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Kann auch Angriff: Abwehr-Ass Ding Yaping gewann das extrem wichtige dritte Match gegen Dóra Madarász (Bild: Dr. Stephan Roscher).
ttc berlin eastside – UCAM Cartagena TM 3:2

3:2 gegen Cartagena: ttc berlin eastside zieht ins Viertelfinale ein

Dr. Stephan Roscher 02.12.2022

Berlin. Es war ein hartes Stück Arbeit, doch nach 160 spannenden Minuten durften die Spielerinnen des ttc berlin eastside mit den Fans die Welle machen. Mit 3:2 brachte der Hauptstadtklub in seinem letzten Gruppenspiel den starken Spanierinnen die erste Niederlage im laufenden Wettbewerb bei und zog damit als Gruppenzweiter ins Viertelfinale ein. Die Reihenfolge der Teams in Gruppe A steht bereits fest, auch wenn am Sonntag Cartagena noch Cagliari empfängt: 1. Cartagena, 2. Berlin, 3. Cagliari.

Nach dem verpatzten Zwischenstand des ttc eastside mit einem Sieg und zwei Niederlagen nach drei Partien, war nach Spielende heute tiefes Durchatmen angesagt. Hauptsache, die K.o.-Runde war erreicht, wo natürlich nun stärkere Gegner warten, als es dem Team als Gruppensieger widerfahren wäre. Doch das ist sekundär, denn auch der fünfmalige Champions-League-Sieger hat in der Gruppenphase längst nicht sein ganzes Potenzial abrufen können und ist in der Lage, nun entsprechend zuzulegen.

Mittelham legt vor, Shan verliert, Ding punktet zur wichtigen 2:1-Führung

Bei Berlin war – im Gegensatz zum Hinspiel am Dienstag – Nina Mittelham wieder dabei, die an Position eins spielte. Gegen die Abwehrspielerin Silvia Erdelyi, die auf beiden Seiten mit glatten Belägen spielt und mit guter Hand und viel Schnitt agiert, war die Weltranglisten-14. in den Sätzen zwei und drei schon ernsthaft gefordert, am Ende stand aber ein 3:0 für Mittelham auf dem Bogen zur 1:0-Führung des Gastgebers.

Shan Xiaona, die in den letzten Champions-League-Partien geschwächelt hatte, fand auch gegen Linkshänderin Maria Xiao nicht in ihr Spiel und unterlag glatt ohne Satzgewinn.

Das Match zwischen Berlins routinierter Defensivspielerin Ding Yaping und der Ungarin Dóra Madarász hatte Schlüsselcharakter. Madarász wusste schon sehr genau, wie sie gegen Abwehr zu spielen hat, und in manchen Phasen roch es eigentlich nach einem Erfolg der Ungarin, die dann aber wieder den Bogen überspannte und zu gierig spielte – und da ließ sich Ding nicht zweimal bitten. Schließlich kam es zum in der Königsklasse als Kurzsatz gespielten Entscheidungsdurchgang, in dem die Berlinerin unbeirrt ihr Spiel durchzog, während ihrer immer hektischer werdenden Gegnerin kein einziger Punktgewinn mehr glückte.

Mittelham gibt Führung aus der Hand, Shan besinnt sich auf ihre Stärken

Nun standen die Chancen gut für Nina Mittelham, im Spitzeneinzel gegen Maria Xiao den Sack zuzumachen. Lange schien die Deutsche auf der Siegerstraße zu sein, die mit 2:1 Sätzen führte und vier Matchbälle hatte. Nutzen konnte sie keinen davon. Xiao kämpfte sich in den fünften Satz und hatte da ganz knapp das bessere Ende für sich: 2:2.

Nun musste Shan Xiaona an den Tisch. Im ersten Satz war ihr gegen Silvia Erdelyi noch eine gewisse Verunsicherung anzumerken. Durch einen Schlussspurt konnte die Penholderspielerin den Durchgang in der Verlängerung gewinnen. Damit war das Eis gebrochen und die Weltranglisten-20., die normalerweise gerne und gut gegen Abwehr spielt, zog anschließend ihr Ding kompromisslos durch und ließ ihrer gewiss nicht schwachen Gegnerin keine Chance mehr. Ein spannender Tischtennisabend in der Frauensporthalle im Freizeitforum Marzahn war mit einem Happyend zu Ende gegangen.

„Insgesamt sind wir durch die Gruppe mit zwei dunkelblauen Augen gekommen“, bilanziert Alexander Teichmann. „Unsere Leistungen waren zu schwankend. Das Rückspiel gegen die Spanierinnen hatten wir im Grunde aber im Griff.“ Zu den Leistungen der einzelnen Spielerinnen meinte der Präsident des ttc berlin eastside: „Nina hat der Mannschaft heute das nötige Selbstvertrauen gegeben. Natürlich hätte sie gegen Maria den Sack vorzeitig zumachen können. Sie ärgert sich selbst am meisten über die vertanen Chancen. Nana hat im entscheidenden Spiel einen souveränen Auftritt hingelegt. Ein wirkliches Sonderlob von meiner Seite an Yaping. Wie gegen Cagliari ist sie mit großer Leidenschaft, Intelligenz und spielerischer Klasse aufgetreten und hat die wichtigen Punkte gesichert.“ Teichmanns Fazit: „Jede Spielerin hat zum Sieg und Einzug in die nächste Runde einen Punkt beigesteuert. Die Mannschaft hat geliefert.“

 

Ergebnisse Rückspiel 02.12.

ttc berlin eastside – UCAM Cartagena TM 3:2

Nina Mittelham – Silvia Erdelyi 3:0 (11:4, 12:10, 11:9)

Shan Xiaona – Maria Xiao 0:3 (7:11, 6:11, 9:11)

Ding Yaping – Dóra Madarász 3:2 (5:11, 13:11, 11:5, 2:11, 6:0)

Nina Mittelham – Maria Xiao 2:3 (9:11, 11:9, 11:3, 10:12, 5:6)

Shan Xiaona – Silvia Erdelyi 3:0 (12:10, 11:4, 11:6)

 

Ergebnisse Hinspiel 29.11.

UCAM Cartagena TM – ttc berlin eastside 3:0

Dóra Madarász – Shan Xiaona 3:2 (8:11, 8:11, 11:9, 11:6, 6:1)

Maria Xiao – Lee Ho Ching 3:1 (11:8, 7:11, 11:9, 11:6)

Silvia Erdelyi – Josi Neumann 3:0 (11:6, 11:7, 11:9)

 

Tabelle Gruppe A

1.  ttc berlin eastside              4 Partien  6 Punkte  8:9 Spiele

2.  UCAM Cartagena TM         3 Partien  5 Punkte  8:3 Spiele

3.  ASD Quattro Mori Cagliari   3 Partien  4 Punkte  4:8 Spiele

 

Links

European Champions League Women auf der Webseite der ETTU: Spielplan, Ergebnisse, Liveticker

European Champions League Women auf der Webseite des ttc berlin eastside

Champions League: Bittere Berliner Niederlage in Cartagena

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