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Jubel bei Petrissa Solja und Fang Bo (Foto: Erik Thomas)
Petrissa Solja und Fang Bo gewinnen Mixed-Medaille

Der Traum ist wahr geworden

Marco Steinbrenner 01.06.2017

Bei den LIEBHERR Weltmeisterschaften in Düsseldorf hat Petrissa Solja im Mixed-Wettbewerb den Einzug in das Halbfinale geschafft und damit eine Medaille sicher. Mit ihrem chinesischen Partner Fang Bo gewann die Linkshänderin in der Runde der letzten Acht gegen Matilda Ekholm/Mattias Karlsson aus Schweden in fünf Sätzen. Am Samstag warten in der Vorschlussrunde Kasumi Ishikawa/Maharu Yoshimura (Japan). Die letzte deutsche Mixed-Medaille hatten im Jahr 1971 Diane und Eberhard Schöler in Nagoya gewonnen.

Nur wenige Minuten nach dem Erreichen der Vorschlussrunde strahlte Petrissa Solja in der Mixed-Zone über beide Backen. „Ich stand noch ein paar Minuten an der Box, um zu realisieren, dass ich gerade meine erste WM-Medaille gewonnen habe“, gab Petrissa Solja freudestrahlend in der Mixed-Zone zu Protokoll. „In diesen Sekunden bin ich einfach nur stolz, es geschafft zu haben.“ Aber mit Bronze gibt sich die Nummer 23 der Welt noch nicht zufrieden. „Gold ist auch eine schöne Farbe. Der WM-Titel ist möglich.“ Doch dazu müssen im Halbfinale die an Position zwei gesetzten Ishikawa/Yoshimura aus dem Weg geräumt werden. Bundestrainerin Jie Schöpp fehlten die Worte. „Was soll ich dazu noch sagen? Super!“ Große Enttäuschung bei der Paarung aus Schweden: Ich weiß nicht genau, was ich sagen soll. Eine Medaille im Mixed war das Ziel, aber es hat nicht gereicht“, verriet Karlsson.

Am Morgen hatten sich Petrissa Solja/Fang Bo im Achtelfinale in vier Sätzen gegen die Taiwanesen Chuang Chih-Yuan/Chen Szu-Yu durchgesetzt. Nach ihrem Einzel-Aus einen Tag zuvor habe die 23-Jährige Solja „noch viel nachgedacht. Aber heute lief es wieder rund.“ Solja hatte ihr Lachen wieder gefunden und stellte klar: „Ich wusste vor dem Turnier, dass ich im Mixed die besten Chancen auf einen Medaillengewinn haben würde.“ Der Medaillentraum ist seit heute Abend Wirklichkeit geworden.

Kristin Silbereisen/Steffen Mengel müssen Überlegenheit der Gegner anerkennen

Trotz einer anfänglichen 2:0-Satzführung reichte es für Kristin Silbereisen und Steffen Mengel nicht zum Sprung unter die letzten Acht. Gegen Chen Chien-An/Cheng I-Ching (Taiwan) verlor das deutsche Duo mit 11:8, 11:8, 8:11, 8:11, 4:11 und 6:11. „Die Enttäuschung ist vorhanden“, sagt Silbereisen. „Trotz der Niederlage haben wir gut gespielt.“ Mitentscheidend für das Ausscheiden sei, so die deutsche Meisterin, der verlorene dritte Durchgang gewesen. „Wir waren dran“, analysierte auch Mengel. „Ein, zwei Bälle haben uns gefehlt. Wenn wir mit 3:0 in Führung gehen, läuft die Partie vielleicht anders.“ Ab dem vierten Abschnitt wurde die taiwanesische Kombination immer stärker und produzierte kaum noch Fehler.

