Frankfurt/Main. Nach einer planmäßigen Pause im vergangenen Jahr fand 2024 wieder eine Prüfung zum Internationalen Schiedsrichter statt. Diese zu bestehen, eröffnet den Schiedsrichtern und Schiedsrichterinnen weitere Einsatzmöglichkeiten bei Turnieren auf internationalem Parkett. Deutschland nahm mit zehn Kandidatinnen und Kandidaten teil, die allesamt die Prüfung bestanden. Das Ergebnis ist eine ausdrückliche Bestätigung für die hohe Qualität der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter des Deutschen Tischtennis-Bundes.
„Nur“ eine schriftliche Prüfung?
Wie schnell wird man eigentlich internationaler Schiedsrichter? In 60 Minuten. Das zumindest ist die Zeit, die eine Kandidatin oder ein Kandidat hat, um die insgesamt 60 Fragen in englischer Sprache zu beantworten. Inzwischen findet dies digital statt, jedoch beaufsichtigt an einem zentralem Ort. Der Vorteil der digitalen Prüfung gegenüber dem vorherigen Verfahren: Das Ergebnis gibt es sofort im Anschluss.
Der gesamte Weg bis zur Prüfung ist natürlich wesentlich länger: Um überhaupt zugelassen zu werden, müssen die Kandidatinnen und Kandidaten mindestens zwei Jahre als Nationaler Schiedsrichter aktiv sein. In dieser Zeit sammelten die neuen International Umpire – White Badge Erfahrungen in ihren Landesverbänden sowie auf nationaler und internationaler Ebene. (Mehr zur Schiedsrichter-Karriere unter "Schiedsrichter werden").
Weg offen für zahlreiche internationale Turniere
Doch wenn nationale Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen bereits international aktiv sein können, was bringt der Erwerb den Kandidaten der internationelen Lizenz? „Deutsche Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen werden wegen ihrer hohen Qualität geschätzt“, sagt Anja Gersdorf, Beauftragte für Schiedsrichter-Entwicklung. „Daher werden auch nationale deutsche Schiedsrichter in den umliegenden Ländern gerne eingesetzt. Außerdem können sie bei internationalen Turnieren Erfahrung sammeln, zum Beispiel bei Feeder-Turnieren in Düsseldorf und Helsingborg, einem Youth Contender in Berlin oder Helsingborg, bei den ETTU Finlandia Open oder sogar den Jugend-Europameisterschaften. Erste solche Erfahrungen sind vom Weltverband auch explizit erwünscht.“
Einer der wesentlichen Unterschiede: Mit dem Erreichen der nächsten Lizenzstufe erhöhen sich die Chancen auf eine Nominierung und die Auswahl für die genannten, aber auch für weitere Turniere.
Neue International Referee im DTTB
Ebenfalls eine höhere Lizenzstufe erreichte Alexandra Böhmert. Bereits im April dieses Jahres bestand sie die Prüfung zur Internationalen Oberschiedsrichterin (International Referee). Als Oberschiedsrichterin sorgt sie zukünftig bei hochklassigen Turnieren für einen regelkonformen Ablauf, übernimmt die Koordination der Tisch-Schiedsrichter und trifft die finale Entscheidung bei Regelstreitigkeiten.
Bereits im Juni war Alexandra Böhmert als stellvertretende Oberschiedsrichterin und Schiedsrichter-Einsatzleiterin für die Deutsche Meisterschaften Jugend 15 bei den Finals in Erfurt im Einsatz. Im Oktober fungierte sie als Deputy Referee bei den ITTF Fa20 French Para Open in Saint-Quentin-en-Yvelines (Frankreich).
Der DTTB gratuliert sehr herzlichen seinen zehn neuen Internationalen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern: