Lüttich. Höher hätten die Hürden auf Timo Bolls Weg zum siebten Medaillengewinn beim mit 150.000 Dollar dotierten Men's World Cup nicht sein können. Der in Lüttich an Position drei gesetzte Weltpokalsieger von 2002 und 2005 ist zwar am Samstag um 12.50 Uhr bei seinem Auftaktmatch gegen den Brasilianer Gustavo Tsuboi klar favorisiert, doch warten anschließend Chinas Shooting Star Lin Gaoyuan und Weltmeister Ma Long auf den an Position drei gesetzten Düsseldorfer. Seinem Nationalmannschaftskollegen Dimitrij Ovtcharov bescherte die Achtelfinalauslosung am späten Freitagabend keine leichten, aber leichter lösbare Aufgaben: Das Eröffnungseinzel bestreitet der Weltranglistenvierte gegen den Ukrainer Kou Lei (14.30 Uhr), im Halbfinale könnte es zu einem Duell mit Japans Olympiadritten Jun Mizutani kommen. Zuvor wartet aber auch noch der Sieger der Begegnung Chuang Chih-Yuan gegen Aleksandr Shibaeb (Russland) auf den an Position zwei gesetzten Ovtcharov.
Bei seinen bisher 13 World-Cup-Starts gewann Boll sechs Medaillen. 2002 in Jinan und 2005 in Lüttich jeweils Gold, Silber in Lüttich 2008 und in Manchester 2012, Bronze 2010 in Magdeburg und 2014 in Düsseldorf. Boll muss für seine siebte Medaillengewinn wohl ein ähnliches Kunststück schaffen wie 2005, als er bei seinem Titelgewinn nacheinander die drei chinesischen Superstars Wang Liqin, Ma Lin und Wang Hao besiegte. Für Dimitrij Ovtcharov stehen bislang zwei Bronzemedaillen, 2013 in Verviers und 2015 in Halmstadt zu Buche. Für die Auflage 2017 hofft der Olympia-Dritte auf die Erfüllung seiner Setzung: "Im Finale zu stehen wäre mein Traum."
Keine Vorrundenüberraschungen
Bei den Vorrundenmatches, die sich am Freitag vom Nachmittag bis in den späten Abend andauerten, gab es kaum wirkliche Überraschungen. Mit Ausnahme des wegen Erkrankung nicht angetretenen Ex-Weltmeisters im Doppel, Chen Chien-An (Taiwan), erreichten erwartungsgemäß alle von 9 bis 16 Gesetzten die Runde der besten Sechzehn. Vom Ausfall des Taiwanesen profitierte in der Gruppe D der Brasilianer Gustavo Tsuboi, der Zweiter hinter Jeong Sangeun (Südkorea) wurde. In der Gruppe C drehte schob sich im Endresultat der Russe Aleksandr Shibaev vor dem laut Setzung leicht favorisierten Ägypter Omar Assar, eine wirkliche Überraschung aber war dies nicht. In den Gruppen A und B gab es einen Einlauf nach Weltranglistenposition: Der Südkoreaner Lee Sangsu behauptete sich vor dem Nigerianer Quadri Aruna und Portugals Weltklassemann Marcos Freitas verwies den Ukrainer Kou Lei auf Rang zwei.
DER ZEITPLAN AM SAMSTAG
Achtelfinale
Ma Long CHN - Omar Assar EGY 12.00 Uhr
Koki Niwa JPN - Lee Sangsu KOR 12.00 Uhr
Lin Gaoyuan CHN - Marcos Freitas POR 12.50 Uhr
Timo Boll GER - Gustavo Tsuboi BRA 12.50 Uhr
Jun Mizutani JPN - Quadri Aruna NGR 13.40 Uhr
Simon Gauzy FRA - Jeong Sangeun KOR 13.40 Uhr
Chuang Chih-Yuan TPE - Aleksandr Shibaev RUS 14.30 Uhr
Dimitrij Ovtcharov GER - Kou Lei UKR 14.30 Uhr
Viertelfinale
18.30 Uhr
19.15 Uhr
20.00 Uhr
20.45 Uhr
DER ZEITPLAN AM SONNTAG
Sonntag
11.00 - ca. 12.30 Uhr
Halbfinale
14.30 Uhr
Spiel um Platz 3
ab ca. 15.15 Uhr
Finale
Zu den Ergebnissen
ENDSTAND DER VORRUNDE AM FREITAG
Gruppe A
1. Lee Sangsu KOR 2:0, 2. Quadri Aruna NIG 1:1, 3. Kanak Jha USA 0:2
Gruppe B
1. Marcos Freitas POR 2:0, 2. Kou Lei UKR 1:1, 3. David Powell AUS 0:2
Gruppe C
1. Aleksandr Shibaev RUS 2:0, 2. Omar Assar EGY 1:1, 3. Cedric Nuytinck BEL 0:2
Gruppe D
1. Jeong Sangeun KOR 1:0, 2. Gustavo Tsuboi BRA 0:1, 3. Chen Chien-An TPE (nicht angetreten wegen Erkrankung)
Die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe erreichen das Achtelfinale
Zu den Ergebnissen der einzelnen Gruppenmatches
TV-ZEITEN & LIVESTREAM
Sonntag, 22. Oktober
EUROSPORT
8.30 - 10.30 Uhr: Eurosport 1, Zusammenfassung
11 - 12.30 Uhr: Eurosport 2 live, Halbfinale
15.30 - 16 Uhr: Eurosport 2 live, Finale
23.45 - 0.25 Uhr: Eurosport 1, Zusammenfassung
ARD
Bein Einzug eines Deutschen ins Halbfinale sendet die ARD einen Beitrag in der Sportschau ab 18 Uhr.
