Frankfurt/Main. Die Teilnehmerfelder des WTT Champions Frankfurt (3. bis 10. November) sind seit heute komplett. Veranstalter World Table Tennis vergab seine beiden Wildcards an den 2019-WM-Finalisten und 2021-Doppel-Weltmeister Mattias Falck (Schweden) sowie an die Weltranglisten-41. He Zhuojia aus China. Bei dem mit 500.000 US-Dollar dotierten Premium-Event mit jeweils 32 Spielerinnen und Spielern der Weltelite messen sich ab dem 3. November acht Vertreter des Deutschen Tischtennnis-Bundes in der Süwag Energie ARENA mit der internationalen Elite, darunter der Weltranglistenerste Wang Chuqin (China) und Ex-Weltmeisterin Wang Manyu (beide China).
Mattias Falck, der vorzügliche Taktiker mit dem gewaltigen Vorhand-Schmetterball, bereichert das Turnier mit seiner unnachahmlichen Spielweise. Sein Siegeszug bei den Weltmeisterschaften 2019 in Budapest konnte erst im WM-Finale von G.O.A.T. Ma Long (China) gestoppt werden. Zwei Jahre später in Houston jedoch sicherte sich der 33 Jahre alte Schwede an der Seite seines Doppelpartners Kristian Karlsson seinen ersten WM-Titel. He Zhuoojia zählt zur erweiterten Spitze der chinesischen Superstars. Größter Erfolg der 26-Jährigen war 2018 der Einzug in das Einzelfinale der World Tour Grand Finals. In der WTT Tour trug sie sich mehrfach als Gewinnerin von Feeder-Turnieren und Doppelwettbewerben in die Siegerlisten ein.
DTTB-Herren mit Qiu, Franziska, Ovtcharov, Duda und Walther
Pro Nation dürfen maximal vier Herren und vier Damen an den Start gehen. Ausnahmen macht das Reglement für die Wildcard-Inhaber. So war Deutschland im Vorjahr mit sechs Herren und fünf Damen im Elitefeld vertreten. 2024 werden es fünf Herren und drei Damen sein. Bei den Herren sind die Deutschen in Bestbesetzung vertreten. Der Weltranglistenelfte Patrick Franziska, Macau-Champions-Finalist Dang Qiu, Contender-Nigeria-Sieger Dimitrij Ovtcharov und der EM-Zweite Benedikt Duda qualifizierten sich über die erste Weltrangliste im Oktober direkt. Die Wildcard des DTTB ging Ende Oktober an Ricardo Walther, der sich in einem internen Ausscheidungsturnier durchgesetzt hatte. Nicht mehr am Start ist Timo Boll, der seine internationale Karriere bei den Olympischen Spielen beendete.
EM-Zweiter Benedikt Duda freut sich in Frankfurt auf "coole deutsche Fans"
Aus dem deutschen Quintett spielte sich in den beiden letzten Wochen Benedikt Duda so weit in das Rampenlicht vor wie nie zuvor in seiner Karriere. Bei den Europameisterschaften in Linz wurde der bodenständige Bergneustädter Zweiter, unter anderem mit Siegen über den Olympiadritten Felix Lebrun und seinen Nationalteamkollegen Dimitrij Ovtcharov. Beim unmittelbar anschließend ausgetragenen WTT Champions in Montpellier wurde er Dritter und stellte seine Bestform mit Triumphen über die auch für Frankfurt gemeldeten chinesischen Superstars Liang Jingkun und Lin Gaoyuan, die Nummern vier und neun der Welt, eindrucksvoll unter Beweis. Duda bleibt vor dem Champions Frankfurt bescheiden: "Ich gönne mir ein, zwei Tage Pause, dann spiele ich Bundesliga und anschließend bereite ich mich sorgfältig auf Frankfurt vor. Ich freue mich sehr auf das Turnier. Wir haben total coole Fans, aber ja leider nur beim Champions und bei den Deutschen Meisterschaften Gelegenheit, uns bei großen Turnieren in der Heimat zu präsentieren."
