Frankfurt/Main. Der Leistungs- und Hochleistungssport Tischtennis entwickelt sich in Deutschland, Europa und weltweit mit rasanter Geschwindigkeit. Die bedeutsamsten Einflussfaktoren sind die Ausbildung neuer bzw. modifizierter Techniken sowie die notwendigen Anpassungen an die geforderte Athletik. Um international Schritt halten zu können, ist die hohe Qualifikation der Trainerinnen und Trainer von ungemeiner Bedeutung. Der Deutsche Tischtennis-Bund reagiert auf die Entwicklungen mit der Neuausrichtung seines Trainer-Förderprogramms. Auf die aus vier Personen bestehende Trainer-Fördergruppe warten spannende zwei Jahre.
Gezielte Förderung von Trainertalenten
Die Qualifikation von Trainerinnen und Trainern ist ein wesentlicher Baustein für die Gesamtentwicklung und die Erfolge im Leistungs- und Hochleistungssport Tischtennis, in dem Deutschland seit mehr als drei Jahrzehnten konstant Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen liefert. Aus diesem Grund misst der DTTB der Aus- und Weiterbildung von Trainerinnen und Trainern für den Spitzensport eine enorm hohe Bedeutung bei. Insbesondere die zielgesteuerte Förderung talentierter junger deutscher Trainerinnen und Trainern spielt bei dieser Ausrichtung eine große Rolle.
Seit 20 Jahre ein Erfolgsmodell
Das Trainer-Förderprogramm des DTTB ist sein nunmehr 20 Jahren eine Erfolgsgeschichte. Konzipiert als Assistenztrainer-Mentoring-Modell, das eine etwa zweijährige Assistenz bei einem Bundestrainer oder einer Bundestrainerin inklusive der Mitarbeit an allen Lehrgängen des jeweiligen Bereiches vorsieht, fördert das Programm seit zwei Jahrzehnten eine ganze Reihe von Trainertalenten. Die Bilanz kann sich mehr als nur sehen lassen: Von über 30 teilnehmenden Personen in diesem Zeitraum – darunter Lara Broich, Sascha Nimtz, Christiane Praedel, Jie Schöpp, Evelyn Simon und Dirk Wagner - sind heute mehr als 20 Trainerinnen und Trainer in hauptamtlichen Funktionen im Leistungs- und Hochleistungssport Tischtennis tätig.
Verstärkte Förderung dringend notwendig
Der Deutsche Tischtennis-Bund reagiert angesichts der weiter gestiegenen Anforderungen und wird nun sein Förderprogramm noch weiter intensivieren. Dies ist die Antwort des DTTB auf den ständig steigenden Bedarf an qualifiziertem Personal auf den diversen Verbandsebenen sowie auf die noch weiter gestiegenen Anforderungen an die Trainerinnen und Trainer im Hochleistungsbereich. Nicht nur die rasante Weiterentwicklung der Sportart auf Top-Niveau macht eine Erweiterung des Know-how und permanente Aus- und Weiterbildung dringend erforderlich. Die Trainerinnen und Trainer sehen sich darüber hinaus weit mehr als früher u.a. mit einer steigenden Termindichte und geforderten Managementkompetenzen konfrontiert.
Der Deutsche Tischtennis-Bund stellt sich diesen Herausforderungen mit der Anpassung und dem Ausbau seines Trainer-Förderprogramms, das als Ziel die Sicherung und den permanenten Ausbau der Trainingsqualität sowie die Besetzung vakanter hauptamtlicher Stellen im DTTB und den Landesverbänden mit qualifiziertem Personal anstrebt. Um dies zu gewährleisten, wird die Förderung und Begleitung aufstrebender Talente im Trainerbereich weiter intensiviert. Dazu gehören als Schwerpunkte das umfassende Mentoring sowie die betreute Weiterbildung direkt nach der Ausbildung.
Aktuell vier Trainertalente im Förderprogramm
Personell sollen vier bis fünf deutsche Talente gezielt über einen Zeitraum von zwei Jahren hinweg gefördert werden. Aktuell besteht die gemeinsam durch den DTTB-Sportdirektor, das Bundestrainerteam sowie den Ausschuss Bildung und Forschung ausgesuchte Gruppe aus einem Quartett, das nach der letzten A-Lizenz-Ausbildung zusammengestellt wurde. Der Fördergruppe gehören Marcel Hübner (Honorartrainer WTTV und Assistenztrainer von U19-Jungen-Bundestrainer Dustin Gesinghaus), die Baden-Württembergerin Alexandra Kaufmann, Lucas Krenzer, der Landestrainer Rheinland-Pfalz, sowie Hessens Verbandstrainerin Katharina Sabo an.
Internationaler Austausch fester Bestandteil des Programms
Die Maßnahmen, die auf die Trainertalente warten, sind gleichermaßen herausfordernd wie vielversprechend. Vorgesehen sind Austausch-Programme mit führenden Tischtennis-Nationen, Hospitationsangebote bei internationalen Turnieren sowie Weiterbildungsmaßnahmen zu aktuellen Themen im Bereich Hochleistungssport sowie zur Persönlichkeitsentwicklung.
Interessanter Besuch bei den Lebrun-Brüdern
Die Fördergruppe bekam zum Auftakt der Maßnahmen gleich einen besonderen Leckerbissen präsentiert. So stand im November im französischen Montpellier ein hochinteressanter Besuch in der Trainingsgruppe der zu diesem Zeitpunkt anwesenden Superstars Brüder Felix und Alexis Lebrun auf dem Programm, die im Jahr 2023 die etablierte Konkurrenz im Welttischtennis gehörig aufmischten. Trainer Nathanael Molin gab dabei hochinteressante Einblicke in den Trainingsalltag der französischen Teenager, die einen eigenen individuellen Ansatz verfolgen. Im Dezember folgte in Deutschland wenig später für das Quartett ein Weiterbildungsseminar zu aktuellen Entwicklungen und Analysen im Bereich Aufschlag-/Rückschlag sowie zur Neuroathletik.
„Den Fortbestand von Tischtennis auf internationalem Spitzenniveau sichern“
Für den DTTB nehmen DTTB-Bildungsreferent René Stork und Lennart Wehking (Mentor A-Lizenz-Ausbildung und Förderprogramm) in den beiden nächsten Jahren das Quartett unter ihre Fittiche und koordinieren den umfassenden Maßnahmenkatalog. René Stork ist vom Erfolg des neuen Förder-Programms überzeugt: „Wir haben mit der Modifizierung des bisherigen Trainer-Förderprogramms, das nun noch mehr als zuvor auch vom internationalen Austausch profitieren wird, einen großen Schritt nach vorne gemacht, um auch künftig die Trainerausbildung hierzulande weiter zu intensivieren. Das ist ein wichtiger Baustein für den Fortbestand von Tischtennis auf internationalem Spitzenniveau in Deutschland.“