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Dimitrij Ovtcharov
DTTB-Trio beim Weltpokal im Oktober in Liège und Markham am Start

World Cup mit Ovtcharov, Boll und Winter

27.09.2017

Frankfurt. Mit drei Athleten wird der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) in der zweiten Oktoberhälfte bei den Weltpokal-Turnieren der Herren und der Damen vertreten sein. Dimitrij Ovtcharov und Timo Boll zählen beim Men's World Cup in Lüttich (20.-22.10.) zum engsten Favoritenkreis, eine Woche später startet Sabine Winter beim Women's World Cup im kanadischen Markham (27.-29.10.).

Weltmeister Ma Long in der bestätigten Teilnehmerliste der ITTF

Die bestätigte Teilnehmerliste des Weltverbandes ITTF weist an Position eins den automatisch qualifizierten Weltmeister Ma Long (China) aus. Sollte der Olympiasieger, dem in den vergangenen Woche eine Verletzung attestiert wurde, in Lüttich antreten, wäre es sein erster internationaler Auftritt nach dem Eklat bei den China Open. Dort waren Ma sowie dessen Nationalmannschaftskollegen Fan Zhendong und Xu Xin aus Protest gegen die weniger Tage zuvor erfolgte Absetzung ihres Trainers und sportlichen Ziehvaters Liu Guoliang unentschuldigt ihren Achtelfinalmatches ferngeblieben.

Ovtcharov und Boll im engsten Kreis der Medaillenanwärter 

Unabhängig vom Antreten des Superstars aus dem Reich der Mitte zählen Dimitrij Ovtcharov und Timo Boll in Lüttich zum engsten Kreis der Medaillenanwärter. Nach derzeitigem Stand wäre das deutsche Spitzenduo an den Positionen zwei und drei vor Japans Olympiadritten Jun Mizutani gesetzt. Ausschlaggebend für die Setzungsliste wird allerdings erst die Oktober-Weltrangliste sein, in der es noch Veränderungen geben kann. So dürfte u.a. interessant sein, auf welche Position der zweite Chinese im Feld, Lin Gaoyuan, klettern wird: Der Linkshänder gewann im September binnen acht Tagen den Asian Cup (Finalsieg über den Weltranglisten-Zweiten Fan Zhendong) sowie die Austrian Open in Linz. 

Bolls beinahe verpasster Triumph über drei chinesische Superstars 2005

Der als Europe-Top-16-Sieger qualifizierte Dimitrij Ovtcharov und der über seine Weltranglisten-Platzierung in das Feld eingeladene Timo Boll haben beste Erinnerungen an die bisherigen drei belgischen Weltpokalturniere in Lüttich (2005, 2008) und in Verviers (2013), allen voran der zweimalige Titelgewinner Boll, der seine 13. Teilnahme feiert. Der Düsseldorfer sicherte sich 2005 Gold durch Erfolge ab dem Viertelfinale nacheinander über Wang Liqin, Ma Lin und Wang Hao, zu diesem Zeitpunkt die absoluten Superstars in China. Drei Jahre später, 2008, gewann Boll erneut Silber und unterlag erst im Finale Wang Hao. Beim Gedanken an 2005 gerät Timo Boll ins Schwärmen und ins Schmunzeln: "Das ist nun eine Weile her. Aber es war einer der bislang größten Erfolge in meiner Karriere und ist deshalb natürlich eine sehr schöne Erinnerung. Ich bin vor allem froh, dass ich 12 Jahre später immer noch den Schläger halten kann und deshalb freue ich mich auch, mich qualifiziert zu haben. Ich bin ganz passabel in Form und gehe deshalb relativ locker in das Turnier ein, ähnlich wie damals." Boll erklärt lachend: "Damals wollte ich nämlich eigentlich wegen einer kleiner Formkrise zuerst gar nicht hingefahren sein. Helmut Hampl hat mich dann aber überredet, es doch zu tun, und das war wohl keine so schlechte Idee. Deshalb: Anreisen werde ich diesmal auf jeden Fall."

