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Jörg Kersten vor der Fahne von Hertha BSC. Foto: Verein
Jahrzehntelang im Dienst des Schlägersports

Jörg Kersten: Ein Berliner Tischtennis-Urgestein

Julian Hörndlein 19.12.2023

Berlin. Er ist ein Allrounder im Tischtennis, der im Laufe mehrere Jahrzehnte viele Erfolge in der Jugendarbeit vorzuweisen hat: Jörg Kersten ist nicht nur Trainer bei Hertha BSC, sondern auch Vizepräsident Jugend im Berliner Tischtennis-Verband und Verbandstrainer. Ein Porträt.

Fragt man Jörg Kersten nach seinen Aufgaben im Tischtennis, schmunzelt er: „Ich bin das Mädchen für alles.“ Das gilt sowohl auf Verbands- wie auch auf Vereinsebene. Bei Hertha BSC ist er seit dem Jahr 2000 aktiv, organisiert Spiele und bildet dort Nachwuchsspieler aus. Hinzu kommt, dass der Funktionär seit über 30 Jahren als Verbandstrainer aktiv ist. „Der Sport hat mich immer motiviert“, sagt der 64-Jährige. Dabei waren seine eigenen Ambitionen nicht nur auf den Leistungssport ausgelegt. Mit zwölf Jahren hat er 1970 zum ersten Mal selbst zum Schläger gegriffen. Vor allem sein Trainerdasein hat ihm ein großes Wissen rund um Tischtennis beschert. „Ich hatte anfangs vieles über die Kinder gelernt, erst später kam Fachwissen über entsprechende Lehrgänge dazu“, erklärt er.

Mittlerweile lassen sich auch die Früchte seiner Arbeit deutlich sehen. „Viele Nachwuchsspieler sind mittlerweile erwachsen“, erklärt Kersten. Über ganz Deutschland verteilt und oft auch in überregionalen Spielklassen finden sich viele seiner ehemaligen Schützlinge wieder. Dabei war die Nachwuchsarbeit nicht immer einfach. „Wir wollten während der Pandemie eigentlich aufhören“, erinnert sich Kersten. Aufgrund des großen Ansturms wurde das um ein paar Jahre verschoben, trotz der hohen Ansprüche gab es wieder Neuaufnahmen“, weiß Kersten.

Eine große Bandbreite an Titeln

Diese Ansprüche haben Kersten und seinen Schützlingen auch viel Erfolg beschert. Weit über 20 Norddeutsche Meisterschaften wurden unter seiner Ägide errungen, auch sechs Titel bei Deutschen Meisterschaften waren dabei. Er erinnert sich gerne an 2019 zurück, als sein Team die Deutsche Meisterschaft gewann, ohne der Favorit gewesen zu sein. Kersten hat ein Verständnis für das Spiel, studiert die Gegner und hält Motivationsreden.

Tischtennis hat den Tausendsassa nicht nur in Berlin gehalten, sondern häufig auch ins Ausland geführt: Er war mein seinen Spielern unter anderem in Shanghai, Schweden und der Türkei unterwegs. „Es gibt so viele schöne Erlebnisse, an die ich mich gerne zurückerinnere“, sagt Kersten.

Mittlerweile stößt er aber auch immer wieder auf Herausforderungen in der Jugendarbeit. „Berlin ist aufgrund seiner Größe natürlich sehr begrenzt“, so Kersten. Ungefähr 5200 Menschen greifen in der Hauptstadt aktiv zum Schläger. Das Talentscouting ist dann nicht immer ganz einfach. Trotzdem möchte Kersten die Talentförderung ausbauen, Sichtungen ähnlich wie jene des bayerischen Verbands durchführen. Sein Gespür für Talent ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. „Meine Prognosen lagen fast immer richtig“, sagt er augenzwinkernd.

Offiziell wird Kersten zeitnah in den Ruhestand wechseln. Das heißt aber nicht, dass er seinem Lieblingssport dann den Rücken kehren wird. Auch, wenn er nicht weiß, wie genau: „Ich werde weitermachen“, ist sich Kersten sicher.

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