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Die Spielerinnen der DJK SB Landshut wollen wieder überraschen (Foto: Volker Arnold)
3. Damen-Bundesliga Süd: TSV Schwabhausen II und dem SV SCHOTT Jena wird die Meisterschaft zugetraut

Titelaspiranten wollen von Platz eins nichts wissen

Marco Steinbrenner 09.09.2020

Frankfurt am Main. Der SV SCHOTT Jena und der TSV Schwabhausen II, die zweit- sowie drittplatzierten Teams der abgebrochenen Saison 2019/20, werden den Titel unter sich ausmachen. So zumindest schätzen die Vereinsvertreter das Rennen im Kampf um Platz eins ein. Pikant: Beide Klubs wollen von der Meisterschaft überhaupt nichts wissen. Der Aufsteiger RV Viktoria Wombach wird bei der Frage nach einem Absteiger immer wieder genannt.

Hochkarätige Besetzung beim TSV Schwabhausen II - zumindest auf dem Papier

Auf den ersten Blick ist es als durchaus nachvollziehbar einzustufen, dass dem TSV Schwabhausen II sehr gute Chancen auf Platz eins zugetraut werden. Mit Alina Nikitchanka, Orsolya Feher (Spanien), Eva-Maria Covaciu (vormals Maier) und Christina Feierabend geht die Erstliga-Reserve mit einer hochkarätig besetzten Mannschaft ins Rennen. Zumindest ist dies auf dem Papier so. Welche vier Damen in den 18 Begegnungen tatsächlich zum Einsatz kommen werden, lässt Trainer Alexander Yahmed offen. „Wir wollen nicht Meister werden und auch nicht absteigen“, stellt der erfahrene Coach klar. Das Mitwirken von Abwehrspielerin Nikitchanka und der Ungarn Feher würde es nur geben, „wenn es gerade passt. Ansonsten füllen wir das Team mit jungen Spielerinnen aus der dritten Mannschaft auf, denn wir wollen auch weiterhin unseren Nachwuchs fördern und ausbilden.“

Für Andreas Amend, Teamsprecher des SV SCHOTT Jena, haben die Probleme bereits vor dem ersten Spieltag begonnen. „Wir haben gleich drei Spielerinnen, die nicht aus dem EU-Ausland kommen und aktuell deshalb auch nicht nach Deutschland einreisen dürfen.“ Sollte sich an dieser Situation in de nächsten Tagen und Wochen nichts ändern, „werden wir die Mannschaft wohl abmelden müssen“.

Die NSU Neckarsulm möchte als Absteiger aus der 2. Bundesliga nach Angaben von Trainer Frank Hessenthaler „mit unserem Jungen Team im vorderen Mittelfeld landen“. Simona Horvathova (TSG Kaiserslautern) und Minh-Thu Nguyen (eigene Jugend) sind neu im Team. Dafür stehen Rebecca Mohr (TTV Weinheim-West) sowie Lenka Harabaszova (Tschechien) nicht mehr zur Verfügung.

Im gesicherten Mittelfeld erwartet: DJK SB Landshut und der TV 1921 Hofstetten

Als Regionalliga-Aufsteiger erreichte die DJK SB Landshut in der abgelaufenen Spielzeit einen beachtlichen vierten Platz. „Dieses Abschneiden liegt vielleicht sogar ein bisschen über unseren Erwartungen“, blickt Mannschaftsführerin Katharina Teufl noch einmal zurück. „Trotzdem starten wir auch diesmal erneut mit dem Vorhaben, die Klasse zu halten. Unser Teamgeist hat uns zuletzt den einen oder anderen Punkt gegen vermeintliche Favoriten beschert. Vielleicht gelingt uns das erneut.“ Neuling Milena Burandt (DJK Ettmannsdorf) soll dazu beitragen, dass dieses Ziel auch erreicht wird.

In der Jubiläumssaison, der Verein TV 1921 Hofstetten feiert im kommenden Jahr sein 100-jähriges Bestehen und die Tischtennis-Abteilung wird 50 Jahre alt, gibt Abteilungsleiter Lothar Wolz den Klassenerhalt als Saisonziel aus. „Wir haben eine junge, aber bereits recht erfahrene Mannschaft. Alle Spielerinnen wohnen in der Region, sodass keine Abhängigkeit von eventuellen Reisebeschränkungen besteht.“ Franziska Schreiner (TSV 1909 Langstadt), Gaja Mavri (Slowenien) sowie die beiden Chinesinnen Jiang Anqui und Wang Guining (zurück in ihr Heimatland) haben den Klub aus Nordbayern verlassen. Dafür verstärkt Sophia Deichert (RV Viktoria Wombach) das Team. Mit Svenja Horlebein, Lea Fath und Anna-Luisa Herrmann stehen gleich drei Eigengewächse im Quartett von Trainer Timo Link.

