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Ruwen Filus (Foto: WTT)
Lin Yun-Ju gewinnt klar mit 3:0 / Deutsche Asse ab Montag beim Champions Macao am Start

WTT Champions: Ruwen Filus im Viertelfinale gestoppt

MS 13.04.2023

Xinxiang. Der beeindruckende Siegeszug von Ruwen Filus beim mit 800.000 Dollar dotierten WTT Champions in Xinxiang (China) ist seit heute Nachmittag beendet. Die Nummer 33 der Welt unterlag im Viertelfinale dem favorisierten Olympiavierten Lin Yun-Yu in drei Sätzen. Der Taiwanese, der zuvor bereits Chinas Superstar Ma Long ausgeschaltet hatte, spielt nun am Freitag gegen den Weltranglistensiebten Liang Jingkun (China) um den Einzug in das Endspiel. In Deutschland macht das exklusive WTT Champions mit den 32 besten Spielern und Spielerinnen der Welt erstmals vom 29. Oktober bis zum 5. November Station. Austragungsort ist die Frankfurter Süwag Energie Arena.

Ruwen Filus: "Ich bin überhaupt nicht zum Angriff gekommen"

Bis zum heutigen Duell hatte Ruwen Filus Lin Yun-Ju insgesamt dreimal gegenübergestanden. Bevor er in dieser Saison im Bundesligaspiel des TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell gegen den TTC Neu-Ulm Lin erstmals knapp unterlag, hatte der Defensivkünstler die beiden internationalen Vergleiche 2021 beim WTT Star Contender Doha sowie 2022 beim WTT Contender in Almaty jeweils gegen den Taiwanesen gewinnen können. Das Duell in Kasachstan schrieb sogar Tischtennisgeschichte, als Filus im Finale einen 0:3-Rückstand noch in einen 4:3-Erfolg umwandelte und sich den Titel sicherte.

Beim 5:11, 4:11 und 7:11 allerdings blieb der mit einer Sehnenscheidenentzündung und Trainingsrückstand als Nachrücker kurzfristig nach Xinxiang eingeladene Ruwen Filus heute Nachmittag weit von einem Sieg entfernt und musste seinem 21 Jahre alten Kontrahenten zum ersten Mal auf internationaler Bühne gratulieren. Zum einen, weil der 14 Jahre ältere Routinier nie zu seiner für ihn typischen, gefährlichen Mischung aus Verteidigung und Angriff fand, mit der er gestern noch Brasiliens Top-Ten-Spieler Hugo Calderano zermürbt hatte. Zum anderen, weil die Nummer zehn der Welt von Beginn des Matches an nahezu fehlerlos gegen den heute für seine Verhältnisse relativ passiven Deutschen aufspielte. Filus lobte seinen Gegner nach dem Match: "Er hat es diesmal einfach perfekt geschafft, mich überhaupt nicht zum Angriff und zu Störmanövern kommen zu lassen. Durch den Trainingsrückstand fehlte es mir in den Ralleys zudem einfach an der nötigen Physis."

Ruwen Filus: "Das maximal Mögliche erreicht"

Auch wenn Lin Yun-Ju den Siegeszug des Deutschen im Viertelfinale stoppte: Die Reise des Nachrückers zum WTT Champions hat sich für Ruwen Filus in jeder Hinsicht bezahlt gemacht. Der Fuldaer überzeugte in Xinxiang mit beeindruckenden Vorstellungen, war der erfolgreichste der sieben gestarteten Deutschen und besiegte mit dem Weltranglisten-23. Andrej Gacina (Kroatien) sowie dem Weltranglistenfünften Hugo Calderano (Brasilien) zwei deutlich höher im ITTF-Ranking eingestufte Kontrahenten. Als Belohnung für seine starken Auftritte nimmt der Hesse 14.500 Dollar Preisgeld und 175 Weltranglistenpunkte mit nach Deutschland zurück, die ihn beim Erscheinen der neuen Weltranglistenlistennotierung am nächsten Dienstag von Platz 33 zurück unter die Top 30 katapultieren werden. Filus' beste Platzierung stammt aus dem Jahr 2018, als er zeitweise Position 18 belegte. Filus freute sich über sein gutes Abschneiden in China: "Ich bin ohne Aussichten angereist und habe mit dem Einzug in das Viertelfinale das maximal Mögliche erreicht. Ich bin sehr zufrieden!"

