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Marta Golota ist die neue Spitzenspielerin des TTK Anröchte

Im Norden interessantes Rennen der Damen um den Titel und gegen den Abstieg

18.09.2011

Beim Rennen um den Titel und gegen den Abstieg ist in der 2. Bundesliga Nord der Damen Spannung angesagt. Noch sind die Tabellenbilder nach drei Spieltagen nicht allzu aussagekräftig, aber zunächst einmal rückt sich Vorjahres-Vizemeister TuS Uentrop verlustpunktfrei ins Rampenlicht. Das Schlusslicht der Tabelle bildet vorübergehend vollkommen überraschend Traditionsverein WRW Kleve, der noch auf den ersten Punktgewinn in der neues Saison wartet.

TuS Uentrop mit Harmonie und Steigerungspotential

Der Vizemeister der vergangenen Saison ist trotz anspruchsvoller Gegner ist mit 6:0-Punkten optimal in die neue Saison gestartet und sichert sich zumindest vorerst den Platz an der Herbstsonne. Uentrop besiegte die SG Marßel Bremen ebenso wie die Bundesligareserve des MTV Tostedt und setzte gegen diese beiden Teams die Erfolgsserie der letzten Saison fort. Trainer Dieter Ende und Teammanagerin Carina Lehmköster hoffen, dass sich alle TuS-Spielerinnen in dieser Saison in guter Form präsentieren.

An der notwendigen Harmonie wird es in Hamm nicht scheitern, wieder um den Titel mitzuspielen, denn die Mannschaft geht mit der gleichen Aufstellung wie im Vorjahr in das Rennen. Managerin Carina Lehmköster sagt: „Wir haben ein gut harmonierendes Team mit Steigerungspotenzial. In Alexandra Scheld verfügen wir über eine starke Spitzenspielerin und in Ildiko Imamura über eine bärenstarke Edelreservistin.“ Trotz dieser Qualitäten betrachtet Lehmköster als Meisterschaftskandidaten Nummer eins den Vorjahresvierten TV Hövelhof, der sich zur neuen Saison gezielt verstärkte.

WRW Kleve mit klassischem Fehlstart

Wenngleich der Spielplan zum Saisonauftakt drei anspruchsvolle Gegner in Folge bescherte, 0:6-Punkte aus den Begegnungen gegen Titelaspirant Hövelhof, Marßel Bremen und Bad Driburg dürfen beim renommierten Vorjahresdritten TTVG WRW Kleve wohl getrost als klassischer Fehlstart gewertet werden. Dabei muss der Traditionsverein vom Niederrhein gegenüber dem Vorjahr den Verlust der Niederländerin Suzanne Dieker kompensieren, die nun das Trikot des Ligakonkurrenten Anröchter trägt, allerdings auch hinter den Erwartungen zurück geblieben war. Nach knapp verpasster Meisterschaft im Vorjahr gibt die WRW-Vorsitzende Sabine Böttcher für das von Ex-Nationalspielerin Ilka Böhning angeführte Team die neue Saison die Marschroute „gesichertes Mittelfeld“ aus.

Gezielte Verstärkung macht Hövelhof zum Titelaspiranten Nummer eins

Acht von zehn Vereinsvertretern der 2. Bundesliga Nord der Damen nennen den Namen TTV Hövelhof, wenn die Frage nach dem Meisterschaftsfavoriten Nummer eins aufgeworfen wird. Dessen 1. Vorsitzende Klaus-Dieter Borgmeier gestand freimütig schon vor Saisonbeginn ein, dass „eine Verbesserung des schwachen letztjährigen Resultats“ das Ziel für die neue Spielzeit sei. Nun, der TTV war immerhin Vierter und dabei nur vier Punkte vom Meister Hannover 96 entfernt. Zur Verbesserung dieser aus Hövelhofer Sicht mageren Ausbeute verpflichteten die Ostwestfalen gezielt Wang Aimei aus Anröchte für die Spitze, die die Rückkehr von Monique Posthuma in die Niederlande mehr als doppelt wettmacht. Borgmeier selbst nennt als seinen Meisterschaftsaspiranten den TuS Bad Driburg, der wie zur Bestätigung dieser Expertenmeinung am zweiten Spieltag gleich beide Punkte aus Hövelhof entführte. In dieser Begegnung musste der Titelaspirant allerdings seine neue Nummer eins Wang Aimei verzichten. Erfolge über Holzbüttgen und Kleve bescheren dem Favoriten aber immerhin 4:2-Punkte und die vorübergehende Verfolgerrolle.

Bremen will wieder in die obere Hälfte

Der Vorjahresfünfte SG Marßel Bremen peilt wie im Vorjahr einen Platz in der „oberen Tabellenhälfte“ an, so lässt Trainerin Margarete Gluza verlauten. Position eins nimmt bei den Bremern in der neuen Saison erstmals Katharina Michajlova ein. Die ehemalige Jugendnationalspielerin Michajlova verdiente sich ihr Aufrücken von Position drei mit starken Ergebnissen in der abgelaufenen Spielzeit. An Platz zwei aufgestellt ist bei Bremen die gebürtige Chinesin Lin Sievers. Sievers kann an einem guten Tag jede Spielerin der Liga in Bedrängnis bringen und zählt seit Jahren zu den Konstantesten im oberen Paarkreuz. Yin Ni Zhan, wie Michajlova ehemalige Jugendnationalspielerin, rückte von Position zwei an die dritte Position. Komplettiert wird die Mannschaft, deren Stärke die Ausgeglichenheit und die gesunde Mischung aus jüngeren und erfahreneren Spielerinnen ist, durch die Litauerin Inga Kardauskaite. Bremen steht nach drei Spieltagen zunächst mit 2:4 Punkten da und sammelte nach Niederlagen gegen Tostedt und Uentrop seinen doppelten Punktgewinn beim bislang glücklosen WRW Kleve.