Lebrunmania in Frankfurt?
Tischtennis-Deutschland erwartet außerdem gespannt Frankreichs Superstars Felix und Alexis Lebrun, die im Nachbarland die Lebrunmania ausgelöst haben. Der 18-jährige Weltranglistensiebte Felix gewann bei den Olympischen Spielen Bronze und gestern mit einem beeindruckenen 4:0-Finaltriumph über den ebenfalls in Frankfurt startetenden Weltranglistenzweiten Lin Shindong (China) auch das WTT Champions in seiner Heimatstadt Montpellier. Sein Bruder Alexis wurde eine Woche zuvor in Linz durch einen Finalsieg über Benedikt Duda Europameister.
Die Duelle von Europas Assen mit dem Rest der Welt versprechen Spannung und Weltklassetischtennis. China wirft mit dem zuletzt unerwartet anfälligen Weltranglistenersten Wang Chuqin, Lin Shidong, Liang Jingkun und Lin Gaoyuan vier Eisen ins Feuer, Brasilien hofft auf ein starkes Turnier des Olympiavierten Hugo Calderano, Taiwans Star Lin Yun-Ju möchte in Frankfurt seinen Vorjahrestriumph wiederholen und die Südkoreaner Cho Daeseong, An Jaehyun, Lim Jonghoon und Oh Jungsun sind stets für jede Überraschung gut.
Europas Spitze mit Nina Mittelham will die Asiatinnen ärgern
Die europäischen Hoffnungen bei den Damen ruhen auf der alten und neuen Europameisterin Sofia Polcanova aus Österreich, Rumäniens European-Games-Champion Bernadette Szöcs und Deutschlands Spitzenspielerin Nina Mittelham. Die EM-Finalistin von 2022 hat die Bandscheibenprobleme überwunden, die ihren Siegeszug bei Olympia jäh beendet hatten und präsentierte sich bei der EM in Linz mit dem Gewinn der Bronzemedaille auf gutem Weg zu alter Stärke. „Auf Frankfurt freue ich mich sehr. Vielleicht gelingt es mir ja mit der Unterstüzung des tollen Publikums, dass ich dort noch etwas besser spielen kann als zuletzt bei der EM“, sagt die 27-jährige Spitzenspielerin von Serienmeister ttc berlin eastside. Allein auf weiter Flur ist Mittelham vom Team Deutschland nicht. Ihre National- und Bundesliga-Teamkollegin Xiaona Shan rückte für die Monegassin Xiaoxin Yang nach. Die 18 Jahre alte Olympia-Überraschung Annett Kaufmann, zusammen mit Patrick Franziska Bronzemedaillengewinnerin im Mixed bei den Europameisterschaften, startet mit der DTTB-Wildcard.
Starke Konkurrenz für die Vorjahresfinalistinnen Wang Yidi und Wang Manyu
Angeführt wird die Liste der Titelanwärterinnen von 2021-Einzel-Weltmeisterin Wang Manyu und Vorjahressiegerinnen Wang Yidi, die sich 2023 im Finale von Frankfurt gegenüberstanden. Die Chinesinnen sind die Nummern drei und vier der Welt. Sie müssen sich in der Süwag Energie ARENA mit hochkarätigen Kontrahentinnen messen, darunter ihren Nationalmannschaftskolleginnen Chen Xingtong, Qian Tianyi und WTT-Wildcard-Inhaberin He Zhuojia. Nachdem Japan an diesem Wochenende bereits einen chinesischen Sieg beim WTT Champions Montpellier verhinderte, wollen die gefährlichsten Herausforderinnen der Stars aus dem Reich der Mitte auch in Frankfurt auf das Siegerpodest. Die besten Chancen hierzu dürfen sich die Finalistinnen von Montpellier, Gewinnerin Satsuki Odo und die Zweitplatzierte Miwa Harimoto sowie 2020-Mixed-Olympiasiegerin Mima Ito ausrechnen. Aus Taiwan und Südkorea zählen Cheng I-Ching und Shin Yubin zum Kreis der Medaillenanwärterinnen.
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