Timo Boll/Ma Long verabschieden sich trotz starker Leistung im Achtelfinale

„Die Absprache und Harmonie waren in Ordnung“, sagte Timo Boll unmittelbar nach der 1:4-Niederlage mit Ma Long gegen Fan Zhendong/Xu Xin aus China. „Eher haben individuelle Fehler den Ausschlag gegeben.“ Die vier Protagonisten lieferten sich in der Runde der letzten 16 nach Meinung von Bundestrainer Jörg Roßkopf ein „hochklassiges Spiel“. Im zweiten Durchgang vergaben Boll/Ma Long eine 6:3-Führung und ließen beim Stand von 10:9 einen Satzball ungenutzt. „Die mögliche 2:0-Führung wäre natürlich ein Traumstart gewesen“, stellte der Bundestrainer fest. So sah es Boll selbst auch. „Deshalb bin ich natürlich ein bisschen enttäuscht. Der Doppel-Wettbewerb ist für mich vermutlich die größte Chance gewesen, hier eine Medaille zu gewinnen.“ Der 36-Jährige zeigte sich als fairer Sportler. „Ich muss das akzeptieren. Die Zuschauer haben ein Spiel auf sehr hohem Niveau gesehen.“ Auch Jörg Roßkopf sah ein Duell „zweier hervorragender Doppel. Fan Zhendong und Xu Xin platzierten sehr stark und spielten gute Winkel.“

„Wir haben das gesamte Turnier nicht gut zusammen gespielt und uns vielmehr von Runde zu Runde durchgekämpft“, resümierte Patrick Franziska nach der 3:4-Niederlage mit Jonathan Groth (Dänemark) im Achtelfinale gegen Pavel Platonov/Vladimir Samsonov aus Weißrussland. „Jonathan und ich waren nicht stark genug, um in das Viertelfinale einzuziehen“. Für die Weltmeisterschaften in zwei Jahren, so verspricht der 24-Jährige schon heute, „werden wir hoffentlich wieder angreifen“.

Petrissa Solja/Sabine Winter sind gegen Doo Hoi Kem/Lee Ho Ching ohne Siegchance

Sabine Winter hatte an der Seite von Petrissa Solja trotz der deutlichen 0:4-Niederlage gegen Doo Hoi Kem/Lee Ho Ching (Hongkong) ihren Humor noch nicht verloren. „Wir standen nicht so kurz vor einem Sieg“, sagte die 24-Jährige Winter nach ihrem letzten Auftritt bei der Heim-WM mit einem süffisanten Lächeln. „Ich hätte gerne noch länger hier gespielt, aber die Gegnerinnen haben uns immer wieder sehr gut unter Druck gesetzt.“ Im ersten Satz besaß die deutsche Kombination nach Ansicht von Petrissa Solja „noch gute Chancen“. Die Niederlage kommt für Solja/Winter nicht überraschend, „denn im Rahmen der Vorbereitung spielten wir gegen die beiden bereits im Training und verloren auch dort“. Letztlich habe das deutsche Duo, so Petrissa Solja abschließend, „nicht gut genug gespielt, um in das Viertelfinale zu kommen".

Die DTTB-Doppel am Donnerstag

Herren-Doppel, Achtelfinale
Timo Boll GER/Ma Long CHN - Fan Zhendong/Xu Xin CHN 1:4 (11,-10,-8,-9,-8)
Patrick Franziska GER/Jonathan Groth DEN - Pavel Platonov/Vladimir Samsonov BLR 3:4 (-8,8,-7,-5,4,9,-7)

Damen-Doppel, Achtelfinale
Petrissa Solja/Sabine Winter GER - Doo Hoi Kem/Lee Ho Ching HKG 0:4 (-9,-7,-8,-7)

Mixed-Halbfinale
Samstag 10.00, Tisch : Petrissa Solja GER/Fang Bo CHN - Kasumi Ishikawa/Maharu Yoshimura JPN

Mixed, Viertelfinale
Petrissa Solja GER/Fang Bo CHN - Matilda Ekholm/Mattias Karlsson SWE 4:1 (11,5,-9,10,10)

Mixed, Achtelfinale
Petrissa Solja GER/Fang Bo CHN - Chuang Chih-Yuan/Chen Szu-Yu TPE 4:0 (4,9,6,7)
Kristin Silbereisen/Steffen Mengel GER - Chen Chien-An/Cheng I-Ching TPE 2:4 (8,8,-8,-8,-4,-6)

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