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Dimitrij Ovtcharov unterliegt im Viertelfinale (Foto: WTT)
Dimitrij Ovtcharov und Sabine Winter unterliegen im Viertelfinale / Neumann verpasst in Manchester knapp eine Medaille

WTT-Turniere: Doppel Duda/Bertelsmeier greift in Tunis nach Gold

MS 26.04.2025

Tunis/Manchester. Benedikt Duda und Andre Bertelsmeier feiern beim WTT Contender in Tunis (22.–27. April) eine beeindruckende Premiere. Bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt greifen sie am Sonntag (18 Uhr) im Finale gegen die Chinesen Li Hechen und Wu Yifei direkt nach Gold. Im Einzelwettbewerb ist jedoch kein deutscher Spieler mehr vertreten. Frankreichs Olympiadritter Felix Lebrun beendete mit Erfolgen gegen Dimitrij Ovtcharov und Steffen Mengel die Hoffnungen des DTTB auf eine Einzelmedaille. Sabine Winter scheiterte im Viertelfinale an der japanischen Weltranglistenachten Satsuki Odo. Beim parallel ausgetragenen Feeder-Turnier in Manchester verpasste Josi Neumann knapp den Sprung ins Halbfinale.

Überraschungscoup: Duda und Bertelsmeier im Endspiel

Mit dem Einzug ins Finale sorgten der 19-jährige Andre Bertelsmeier und der zwölf Jahre ältere Benedikt Duda für eine der größten Überraschungen des Turniers. Im Halbfinale setzten sich die beiden in einem umkämpften Fünfsatzmatch mit 12:10 im Entscheidungssatz gegen das indische Duo Manush Sha/Manav Thakkar durch. Bereits im Viertelfinale hatten sie die favorisierten Chinesen Wang Jixuan und Zhai Jiale ausgeschaltet, die zuvor die ehemaligen Doppel-Weltmeister Mattias Falck und Kristian Karlsson bezwungen hatten.

Bertelsmeier: „Wir konzentrieren uns auf unsere Performance"

Für Bertelsmeier bedeutet der Finaleinzug den ersten Auftritt in einem Endspiel bei einem WTT-Contender-Turnier der Erwachsenen. Der Deutsche U19-Meister wird zur kommenden Saison vom Zweitligisten 1. FC Köln zum Bundesligisten TSV Bad Königshofen wechseln. Gegner sind am Sonntag um 18 Uhr die 16 Jahre alten Chinesen Li Hechen und Wu Yifei. Einen seiner Finalgegner kennt der EM-Achtelfinalist bereits aus Jugendzeiten: „Ich freue mich riesig auf das Finale im Doppel an der Seite von Benne. Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert und unsere Abläufe immer besser koordiniert bekommen. So haben wir dann ein echt starkes Halbfinale gegen Manav und Manush gespielt – das war wirklich ein sehr starkes Match von beiden Seiten. Gegen Li habe ich in der Jugend schon gespielt – einmal gewonnen, einmal verloren. Am Ende kommt es im Finale aber nicht auf unsere Gegner an, sondern darauf, wie wir selbst performen. Darauf werden wir uns konzentrieren.“

Felix Lebrun stoppt Ovtcharov und Mengel

Nach seinem klaren Erfolg im deutschen Duell mit Ricardo Walther und dem im Ergebnis knappen, aber verdienten 3:2-Achtelfinalsieg über Esteban Dorr ereilte Dimitrij Ovtcharov im Viertelfinale gegen Felix Lebrun das Aus. Im Duell der Olympiadritten – Ovtcharov gewann 2012 und 2020 Bronze, Lebrun 2024 – setzte sich der Weltranglistensechste aus Frankreich in drei Sätzen durch. Die Vorentscheidung fiel im hart umkämpften zweiten Durchgang, in dem Dimitrij Ovtcharov bei 11:10 und 12:11 – jeweils bei eigenem Aufschlag – die Chance auf den Ausgleich verpasste. Beim zweiten Satzball hatte Ovtcharov zudem das Pech auf seiner Seite: Als der Punkt bereits gewonnen schien, streifte eine Rückhand Lebruns soeben noch die Tischkante. Wenige Stunden zuvor hatte Frankreichs Superstar auch den aus der Qualifikation ins Hauptfeld vorgestoßenen Mühlhausener Steffen Mengel im Achtelfinale ohne Satzverlust in Schach gehalten.

Ovtcharov blickt auf die WM in Doha

Trotz des Ausscheidens blickt der frühere Weltranglistenerste bereits nach vorn. Mit den Weltmeisterschaften vom 17. bis 25. Mai in Doha ist das nächste große Ziel bereits in Sichtweite: „Felix ist natürlich ein unglaublich guter Spieler. Da hätte ich den Gewinn des zweiten Satzes einfach gebraucht, um im Spiel zu bleiben und vielleicht einen fünften Satz erreichen zu können. Erst bei 5:2 für mich ein Netzroller, dann bei 12:11 der Kantenball – in letzter Zeit habe ich das Glück nicht auf meiner Seite, und bei den Auslosungen könnte es auch besser laufen. Aber es geht weiter: Jetzt heißt es, dranbleiben und zweieinhalb Wochen gut trainieren, um mich auf die WM in Doha vorzubereiten. Vielleicht wendet sich das Blatt ja beim wichtigsten Turnier des Jahres wieder zu meinen Gunsten.“