BSC Rapid Chemnitz legt zwei Mannchaften zusammen

Ohne personelle Veränderungen geht die TTG Süßen, in der abgebrochenen Saison auf Rang sechs zu finden gewesen, wieder an die Tische. „Für uns ist es sehr schade, dass keine Doppel gespielt werden dürfen“, verrät Kapitänin Katharina Binder. „Hier hatten wir uns in der Vergangenheit oft einen Vorteil erspielen können.“ Aufgrund der guten Stimmung und des Mannschaftszusammenhaltes soll „so schnell wie möglich der Klassenerhalt eingefahren und ein Platz im sicheren Mittelfeld erreicht werden“.

„Wir wollen gerne einen guten Mittelfeldplatz erreichen und frühzeitig nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, sagt Ingo Hodum, Trainer des zuletzt siebtplatzierten TuS Fürstenfeldbruck. Im Team aus Bayern befinden sich „viele junge, ehrgeizige Spielerinnen, die sich stets verbessern wollen. Das Mannschaftsklima und die Harmonie sind sehr gut.“ Iryna Motsyk (TTC 1946 Weinheim) und Lea-Marie Schultz (SpVgg Greuther Fürth) wurden neu unter Vertrag genommen. Rahel Aschwanden zog es in ihr Heimatland Schweiz zurück. Wann die Ukrainerin Motsyk einreisen darf, ist aktuell noch unklar.

Der BSC Rapid Chemnitz geht nur noch mit einem Team an den Start. Einzig Emilia Kijok (Ziel unbekannt) verließ die Sachsen. „Durch das Zusammenlegen der ersten und zweiten Mannschaft haben wir eine gute Mischung aus erfahrenen sowie jungen Spielerinnen“, berichtet Trainerin Kirstin Neubert. So kommt es der BSC-Truppe gar nicht einmal ungelegen, dass zunächst in der Hinrunde keine Doppel gespielt werden dürfen. „Das war unser Schwachpunkt in der vergangenen Saison“; so Neubert, die den Verbleib in der 3. Bundesliga als Ziel ausgegeben hat.

Zwei Aufsteiger mit höchst unterschiedlichen Erwartungen

Als Spitzenreiter der Regionalliga Südwest hat die DJK Sportbund Stuttgart bei Abbruch den Aufstieg geschafft. Das Meisterteam blieb zusammen und wird durch Alexandra Schankula vom TSV Betzingen ergänzt. „Wir freuen uns, mit Alexandra eine ausgezeichnete und erfahrene Spitzenspielerin verpflichtet zu haben“, stellt Mannschaftsführer Rüdiger Betz klar. Im Vergleich zu vielen Teams der Liga kommen bei der DJK alle Stamm- sowie Ersatzkräfte aus der unmittelbaren Umgebung. „Dadurch ist ein gemeinsames Training möglich. Dies fördert natürlich den Zusammenhalt“, so Betz. Da die Mannschaft bislang noch auf keine Drittliga-Erfahrung zurückblicken kann, „darf das Saisonziel nur der Klassenerhalt sein. Schließlich ist ein großer Leistungssprung von der Regionalliga zur 3. Bundesliga zu verzeichnen.“

Nach Einschätzung vieler Vereinsvertreter muss sich der RV Viktoria Wombach als Liga-Primus der Regionalliga Süd große Sorgen um den Verbleib in der neuen Spielklasse machen. Mit Sophia Deichert hat sich die bisherige Spitzenspielerin zum Konkurrenten nach Hofstetten verabschiedet. Dafür stößt Anna Heeg, die ein Auslandssemester in Italien absolvierte, neu hinzu. „Wenn ich mir die QTTR-Punkte anschaue, ist der Klassenerhalt kaum möglich“, bleibt Betreuer Hans Schmidt Realist. „Trotzdem werden wir natürlich alles versuchen, um den direkten Wiederabstieg zu vermeiden.“ Die gute Gemeinschaft und der Zusammenhalt sollen dafür sorgen, dass die Liga vielleicht doch gehalten werden kann.

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