Dortmund. Sie sind die fleißigen Helfer hinter den Kulissen. Bei der WM in Dortmund schuften 350 Volunteers und halten so den Laden aufrecht. Unsere Autorin hat zwei getroffen, einen Neuling und einen alten Hasen.
Der alte Hase: Hubert Bihler
Seit 2005 ist der frühere Sportlehrer als Freiwilliger bei großen Sportveranstaltungen dabei. Zwar hat er schon immer bei sportlichen Events geholfen, aber seit seiner Pensionierung opfert er viel Zeit für große Veranstaltungen. Als er in seiner Heimatstadt Dunningen bei Rottweil im „Schwarzwälder Boten“ eine Anzeige las, dass freiwillige Helfer für den Confederations-Cup in Nürnberg gesucht werden, hat er sich gemeldet und wurde wie von ihm gewünscht für den Medienbereich „eingestellt“. Dieser Confed-Cup sollte als Generalprobe für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 dienen.
Hubert hat schon immer gerne fotografiert und für seinen Sportverein Bilder geschossen, so konnte er beim Confed Cup als Fotografen-Betreuer helfen. 2006 sollte für die Fußball-Weltmeisterschaft in Stuttgart ein Volunteers-Team zusammengestellt werden, da kam ein Team aus Stuttgart, welches für 2006 die freiwilligen Helfer zu organisieren hatte (EVAs, Ehrenamtliche Volunteer Assistenten) und holten sich Unterstützung in Nürnberg. Hubert führte künftige Volunteer-Organisatoren durch den Medienbereich und erhielt die Aufgabe, bei der WM in Stuttgart als Bereichsleiter Medien Volunteers einzuteilen und zu unterstützen. In Stuttgart hatte er ein super Team und es machte ihm riesigen Spaß. Deshalb bewarb er sich weiterhin als Freiwilliger und wurde auch immer genommen.
So meldete er sich für die Eishockey-WM in Zürich und für die Turn-WM 2007 in Stuttgart. Die beste Atmosphäre hat er bei der Tischtennis-Europameisterschaft 2009 in Stuttgart erlebt. Im selben Jahr ging der Schwabe nach Berlin zur Leichtathletik Weltmeisterschaft. „Es gibt so viele Sportarten, die ich gerne mit meiner Arbeit unterstütze, außerdem treffe ich bei solchen Veranstaltungen unterschiedliche Menschen aus vielen Nationen. Auch der Kontakt zu Sportlern ist mir wichtig.“ 2010 waren seine Highlights in Whistler, Canada, in der Mixed Zone bei den Journalisten an der Bobbahn und anschließend bei der Fußball-WM in Kapstadt als Betreuer der Fotografen am Spielfeld. Hier ist ihm neben vielem anderen noch besonders der deutsche Sieg über Argentinien in bester Erinnerung. Zur Abwechslung koordinierte Hubert die Medienvolunteers beim Eurovisions-Song Contest in Düsseldorf. Im Spielort Sinsheim arbeitete er für die Fotografen am Spielfeld bei der Frauen-Fußball-WM.
Dieses Jahr hat er sich außer für die TT-Team-WM auch für die Fußball-Europameisterschaft in Kiew beworben und wird dort als Press-Operations-Lead-Volunteer, eingesetzt, um die Medien-Volunteers zu koordinieren. Im Sommer bei der Olympiade und den Paralympics in London wird er als Foto Team-Member arbeiten. So hat er bisher bei ungefähr 20 großen Sport-Events mitgeholfen, und sein großes Ziel ist die Fußball-WM in 2014 in Porto Alegre, Brasilien. „Danach“, sagt er, „gehe ich endgültg in Ruhestand.“
Warum er das macht? Seit seiner Kindheit ist er mit dem Sport verbunden. In Stuttgart hat Hubert Bihler Gefallen an der Volunteer-Tätigkeit gefunden und die Möglichkeit, mit Menschen aus anderen Ländern Freundschaften zu schließen, begeistert ihn.
Der Neuling: Hendrik Vatheuer
Der 23-jährige Student der Germanistik und Politikwissenschaft absolviert bei der Team-Weltmeisterschaft seinen ersten Volunteersdienst. Der Cousin von DTTB-Generalsekretär Matthias Vatheuer arbeitet im Bereich Medien und Kommunikation, und da er sich für den „Presse- und Medienrummel“ interessiert, ist es eine gute Gelegenheit dieses Metier kennen zu lernen.
Hendrik hatte wenig Vorstellung von der Arbeit als freiwilliger Helfer, aber inzwischen gefällt ihm das Schreiben der Spielberichte und der kurzen Geschichten rund um die Tischtennis-WM gut. Auch Übersetzungen ins Englische macht er für den DTTB, der Bericht über die "Tage des jungen Engagements“ entspringt seiner Feder.
Derzeit sind Semesterferien, und der Bonner Student aus Hamm kann bei einem Freund in einer WG wohnen, so dass ihn die Unterkunft nichts kostet. An den Westfalenhallen ist er mit dem Fahrrad innerhalb von fünf Minuten.