Filus war in Xinxiang einer von nur zwei Europäern im Viertelfinale. Der Franzose Alexis Lebrun, der zuvor die Titelträume des schwedischen WM-Zweiten Truls Möregard zerstörte, hatte wenige Stunden zuvor gegen Lim Jonghoon den Einzug in das Vorschlussrunde verpasst. Dort trifft der Südkoreaner nun auf den Weltranglistenersten Fan Zhendong (China). Bei den Damen ist das Reich der Mitte im Halbfinale sogar ganz unter sich.

Ab Montag sechs Deutsche beim WTT Champions in Macau am Start

Am Samstag werden in Xinxiang die Endspiele ausgetragen, doch schon ab Montag dreht sich für die besten Spieler der Welt das WTT-Karussell in Macau mit einem weiteren Turnier der Champions-Kategorie weiter. Für Deutschland gehen Europameister Dang Qiu (Düsseldorf), der von seinem Infekt genesene Olympiavierte Dimitrij Ovtcharov (Neu-Ulm) und der Weltranglisten-16. Patrick Franziska an den Start. Bei den Damen vertreten wie in dieser Woche die in Düsseldorf lebende Europe-Top-16-Siegerin Ying Han (Tarnobrzeg, Polen), die Weltranglisten-15. Nina Mittelham (Berlin) und die Europameisterschafts-Dritte Xiaona Shan (Berlin) die deutschen Farben. Sollte in dem 32er-Feld der Herren ein Spieler ausfallen, würde auch Benedikt Duda nach Macau reisen. Der Bergneustädter nimmt auf der Nachrückerliste des Organisators WTT den ersten Platz ein.

Die Ergebnisse der Deutschen am Donnerstag
Viertelfinale 
Ruwen Filus - Lin Yun-Ju TPE 0:3 (-5,-4,-7)

Die Halbfinals am Freitag
Herren 
Fan Zhendong CHN - Lim Jinghoon KOR
Lin Yun-Ju TPE - Liang Jingkun CHN
Damen
Sun Yingsha CHN - Chen Meng CHN
Chen Xingtong CHN - Wang Yidi CHN

Links

Die deutschen Starter beim WTT Champions in Xinxiang (9. bis 15. April)
Herren
Dang Qiu (Verein: Borussia Düsseldorf, Weltranglistenplatz: 8), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT, WR: 16), Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt, WR: 26), Ruwen Filus (TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell, WR: 33)
Damen
Ying Han (KTS Enea Siarka Tarnobrzeg POL, WR: 10), Nina Mittelham (ttc berlin eastside, WR: 15), Xiaona Shan (ttc berlin eastside, WR: 24)
Trainer: Zhu Xiaoyong (Bundesstützpunkttrainer)

Die deutschen Starter beim WTT Champions in Macao (17. bis 23. April)
Herren
Dang Qiu (Verein: Borussia Düsseldorf, Weltranglistenplatz: 8), Dimitrij Ovtcharov (TTC Neu-Ulm, WR: 14), Patrick Franziska (1. FC Saarbrücken TT, WR: 16)
Damen
Ying Han (KTS Enea Siarka Tarnobrzeg POL, WR: 10), Nina Mittelham (ttc berlin eastside, WR: 15), Xiaona Shan (ttc berlin eastside, WR: 24)
Trainer
Tamara Boros (Damen-Bundestrainerin), Jörg Roßkopf (Herren-Bundestrainer), Zhu Xiaoyong (Bundesstützpunkttrainer)
Physiotherapeut
Peter Heckert (Olympiastützpunkt Hessen)

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