Sabine Winter bestätigt in Tunis gegen Chitale und Odo ihre gute Form

Mit einer guten Leistung verabschiedete sich die Dachauerin Sabine Winter aus Tunis. Die Europe-Top-16-Halbfinalistin revanchierte sich mit einem überzeugenden 3:1-Sieg über die Inderin Diya Chitale für die bei der Team-WM 2022 erlittene Niederlage im ersten Aufeinandertreffen. Der Sieg über die Asiatin war für die nach einer Belag- und Systemumstellung noch in der Anpassungsphase befindliche Winter ein besonders wertvoller: Winter erklärt: „Tunis war wieder ein Turnier, das mich weitergebracht hat. Das Spiel gegen Chitale war sehr interessant für mich, denn sie kennt lange Noppen und Antitopspinbeläge sehr gut, da sie viel dagegen spielt. Es hat mich deshalb umso mehr gefreut, dass ich auch in dem Spiel gegen sie Lösungen gefunden habe und ins Viertelfinale einziehen konnte.“

Odo wird zum Stolperstein für die Deutschen

In Tunis wurde Satsuki Odo dreimal zum Stolperstein für die DTTB-Vertreterinnen. Nachdem die Weltranglistenachte gestern bereits die Weinheimerin Yuan Wan besiegte und im Doppel zusammen mit Yokoi auch das Duo Winter/Wan hauchdünn bezwang, war heute Sabine Winter an der Reihe. Die zweimalige Deutsche Meisterin unterstrich aber gegen Odo ihre gute Form und hielt alle drei Sätze gegen die hohe Favoritin bis zum Ende offen. Sabine Winter sagte nach dem Match: „Im Spiel gegen Odo konnte ich noch einmal Erfahrungen mit meinem Antitopspin-Belag gegen eine Top-10-Spielerin sammeln. Ich habe zwar leider auch heute gegen sie keinen Satz gewinnen können, aber ich glaube, das kommt noch.“

Winter hat bereits das nächste Ziel fest im Blick, die Weltmeisterschaften in Doha: "In den nächsten zweieinhalb Wochen werde ich im DTTZ sehr gut trainieren, um bis zur WM vielleicht nochmal das ein oder andere neue in mein Spiel einzubauen. Außerdem versuche ich, noch etwas mehr Sicherheit und Vertrauen in meine neuen Schläge zu bekommen. Und auch das Doppel werden Yuan und ich fleißig trainieren."

Feeder Manchester: Neumann verpasst Einzug ins Halbfinale knapp

Beim WTT Feeder in Manchester blieb Deutschland ohne Podestplatz. Allerdings schrammte die für Berlin in der Bundesliga spielende Okarbenerin Josi Neumann nach guten Leistungen nur dicht am Einzug ins Halbfinale vorbei. Das erst 15 Jahre alte hessische Talent unterlag nach einem 3:1-Erfolg über die Niederländerin Shuohan Men im Viertelfinale nur knapp der Spanierin Elvira Rad. Gegen das Abwehrass erkämpfte sich Neumann im vierten Durchgang einen Satzball zum 2:2-Ausgleich, doch die geschickt angreifende Rad verwandelte kurz darauf ihren zweiten Matchball zum Sieg.

Am Nachmittag bedeutete für Cedric Meissner das Achtelfinale die Endstation. Der Saarbrücker unterlag in vier Sätzen gegen U19-Europameister Darius Movileanu aus Rumänien.

Die Spiele am Sonntag beim WTT Contender Tunis

Herren-Doppel, Finale
Andre Bertelsmeier/Benedikt Duda - Li Hechen/Wu Yifei CHN ca. 18 Uhr

Die Spiele am Samstag beim Contender Tunis

Herren-Doppel, Halbfinale
Andre Bertelsmeier/Benedikt Duda - Manush Sha/Manav Thakkar IND 3:2 (-8,7,-8,9,10)
Viertelfinale
Andre Bertelsmeier/Benedikt Duda - Wang Jixuan/Zhai Jiale CHN 3:1 (6,11,-2,14)

Herren-Einzel, Viertelfinale
Dimitrij Ovtcharov - Felix Lebrun FRA 0:3 (4,-12,-1)
Achtelfinale
Dimitrij Ovtcharov - Esteban Dorr FRA 3:2 (-8,7,-10,8,7)
Steffen Mengel - Felix Lebrun FRA 0:3 (-6,-4,-7)

Damen-Einzel, Viertelfinale
Sabine Winter - Satusuki Odo JPN 0:3 (-8,-8,-9)
Achtelfinale
Sabine Winter - Diya Chitale IND 3:1 (-8,8,7,9)
 

Die Ergebnisse am Samstag beim Feeder Manchester

Damen-Einzel, Viertelfinale
Josephina Neumann - Elvira Rad ESP 1:3 (-11,8,-7,-11)
Achtelfinale
Josephina Neumann - Shuohan Men NED 3:1 (4,-6,8,3)

Herren-Einzel, Achtelfinale
Cedric Meissner - Darius Movileanu ROU 1:3 (11,-7,-8,-6)

Links

Die deutschen Starter beim WTT Contender Tunis (22. bis 27. April)

Damen
Sabine Winter (TSV Dachau), Yuan Wan (TTC Weinheim)
Herren
Benedikt Duda (TTC Schwalbe Bergneustadt), Dimitrij Ovtcharov (TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell), Ricardo Walther (ASV Grünwettersbach), Steffen Mengel (Post SV Mühlhausen), Andre Bertelsmeier (1. FC Köln), Qualifikation: Wim Verdonschot (SV Union Velbert).

Die deutschen Starter beim WTT Feeder Manchester (24. bis 27. April)

Damen
Josephina Neumann (TV Okarben/ttc berlin eastside)
Herren
Cedric Meissner (1. FC Saarbrücken-TT). Qualifikation: Benno Oehme (TTC OE Bad Homburg)

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