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Die Delegierten im Plenum, Vorstand und Präsidium auf dem Podium (Foto: BP)
Grundsatzbeschluss zum Safe Sport Code einstimmig gefasst / Timo Boll, Jörg Roßkopf und Co. zu Ehrenspielern ernannt

Zur neuen Saison wird der Herren-Spielbetrieb ausdrücklich „offen für alle Geschlechter“

SH 14.12.2024

Frankfurt/Main. Ein Jahr nach seinem Grundsatzbeschluss zur Gleichstellung der Geschlechter hat der 19. Bundestag des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) den „offenen Spielbetrieb“ in seine Wettspielordnung aufgenommen. Bei allen offiziellen Veranstaltungen wird es ab der Saison 2025/26 neben einem reinen Spielbetrieb für weibliche Spieler einen ausdrücklich für alle Geschlechter offenen Spielbetrieb geben, in dem alle gemeinsam antreten können. Am offenen Spielbetrieb, der den der Jungen – künftig „Jugend“ genannt – bzw. der Herren – künftig „Erwachsene“ genannt – ablöst, können Personen unabhängig von ihrem Geschlechtseintrag im Personenstandsregister teilnehmen. Dies schließt ausdrücklich Personen mit dem Geschlechtseintrag „divers“ oder ohne Geschlechtseintrag ein. Am Damen-Spielbetrieb dürfen nur Personen teilnehmen, deren Geschlechtseintrag im Personenstandsregister weiblich ist. Nach dem Beschluss können Frauen künftig auch in den fünf höchsten Spielklassen am offenen Spielbetrieb teilnehmen. Ein Start in den Bundesspielklassen der Herren war Frauen bisher nicht möglich, wohl aber auf Verbandsebene. Der gefasste Beschluss über die Wettspielordnung muss noch in verschiedenen Bestimmungen umgesetzt werden. Dazu wird es im Frühjahr eine Reihe von Anträgen an den DTTB-Bundesrat geben.

Am 1. November ist das im Frühjahr vom Deutschen Bundestag verabschiedete Selbstbestimmungsgesetz zum Geschlechtseintrag in Kraft getreten. Es erleichtert transgeschlechtlichen, intergeschlechtlichen und nicht-binären Menschen, ihren Geschlechtseintrag im Personenstandsregister auf "männlich", "weiblich", "divers" oder „keine Angabe“ und ihre Vornamen beim Standesamt ändern zu lassen. Das Grundgesetz schützt die geschlechtliche Selbstbestimmung im Rahmen der Persönlichkeitsrechte.

Grundsatzbeschluss zum Safe Sport Code einstimmig gefasst

Bei der DTTB-Vollversammlung gab es erwartungsgemäß keine Diskussion über die Einführung des Safe Sport Codes im Tischtennissport. Die Grundsatzentscheidung fiel einstimmig. Der Safe Sport Code wird nun so schnell wie möglich in die Satzung des DTTB aufgenommen.

Der Code ist ein neues Musterregelwerk, das der Deutsche Olympische Sportbund mit wissenschaftlicher und juristischer Expertise für den organisierten Sport entwickelt hat. Er ist eine Vorlage, die allen Sportvereinen und -verbänden hilft, jegliche Form von Gewalt zwischen zwei oder mehreren Personen in ihrer Organisation noch effektiver bekämpfen und Täterinnen und Täter im Sport konsequenter sanktionieren zu können. Damit trägt jeder Verein und Verband dazu bei, den Sport für alle sicherer zu machen.

Ebenso unstrittig unter den Delegierten war die Verankerung der neuen Datenschutzordnung in der seit diesem Jahr gültigen Satzung.

Timo Boll, Jörg Roßkopf und Co. zu Ehrenspielern ernannt

Per Akklamation genehmigte der Bundestag alle von Vorstand und Präsidium vorgeschlagenen neuen Ehrenspieler und -spielerinnen sowie Ehrenmitglieder des DTTB: Die verdienten langjährigen Nationalteammitglieder Timo Boll, Jörg Roßkopf, Steffen Fetzner, Nicole Struse, Elke Schall-Süß und Olga Nemes werden bei der Feier zum 100-jährigen DTTB-Jubiläum im Rahmen der Deutschen Tischtennis-Finals (6. bis 9. Juni 2025) in Erfurt ebenso geehrt wie die Funktionäre Thomas Weikert und Michael Geiger (beide ehemalige DTTB-Präsidenten), Jürgen Ahlert und Arne Klindt (langjährige DTTB-Präsidiumsmitglieder), Robert Bausch und Paul-Otto Faßbender (Vertreter der langjährigen DTTB-Sponsoren Liebherr und ARAG) sowie Heinz Böhne, Hans-Jürgen Gärtner, Horst Haferkamp und Helmut Joosten (langjährige Landesverbandspräsidenten).

Die fünf höchsten Spielklassen verabschieden sich vom Papier-Spielberichtsbogen

Der Spielberichtsbogen auf Papier gehört in den Bundesspielklassen ab Juli 2025 der Vergangenheit an. Zur neuen Saison wird es nur noch den digitalen Spielbericht über die WebApp nuScore geben.

Kein Sonderstatus mehr als „Jugend-Ergänzungsspieler“

Der „Jugend-Ergänzungsspieler“ ist ab dem 1. Juli 2025 Geschichte. Die Regelung geht in der „Spielberechtigung für den Erwachsenenspielbetrieb“ (SBEM) auf und klärt analog zur Turnierlizenz im Einzelspielbetrieb dann auch im Mannschaftsspielbetrieb die offenen Fragen zu Haftung, Versicherung und Aufsichtspflicht für Minderjährige. Für die Erteilung der SBEM ist nämlich bei Minderjährigen ohnehin die Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten erforderlich.

Turnierlizenz: Wahlfreiheit zwischen Stammverein und Zweitverein beschlossen

Ab der neuen Saison können die Inhaber von Spielberechtigungen bei zwei Vereinen entscheiden, ob sie ihre Turnierlizenz für ihren Stammverein oder für ihren Zweitverein halten wollen. Dies betrifft nur Senioren- und Nachwuchsspieler, die im Erwachsenenbereich für einen anderen Verein starten. Vor allem im Seniorenbereich war die bisherige starre Zuordnung auf Kritik der Aktiven gestoßen.

Top 16 statt Top 24: Weniger Teilnehmende beim Bundesranglistenturnier Jugend 19

Auf der zweiten Stufe des DTTB-Ranglistenzyklus reduziert sich die Teilnehmerzahl in der Spielklasse Jugend 19. Aus dem Top 24 wird ein Top 16. Bei der Jugend 15 bleibt es beim 24er-Format.

Schiedsrichter-Vergütung steigt

Ab dem 1. Juli 2026 steigt die Vergütung der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter in den Bundesspielklassen für den Punktspielbetrieb sowie für die Pokalmeisterschaften mit Ausnahme des Final Four. Unter anderem werden die Sätze für Unparteiische in der 1. Damen-Bundesliga an die Sätze der TTBL angepasst. Ebenso wird die Vergütung der Schiedsrichter pro Einsatztag bei Bundesveranstaltungen erhöht und an die Einsatzdauer gekoppelt.

Termine Bundesrat und Bundestag 2025

Der nächste Bundesrat findet am 22. März 2025 statt, der nächste ordentliche Bundestag, wiederum ohne Wahlen, ist für den 22. und 23. November in Frankfurt am Main geplant.

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