Anzeige
Benedikt Duda (Foto: WTT)
Am Mittwoch bestreiten Patrick Franziska und Xiaona Shan ihre Auftaktbegegnungen

WTT Champions: Benedikt Duda bleibt gegen Falck glücklos

MS 18.04.2023

Macau. Nach Europameister Dang Qiu ist heute auch Benedikt Duda beim mit 800.000 Dollar dotierten WTT Champions in Macau in der ersten Runde ausgeschieden. Der Bergneustädter unterlag dem Schweden Mattias Falck in vier Sätzen. Der Düsseldorfer Qiu hatte zuvor das Duell gegen seinen Vereinskollegen Anton Källberg (Schweden) nach komfortabler Führung noch unnötig mit 2:3 verloren. Dimitrij Ovtcharov hingegen erreichte wie gestern bereits Europe-Top-16-Siegerin Ying Han das Achtelfinale. Der Neu-Ulmer besiegte den Weltranglistenelften Lim Jonghoon (Südkorea) in einer überaus hochklassigen Partie mit 11:9 im Entscheidungssatz. Zwei Deutsche bestreiten erst am Mittwoch ihre Auftaktbegegnungen, jeweils gegen Asse aus dem Reich der Mitte: Patrick Franziska trifft um 8.45 Uhr auf Weltmeister Fan Zhendong, Xiaona Shan spielt 35 Minuten zuvor gegen die Weltranglistendritte Wang Yidi.

Benedikt Duda: "Das Glück war heute nicht auf meiner Seite"

Der auf die letzte Minute als Nachrücker in das Teilnehmerfeld gerutschte Benedikt Duda ist in der ersten Runde ausgeschieden. Der Bergneustädter, der nach seiner kurzfristigen Einladung erst Samstagabend nach Hongkong fliegen konnte und am Sonntag in Macau eintraf, unterlag dem Schweden Mattias Falck in einem Match auf Augenhöhe mit 8:11, 9:11, 11:7 und 5:11. Trotz der alles andere als idealen Vorbereitung erarbeitete sich Duda gegen den in guter Form spielenden WM-Zweiten von 2019 nicht nur im gewonnen dritten Satz, sondern auch bereits in den Durchgängen eins und zwei seine Chancen zur Führung beziehungsweise zum Satzausgleich. Doch in den entscheidenden Momenten fehlt es dem Deutschen Meister von 2021 heute auch an dem notwendigen Quäntchen Fortune. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Benedikt Duda unmittelbar nach der Niederlage: "Heute war viel mehr drin. Aber leider war einfach auch das Glück nicht auf meiner Seite. Gefühlt immer, wenn ich an Falck vorbeiziehen konnte, haben ein Kantenball oder eine Netzberührung die Chance wieder zunichte gemacht."

Dimitrij Ovtcharov: "Ein guter Sieg, der mir Selbstvertrauen gibt"

Die Voraussetzungen hätten kaum unterschiedlicher sein können. Dimitrij Ovtcharov sagte die Teilnahme am WTT Champions Xinxiang in der Vorwoche wegen eines fiebrigen Infekts ab, Lim Jonghoon stieß in China bis in das Halbfinale vor und drängte dort den Weltranglistenersten Fan Zhendong im Entscheidungssatz an den Rand einer Niederlage. Deutschlands Nummer 14 der Welt zeigte sich davon unbeeindruckt und bezwang in einem fünf Sätze lang überaus hochklassigen Schlagabtausch seinen drei Positonen besser im Ranking notierten Gegner aus Südkorea mit 11:13, 11:7, 15:13, 7:11 und 11:9. Ovtcharov freute sich anschließend zu Recht über seine Leistung: "Es war ein sehr enges Spiel auf hohem Niveau. Lim Jonghoon spielt sehr stark und besitzt ein sehr gutes Aufschlag- und Rückschlagspiel. Ich habe heute auch sehr gut gespielt freue mich, dass ich gewonnen habe. Es war ein guter Sieg, der mir Selbstvertrauen gibt." Ovtcharov trifft nun im Achtelfinale am Mittwoch oder Donnerstag auf den Weltranglistensechsten Hugo Calderano aus Brasilien, der gestern Omar Assar (Ägypten) in fünf Sätzen niederrang: "Ich freue mich auf das Match gegen Hugo. Die Duelle mit den guten Spielern geben mir die Rückmeldung, die ich brauche."

Dimitrij Ovtcharov gewinnt spektakuläres Duell

In einem vollkommen ausgeglichenen ersten Durchgang wehrte Dimitrij Ovtcharov zunächst bei 8:10 zwei Chancen seines Gegners zur Führung ab, ließ anschließend einen eigenen Satzball ungenutzt und konnte zwei Ballwechsel später den Satzgewinn des Südkoreaners nicht mehr verhindern. Ab diesem Moment allerdings hatte der World-Cup-Sieger von 2017 gegen einen der aktuell formstärksten Spieler der Tour seinen Rhythmus endgültig gefunden. Nach dem ungefährdeten Satzausgleich nutzte Dimitrij Ovtcharov im dritten Durchgang des spektakulären Duells nach zwei abgewehrten Satzbällen seine eigene zweite Chance zur verdienten 2:1-Führung. Im vierten Satz agierte der Deutsche bis zum 7:5 so dominant, dass er bereits wie der Sieger der Partie wirkte, bevor Lim mit sechs Punktgewinnen in Folge noch den Satzausgleich herstellte. In Satz fünf setzte sich der heute bessere und nervenstärke Spieler durch: Dass Lim Jonghoon den 5:2-Vorsprung Ovtcharovs durch fünf Punktgewinne in Folge in einen eigenen Vorteil verwandelte, ließ Ovtcharov unbeeindruckt. Wenig später bejubelte der Olympiadritte in dem Hochgeschwindigkeits-Duell mit hochgereckter Faust seinen Punkt zum 11:9.

Europameister Dang Qiu vergibt klare Führung gegen Källberg

Dang Qiu vergab beim 13:11, 11:7, 9:11, 8:11 und 5:11 gegen seinen täglichen Trainingspartner Anton Källberg eine große Chance auf den Einzug in das Achtelfinale. Den ersten Durchgang holte sich der zuvor bis in die Schlussphase beständig führende, aber nicht in Bestform spielende Weltranglistenneunte nach zwei abgewehrten Satzbällen. Im dritten Durchgang übernahm Qiu nach einem 3:6-Rückstand kurzzeitig mit 7:6 die Führung und schien in diesem Moment auf einen 3:0-Gewinn zuzusteuern, konnte den - verdienten - Anschluss seines Vereinskollegen zum 1:2 aber nicht verhindern. Wirklich ärgerlich verlief aus Sicht Dang Qius aber vor allem der Fortgang des Spiels, das bei einer 8:3-Führung bereits eine sichere Beute zu werden schien. Doch Källberg steigerte noch einmal das Risiko, das normalerweise mit immens hoher Kontrolle agierende Penholder-Ass verlor plötzlich vollkommen seinen Rhythmus gegen die vor allem von der Rückhandseite immer wieder punktbringenden Attacken des Schweden. Ohne weiteren Punktverlust glich Källberg zum 2:2 aus und sicherte sich anschließend auch deutlich Satz fünf.

Dang Qiu: "Ich konnte in diesen Tagen so wenig trainieren wie nie zuvor"

"Zuerst einmal hat Anton gut gespielt, das muss man ihm natürlich lassen. Aber mein Fazit fällt diesmal eher sehr trüb aus. Das größte Problem ist meine eigene Verfassung. Ich bin viel zu müde. Die ganze Doppel-Belastung mit WTT und der Liga, dazu noch nationale Turniere, das ist einfach viel zu viel. Wenn man sich meinen Kalender von Januar bis jetzt anschaut, dann habe ich immer im Drei-Tages-Rhythmus irgendein wichtiges Spiel gemacht. Ich konnte in Tagen jetzt so wenig trainieren wie noch nie zuvor. Irgendwann zahlt man dafür eben den Preis. Dann verliert man auch solch ein Spiel wie heute, das ich dominiert habe und in dem ich besser war. Das tut tierisch weh, weil die Chance da war. Aber mit solch einer Verfassung würde ich ohnehin nicht weit kommen. Ich muss einfach wieder mehr trainieren und dann in besser Verfassung sein, um bei solch einem Topturnier auch weit kommen zu können und nicht nur die ersten Runden zu überstehen. Heute bin einfach nur enttäuscht darüber, wie ich gespielt habe und mit welcher körperlicher Verfassung ich bei solch einem Spiel an den Tisch gegangen bin."