Ovtcharov 2013 im Halbfinale nahe am Sieg über Xu Xin

Ovtcharov, Bronzemedaillengewinner 2013 und in Halmstad (Schweden) 2015, hat noch wie gestern seinen dritten Platz von Verviers in Erinnerung: "Beim letzten World Cup in Belgien 2013 habe ich im Halbfinale gegen Xu Xin, der anschließend das Finale gegen Samsonov gewann, noch mit 3:2 nach Sätzen und 6:4 geführt und war echt nahe dran... Am Ende bin ich Dritter geworden durch einen Sieg über Timo im Spiel um Bronze. Ich hoffe natürlich, dass es dieses Mal in Lüttich ähnlich erfolgreich oder noch besser läuft." Ovtcharov hat allen Grund zu Optimismus: "Ich spiele derzeit gut, habe viel Selbstvertrauen. Ich freue mich sehr auf das Turnier, das von meinem Wohnort Düsseldorf für mich ja praktisch nur um die Ecke ist. Ich bin außerdem gerne in Belgien, dort habe ich als Spieler auch ein sehr gutes Jahr in Charleroi gehabt und habe dort noch viele Fans, auf deren Unterstützung ich hoffe." Wie schwer sein Vorhaben wird, weiß der Olympiadritte von London 2012 aber auch: "Ich werde wohl hinter Ma Long an Position zwei gesetzt sein. Aber es sind sehr viele gute Spieler dabei. Das Finale zu erreichen, wäre ein Traum. Aber eines steht außer Frage: Ma Long ist der absolute Megafavorit."

Sabine Winter einzige deutsche Starterin bei den Damen

Bei den Damen wird Sabine Winter als einzige Deutsche am World Cup der Damen in Markham teilnehmen. Als Drittplatzierte des Europe Top 16 ist die Weltranglisten-50. aus Kolbermoor für das Elitefeld qualifiziert, in dem auch Petrissa Solja als Finalistin des Europe Top 16 hätte spielen sollen. Doch die Berlinerin, World-Cup-Dritte 2015, musste nach den Team-Europameisterschaften in Luxemburg nun auch für den Weltpokal in Kanada wegen ihrer noch nicht kompletten ausgeheilten Armverletzung vorsichtshalber absagen. Im nördlich von Toronto gelegenen Markham will sich Sabine Winter, die im Vorjahr in Philadelphia das Viertelfinale erreichte, zunächst einmal auf die Gruppenphase konzentrieren. Winter: "Ich freue mich riesig, dass ich wieder dabei bin. Ich würde gerne aus der Gruppe herauskommen. Dann schauen wir mal weiter."

Titelträger werden in 2 Stufen ermittelt

Bei den World-Cup-Turnieren spielen zunächst die von neun bis 20 Gesetzten in vier Dreier-Gruppen acht Teilnehmer am Achtelfinale aus. Samstag und Sonntag wird dann in einem Feld mit den Top-Acht-Gesetzten der neue Titelträger im K.-o.-System ermittelt. Die vier Topgesetzten im Damen-Turnier werden Weltmeisterin und Olympiasiegerin Ding Ning, Gran-Final-Gewinnerin Zhu Yuling, Japans Weltranglisten-Fünfte Kasumi Ishikawa und Titelverteidigerin Miu Hirano (Japan) sein.

TEILNEHMER 

MEN'S WORLD CUP
Lüttich, Belgien: 20.-22. Oktober
Die Starter in der Reihenfolge ihrer WR-Position

1 (Weltranglistenposition 1) Ma Long CHN (Weltmeister)
2 (WR 4) Dimitrij Ovtcharov GER (Sieger Europe Top 16)
3 (WR 6) Timo Boll GER
4 (WR 8) Jun Mizutani JPN
5 (WR 9) Koki Niwa JPN
6 (WR 14) Lee Sangsu KOR 
7 (WR 15) Chuang Chih-Yuan TPE
8 (WR 16) Simon Gauzy FRA
9 (WR 17) Marcos Freitas POR (Wild Card)
10 (WR 29) Lin Gaoyuan CHN (Sieger Asian Cup)
11 (WR 31) Omar Assar EGY
12 (WR 33) Quadri Aruna NGR (Sieger African Cup)
13 (WR 36) Aleksandr Shibaev RUS
14 (WR 37) Kou Lei UKR
15 (WR 42) Jeong Sangeun KOR
16 (WR 43) Chen Chien-An TPE 
17 (WR 72) Cedric Nuytinck BEL (wild card des Gastgebers)
18 (WR 109) Gustavo Tsuboi BRA (Sieger Pan Am Cup)
19 (WR 231) Kanak Jha USA
20 (WR 326) David Powell AUS (Sieger Oceania Cup)
 

