Stockholm. Schweden geht im Gegensatz zum Großteil Europas deutlich freizügiger mit den Beschränkungen im Kampf gegen COVID-19 um. Die Maßnahmen sind dort bis heute lockerer. Es gelten keine Ausgangsbeschränkungen. Restaurants und Cafés sind geöffnet, müssen aber ausreichend Abstand zwischen den Gästen gewährleisten. Geschäfte sind ebenso offen wie die meisten Schulen und Kindergärten.
Die schwedische Regierung hat ihre Warnung vor Auslandsreisen bis Mitte Juli verlängert. Die Bestimmungen für Inlandsreisen werden allerdings gelockert. Reisen, die innerhalb von ein bis zwei Stunden Fahrtzeit vom Wohnort entfernt liegen, sind seit dem 14. Mai wieder erlaubt. Weil sportliche Wettkämpfe Mangelware sind, hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen die Serie „Challenge Meeting“ ins Leben gerufen, bei der bekannte Athleten in ihren Sportarten gegeneinander antreten können. Am Sonntag, 17. Mai, ab 15 Uhr überträgt SVT1 zwei Tischtennis-Duelle: Mattias Falck gegen Truls Möregårdh und Linda Bergström gegen Stina Källberg.
Der sportliche Leiter des schwedischen Tischtennis-Verbands, Mikael Andersson, beschreibt die Situation für Amateure und Profis in seinem Land:
„Die Vereine durften für das Training geöffnet bleiben. Einige haben ihre Hallen auf eigenen Wunsch geschlossen, die größeren Klubs sind aber die ganze Zeit über aktiv geblieben.
Wir als Verband mussten eine Reihe von Turnieren absagen, weil es auch in Schweden eine Begrenzung gibt, wie viele Personen bei einer Veranstaltung zugelassen sind. Bei uns dürfen sich bis zu 50 Menschen an einem Ort versammeln. Die Saison haben wir abgebrochen. Schwedische Mannschaftsmeister wurden dadurch nicht ermittelt. Wir hoffen, dass das offizielle STTA-Sommertrainingslager im Juni stattfinden kann. Das erste Turnier ist für Mitte August geplant, aber bei der derzeitigen Maximalzahl von 50 Personen wäre die Durchführung nicht möglich.
Unsere Topspieler haben fast normal trainieren können. Auch Trainerinnen und Trainer waren und sind zugelassen. Da gab es keine Beschränkungen oder spezielle Vorsichtsmaßnahmen. Aber auch wir Schweden sind dazu aufgefordert, Abstand voneinander zu halten und noch mehr als vorher auf Hygiene zu achten. Die Stars sind alle an ihren Wohnorten geblieben und haben in ihren Heimatvereinen trainiert.
Insgesamt war es aus Sportsicht Glück, dass die schwedische Regierung beschlossen hat, den Sport aufrechtzuerhalten. Sie hat den Kindern und Jugendlichen sogar empfohlen, aktiv zu bleiben. Die Stimmung unter unseren Assen ist recht positiv. Vor allem weil sie wissen, dass viele ihrer Freunde und Konkurrenten in anderen Ländern viel stärker eingeschränkt waren und sind.“
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