WTT Champions: Hohes Preisgeld und wichtige Weltranglistenpunkte

Das mit 800.000 Dollar dotierte WTT Champions ist in der vom Veranstalter World Table Tennis (WTT) kreierten Event-Pyramide die Nummer zwei hinter dem Grand Smash. Das Champions wird an nur einem Tisch und nur im Einzelwettbewerb ausgetragen, maximal vier Spieler pro Nation sind startberechtigt. Zusätzlich zum Preisgeld werden wertvolle Weltranglistenpunkte verteilt. Allein die Sieger erhalten jeweils 1000 Zähler (zum Vergleich: Für Platz eins bei einem Star Contender gibt es 600 Punkte). Qualifiziert sind die zum Einladungszeitpunkt 30 Besten der Weltrangliste plus jeweils zwei Athleten, die mit einer Wildcard bedacht werden. In Deutschland macht das exklusive WTT Champions mit den 32 besten Spielern und Spielerinnen der Welt erstmals vom 29. Oktober bis zum 5. November Station. Austragungsort ist die Frankfurter Süwag Energie Arena.

WTT CHAMPIONS MACAO

Die Ergebnisse der Deutschen am Dienstag

1. Runde (beste 32)
Dang Qiu - Anton Källberg SWE 2:3 (11,7,-9,-8,-5)
Dimitrij Ovtcharov - Lim Jonhoon KOR 3:2 (-11,7,13,-7,9)
Benedikt Duda - Mattias Falck SWE 1:3 (-8,-9,7,-5)

Die Spiele der Deutschen am Mittwoch oder Donnerstag

1. Runde (beste 32)

Patrick Franziska - Fan Zhendong CHN 8.45 Uhr
Xiaona Shan - Wang Yidi CHN 8.10 Uhr
Achtelfinale
Ying Han - Sun Yingsha CHN oder Hana Matelova CZE
Dimitrij Ovtcharov - Hugo Calderano BRA

Links


Die deutschen Starter beim WTT Champions in Macao (17. bis 23. April)
Herren
Dang Qiu (Verein: Borussia Düsseldorf, Weltranglistenplatz: 8), Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm, WR: 14), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT, WR: 16), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt, WR: 26
Damen
Ying Han (KTS Enea Siarka Tarnobrzeg POL, WR: 10), Nina Mittelham (ttc berlin eastside, WR: 15), Xiaona Shan (ttc berlin eastside, WR: 24)
Trainer
Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer), Zhu Xiaoyong (Bundesstützpunkttrainer)
Physiotherapeut
Peter Heckert (Olympiastützpunkt Hessen)

Aktuelle Videos

Kontakt

Deutscher Tischtennis-Bund
Hauptsponsoren
weitere Artikel aus der Rubrik
World Tour 17.04.2024

WTT Feeder Havirov: Yuan Wan gewinnt zweimal Bronze

Mit zwei Bronzemedaillen im Gepäck kehrt Yuan Wan vom mit 22.5000 Dollar dotierten WTT Feeder Havirov (14. bis 17. April) zurück.
weiterlesen...
World Tour 16.04.2024

WTT Feeder Havirov: Yuan Wan nach Sieg über Ni im Halbfinale

Yuan Wan hat beim WTT Feeder Havirov in Tschechien (14. bis 17. April) mit einer überaus starken Leistung das Halbfinale im Einzelwettbewerb erreicht.
weiterlesen...
World Tour 15.04.2024

WTT Feeder Havirov: Yuan Wan erreicht das Achtelfinale

Die Weinheimerin Yuan Wan hat beim WTT Feeder Havirov in Tschechien (14. bis 17. April) im Einzel sowie im Doppel an der Seite von Chantal Mantz (Langstadt) den zweiten Hauptrundentag erreicht. 
weiterlesen...
World Tour 14.04.2024

WTT Feeder Havirov: Mantz und Schreiner scheitern in der Einzel-Quali

Mit vier Athleten geht der Deutsche Tischtennis-Bund DTTB) von heute bis Mittwoch beim WTT Feeder Havirov in Tschechien an den Start.
weiterlesen...
World Tour 12.04.2024

WTT Feeder Düsseldorf: Mitreißende Finals / Fortsetzung der Erfolgsstory im November

Die Gewinner des WTT Feeder Düsseldorf 1/2024 stehen fest. Am Nachmittag sicherten sich der Amerikaner Kanak Jha und die Japanerin Satsuki Odo in hochkarätigen Finalspielen die Titel in den Einzelwettbewerben.
weiterlesen...
World Tour 11.04.2024

WTT Feeder Düsseldorf: Finaltag ohne deutsche Beteiligung

Am dritten Hauptrundentag des WTT Feeder Düsseldorf (8. bis 12. April) sind alle Deutschen ausgeschieden.
weiterlesen...
© Deutscher Tischtennis-Bund e.V. - DTTB - Alle Rechte vorbehalten

Datenschutz | Impressum