WOMEN'S WORLD CUP
Markham, Kanada: 27.-29. Oktober 
Die Starterinnen in der Reihenfolge ihrer WR-Position

1 (Weltranglistenplatz 1) Ding Ning CHN (Weltmeisterin) - Weltranglistenplatz (WR) 1
2 (WR 3) Zhu Yuling CHN (Siegerin Asian Cup)
3 (WR 5) Kasumi Ishikawa JPN 
4 (WR 6) Miu Hirano JPN 
5 WR 10) Cheng I-Ching TPE
6 (WR 24) Li Jie NED (Siegerin Europe Top 16)
7 (WR 26) Liu Jia AUT
8 (WR 28) Elizabeta Samara ROU (Wild Card)
9 (WR 30) Suh Hyowon KOR
10 (WR 31) Georgina Pota HUN
11 (WR 32) Doo Hoi Kem HKG
12 (WR 42) Lee Ho Ching HKG 
13 (WR 43) Chen Szu-Yu TPE
14 (WR 50) Sabine Winter GER (3. Platz Europe Top 16)
15 (WR 57) Zhang Mo CAN (wild card des Gastgebers)
16 (WR 79) Lily Zhang USA
17 (WR 103) Dina Meshref EGY (Siegerin African Cup)
18 (WR 113) Lay Jian Fang AUS (Siegerin Oceania Cup)
19 (WR 238) Paulina Vega CHI
20 N.N. Die 20. Spielerin (Ersatz für Petrissa Solja) wird noch festgelegt

DEUTSCHE MEDAILLENGEWINNER

Timo Boll
Gold (2002, 2005)
Silber (2008, 2012)
Bronze (2010, 2014)
Jörg Roßkopf
Gold (1998)
Silber (1995)
Bronze (2001)
Dimitrij Ovtcharov
Bronze (2013, 2015)
Petrissa Solja
Bronze (2015)

SPIELSYSTEM 

Modus
Der World Cup wird in zwei Stufen ausgetragen: Stufe 1 am Freitag, Stufe 2 am Samstag und Sonntag.
Stufe 1, Vorrunde in Gruppen mit 12 Spielern (die von Position neun bis 20 Gesetzten): Vier Gruppen à drei Spielern. Die Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe qualifizieren sich für Stufe 2.

Stufe 2, Hauptrunden im K.-o.-System mit 16 Spielern: Die Hauptrunde beginnt mit dem Achtelfinale. Dabei werden die acht Qualifikanten aus Stufe 1 den acht topgesetzten Spielern zugelost.

Alle Partien werden auf vier Gewinnsätze gespielt (Modus: „Best of seven“).
 

PREISGELD

Gesamt: 150.000 US-Dollar
Gewinner: 45.000,00
2. Platz: 25.000,00
3. Platz: 15.000,00
4. Platz: 10.000,00
5.-8. Platz: 6.000,00
9.-16. Platz: 3.250,00
17.-20.: Platz: 1.250,00

TEILNAHMEKRITERIEN

Jeweils 20 Spieler nehmen an den Weltpokalturnieren der Damen und Herren teil.

Teilnahmeberechtigt sind:
- Weltmeister
- Sieger der kontinentalen Qualifikationsturniere (z.B.in Europa: Europe Top 16 Cup)
- Zweit- und Drittplatzierte der kontinentalen Qualifikationsturniere in Asien und Europa
- über ihre Weltranglistenposition in Kombination mit dem Abschneiden beim kontinentalen Qualifikationsturnier Qualifizierte
- 1 wild card der ITTF
- 1 Vertreter der Gastgebernation
(Einschränkung: Es dürfen maximal 2 Spieler einer Nation an den Start gehen)

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