Weihei/Zhengzhou. Deutschland wird bei den World-Cup-Turnieren in China im November mit der maximal möglichen Teilnehmerzahl vertreten sein. Han Ying rückt als Weltranglisten-25. für die Australierin Melissa Tapper nach, der Weltranglisten-16. Patrick Franziska für Tappers Landsmann Hu Heming. Bereits im Feld standen Petrissa Solja als Gewinnern des Europe Top 16 zu Jahresbeginn als kontinentalem Quali-Turnier für den World Cup sowie Dimitrij Ovtcharov durch eine Wildcard. Ovtcharov war Anfang Februar nach erfolgter Anreise in die Schweiz zum Top 16 von einer Grippe-Erkrankung gestoppt worden. Pro Nation dürfen zwei Spielerinnen bzw. Spieler im Corona-bedingt 21er-Elite-Feld antreten. Überlicherweise sind es je 20 Starter pro Geschlecht.
"Wir freuen uns, dass international auch bei den Erwachsenen endlich wieder Tischtennis gespielt wird", kommentierte DTTB-Sportdirektor Richard Prause. "Mit dem Europe Youth Top 10 in Berlin haben wir gezeigt, dass internationale Turniere in Deutschland möglich sind. Wir hoffen für Tischtennis, dass es auch in China gut klappt." Der Men's World Cup hatte ursprünglich Mitte Oktober in Düsseldorf stattfinden sollen. Vor dem Hintergrund der angestrebten Rückkehr des Tischtennissports auf die internationale Bühne während der COVID-19-Pandemie und einem geplanten zentral gebündelten Turnierformat im November in China, das den World Cup enthalten sollte, gaben DTTB und Sportstadt Düsseldorf dem Bitten der ITTF nach und verzichteten auf die Ausrichtung des wichtigsten Einzelturniers nach Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften in Deutschland.
Mit der Teilnahme an den World Cups sowie den ITTF Finals als Bestandteile der sogenannten "China-Bubble" ist neben Spielpraxis auf Weltniveau auch eine hohe Zahl von Weltranglistenpunkten verbunden. Die Aktiven und Betreuer bereisen in China mit Weihei (World Cups) und Zhengzhou (ITTF Finals) zwei verschiedene Spielorte, wo sie für einige Wochen in einer Art Blase zusammenzukommen und weitmöglichst unter sich leben, trainieren und Wettkämpfe bestreiten. Neben dem mehrwöchigen Aufenthalt müssen sie dafür die Quarantäne in China und ggf. zusätzlich nach ihrer Rückkehr in Deutschland in Kauf nehmen.
Die Termin und Spielorte der "China-Bubble":
Prominente Ausfälle bei der Turnierreihe sind verletzungsbedingt unter anderem Rekord-Europameister Timo Boll sowie die Chinesinnen Liu Shiwen (Weltmeisterin) und Zhu Yuling (World-Cup-Siegerin 2017). "Für Timo kommt ein internationales Turnier wie der World Cup nach seiner Rückenverletzung noch zu früh", erklärte Richard Prause.