Einzel (Runde Beste 128)
Dimitrij Ovtcharov – Can Akkuzu 4:3 (8,-7,-12,-8,8,9,3)
Ruwen Filus – Bode Abodium (Nigeria, WR134) 13.20 Uhr, T3
Patrick Franziska – Cedric Nuytinck (Belgien, WR 87) 19.10 Uhr, T4
Benedikt Duda – Filip Zeljko (Kroatien, WR 146) 21.10 Uhr, T1
Dang Qiu – Vitor Ishiy (Brasilien, WR 90) 21.10 Uhr, T4

Damen-Einzel (Runde Beste 128)
Sabine Winter – Natalja Bajor (Polen, WR 54) 12 Uhr, T3
Han Ying – Tin-Tin Ho (England, WR 135) 10:40 Uhr, T5
Shan Xiaona – Daniela Ortega (Chile, WR 226) 18.30 Uhr T6
Nina Mittelham – Zodwa Maphanga 4:0 (1,7,5,4)
Annett Kaufmann  – Sarah Hanffou (Kamerun, WR 92) 19.10 Uhr, T1

Han Ying - Tin-Tin Ho Sabine Winter - Natalia Bajor, Xiaona Shan - Daniela Ortega, Annett Kaufmann - Sarah Hanffou

Herren-Doppel (Runde Beste 64)
Dimitrij Ovtcharov/Patrick Franziska - Amir Hossein Hodaei/Amin Ahmadian (Iran)
Dang Qiu/Benedikt Duda - Noshad Alamiyan/Nima Alamian (Iran)

Damen-Doppel (Runde Beste 64)
Shan Xiaona/Nina Mittelham - Lee Zion/Choi Hyojoo (Südkorea)
Sabine Winter/Annett Kaufmann - Zauresh Akasheva/Anastassiya Lavrova (Kasachstan)

Mixed (Runde Beste 64)
Dang Qiu/Nina Mittelham - Ozge Yilmaz/Abdullah Yigenler (Türkei) 15.20 Uhr, T4
Patrick Franziska/Shan Xiaona - Jia Nan Yuan/Emmanuel Lebesson (Frankreich) 21.10 Uhr, T4

Die Zweitrunden-Partien

Damen-Doppel, 2. Runde (32), Montag
Nina Mittelham/Xiaona Shan - Arujan Kamalova/Markhabo Magdieva UZB oder Arantxa Cossio Aceves/Yadira Silva MEX
Annett Kaufmann/Sabine Winter - Camille Lutz/Prithika Pavade FRA oder Ema Labosova/Tatiana Kukulkova SVK

Herren-Doppel, 2. Runde (32), Montag
Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov - Tom Jarvis/Samuel Walker ENG oder Ho Kwan Kit/Wong Chun Ting HKG

Herren-Einzel. 2. Runde (64) - Montag oder Dienstag
Dimitrij Ovtcharov – Niagol Stoyanov ITA oder Jeremy Dey NCL

Damen-Einzel, 2. Runde (64) - Montag oder Dienstag
Nina Mittelham - Reeth Tennison IND

Deutsches Aufgebot in Durban

Einzel-Wettbewerbe

Damen: Ying Han (KTS Tarnobrzeg, Polen), Nina Mittelham (ttc berlin eastside), Shan Xiaona (ttc berlin eastside), Sabine Winter (TSV Schwabhausen), Annett Kaufmann (SV Böblingen)

Herren: Dang Qiu (Borussia Düsseldorf), Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT), Ruwen Filus (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt)

Doppel-Wettbewerbe

• Damen: Nina Mittelham/Xiaona Shan, Annett Kaufmann/Sabine Winter
• Herren: Benedikt Duda/Dang Qiu, Patrick Franziska/Dimitrij Ovtcharov
• Mixed: Dang Qiu/Nina Mittelham, Patrick Franziska/Xiaona Shan                                 

Sportliche Leitung: Richard Prause (Sportdirektor)
Trainerteam: Tamara Boros (Bundestrainerin Damen), Jörg Roßkopf (Bundestrainer Herren), Lars Hielscher (Cheftrainer Düsseldorf), Xiaoyong Zhu (Bundesstützpunkttrainer), Sascha Nimtz (Experte für Videoanalysen, Wissenschaftskoordinator IAT Leipzig)
Medizinische Abteilung: Dr. Antonius Kass (Teamarzt), Dr. Christian Zepp (Sportpsychologischer Experte), Peter Heckert, Annette Zischka (Physiotherapeuten, OSP Hessen in Frankfurt/Main)
Organisationsleiter: Rainer Kruschel (Leiter Referat Leistungssport)

Weitere DTTB-Vertreter:
Dr. Torsten Küneth (Equipment Committee)
Schiedsrichter: Michael Zwipp (Oberschiedsrichter, Langen), Kerstin Duchatz (Herne)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Benedikt Probst, Manfred Schillings (beide DTTB)

Links

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