itTV Livestreaming
Übertragung aller Spiele im Livestreamkanal itTV des Weltverbands ITTF
TEILNEHMER
MEN'S WORLD CUP (20.-22. Oktober)
TEILNEHMER
Setzungspositionen 1-4
1 (Weltranglistenposition 1) Ma Long CHN (Weltmeister)
2 (WR 4) Dimitrij Ovtcharov GER (Sieger Europe Top 16)
3 (WR 5) Timo Boll GER
4 (WR 7) Jun Mizutani JPN
5-8
5 (WR 8) Koki Niwa JPN
6 (WR 9) Lin Gaoyuan CHN (Sieger Asian Cup)
7 (WR 13) Simon Gauzy FRA
8 (WR 15) Chuang Chih-Yuan TPE
9-12
9 (WR 16) Lee Sangsu KOR
10 (WR 19) Marcos Freitas POR (Wild Card)
11 (WR 21) Omar Assar EGY
12 (WR 33) Chen Chien-An TPE
13-16
13 (WR 34) Kou Lei UKR
14 (WR 36) Quadri Aruna NGR (Sieger African Cup)
15 (WR 36) Jeong Sangeun KOR
16 (WR 41) Aleksandr Shibaev RUS
17-20
17 (WR 71) Cedric Nuytinck BEL (wild card des Gastgebers)
18 (WR 112) Gustavo Tsuboi BRA (Sieger Pan Am Cup)
19 (WR 228) Kanak Jha USA
20 (WR 339) David Powell AUS (Sieger Oceania Cup)
SPIELSYSTEM
Der World Cup wird in zwei Stufen ausgetragen. Stufe 1 am Freitag, Stufe 2 am Samstag und Sonntag.
- Stufe 1: Vorrunde in Gruppen mit 12 Spielern (die von Position neun bis 20 Gesetzten): Vier Gruppen à drei Spielern. Die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe qualifizieren sich für Stufe 2.
- Stufe 2, Hauptrunden im K.-o.-System mit 16 Spielern: Die Hauptrunde beginnt mit dem Achtelfinale. Dabei werden die acht Qualifikanten aus Stufe 1 den acht topgesetzten Spielern zugelost.
Alle Partien werden auf vier Gewinnsätze gespielt (Modus: „Best of seven“).
PREISGELD
Gesamt: 150.000 US-Dollar
Gewinner: 45.000,00
2. Platz: 25.000,00
3. Platz: 15.000,00
4. Platz: 10.000,00
5.-8. Platz: 6.000,00
9.-16. Platz: 3.250,00
17.-20.: Platz: 1.250,00
DEUTSCHE MEDAILLENGEWINNER BEIM MEN’S WORLD CUP
Timo Boll
Gold (2002, 2005)
Silber (2008, 2012)
Bronze (2010, 2014)
Jörg Roßkopf
Gold (1998)
Silber (1995)
Bronze (2001)
Dimitrij Ovtcharov
Bronze (2013, 2015)
TEILNAHMEKRITERIEN
Jeweils 20 Spieler nehmen an den Weltpokalturnieren der Damen und Herren teil.
Teilnahmeberechtigt sind:
- Weltmeister
- Sieger der kontinentalen Qualifikationsturniere (z.B.in Europa: Europe Top 16 Cup)
- Zweit- und Drittplatzierte der kontinentalen Qualifikationsturniere in Asien und Europa
- über ihre Weltranglistenposition in Kombination mit dem Abschneiden beim kontinentalen Qualifikationsturnier Qualifizierte
- 1 wild card der ITTF
- 1 Vertreter der Gastgebernation
(Einschränkung: Es dürfen maximal 2 Spieler einer Nation an den Start gehen)