DJK Holzbütten mit einer Europameisterin

Nicht viele Vereine können sich von sich behaupten, eine amtierende Europameisterin in ihren Reihen zu haben. Die DJK Holzbüttgen kann’s, und zwar in Gestalt von Schüler-Europameisterin Nina Mittelham. Die erst 14-Jährige Rechtshänderin, die an Position drei aufgestellt ist, aber auch regelmäßig Einsätze im oberen Paarkreuz haben wird, bekommt Unterstützung durch durch die nur wenige Monate ältere Katja Brauner, die aus Uentrops Zweitvertretung nach Holzbüttgen wechselte. An der Spitze kann die DJK durch die mittlerweile 48-jährige Jin Tian-Zörner auf eine überragende Spitzenspielerin zurückgreifen, dahinter ist an Position zwei mit Wei Fangying eine weitere gebürtige Chinesin aufgestellt. Teammanagerin und Lisa Berg, selbst zum Zweitligakader gehörend, strebt mit dem verjüngten Vorjahressechsten zunächst einmal den Klassenerhalt an. Das erste Match in Anröchte verlor die DJK mit 3:6, doch Europameisterin Nina Mittelham bewies ihr Talent durch einen Einzelerfolg an der Spitze über Yang Henrich. Das Heimdebüt gegen den Titelaspiranten Hövelhof ging mit dem gleichen Ergebnis verloren.

TTK Anröchte hat den direkten Wiederaufstieg nicht im Visier

Erstligaabsteiger TTTK Anröchte steht vor einem Jahr der Konsolidierung. Mit Platz zehn in der ersten Liga endeten die Dienstzeiten von An Konishi, Xue Han Vukelja (Langweid), Wang Aimei (Hövelhof), Linda Creemers (Heerlen) in Anröchte, so dass die Mannschaft ein weitgehend neues Gesicht erhielt. Mit einer Mischung aus jungen Spielerinnen und altbewährten Kräften hat man sich beim TTK Anröchte einen Platz in der oberen Tabellenhälfte als Ziel gesetzt.

Große Erwartungen setzt der TTK auf Marta Golota, die 23-jährige polnische Nationalspielerin, die bereits in Essen und Hannover Erstligaerfahrung sammelte. Während man in Anröchte auf Golota als zuverlässige Punktesammlerin setzt, wird dem jungen niederländischen Neuzugang Suzanne Dieker (zuvor Kleve) eine Aufbaufrist gewährt. Anröchtes Manager Manfred Vogel sagt: „Sie muss erst einmal die vergangene Saison verarbeiten. Sie hatte Probleme und hat nicht gut gespielt. Ich halte sie trotzdem für ein Riesentalent und technisch hervorragend. Sie muss nun Selbstvertrauen tanken und dann werden wir sehr viel Freunde an ihr haben.“ Zwei altbekannte Kräfte und Publikumslieblinge bietet der TTK an den Positionen zwei und drei auf. Yang Henrich steht nach ihrer Babypause wieder im Team und Andrea Bargel kehrte vom SV Friedrichort, wo sie als Spielertrainerin tätig war, zum TTK zurück. Yang Henrich war in ihrer letzten Saison die beste Spielerin der 2. Liga und Andrea Bargel so hofft, das TTK-Management, wird mit ihrer Klasse und Erfahrung im unteren Paarkreuz sicherlich eine Bank sein. Der Saisonauftakt verlief mit Licht und Schatten: Einer unnötig vergebenen 5:2-Führung gegen Bad Driburg folgten ein 6:3 über die DJK Holzbüttgen sowie eine 4:6-Niederlage beim starken Aufsteiger VfL Tegel.

TuS Bad Driburg beweist schon zum Auftakt Substanz

Der ehemalige Bundesligist TuS Bad Driburg hat gleich zu Saisonbeginn die vorgegebene Zielsetzung von Franz-Josef Lingens mit einem Ausrufezeichen verstärkt. „Wir wollen oben mitspielen“, hatte das Bundesliga-Urgestein die Konkurrenz wissen lassen. Sein Team stand zwar an Spieltag eins bei einem 2:5-Rückstand im Duell mit Bundesligaabsteiger Anröchte mit dem Rücken zur Wand, rettete aber noch ein 5:5-Remis, in der Woche darauf beweis die Mannschaft dann erneute beim 6:3-Erfolg beim Meisterschaftsfavoriten Hövelhof Substanz und siegte an Spieltag drei nun auch bei WRW Kleve. Ohne Abgänge, dafür verstärkt mit der in Ungarn geborenen Abwehrspezialistin Katalin Jedtke, die nach zuvor jahrelangem Engagement bei 3 B Berlin nun aus Kaltenkirchen kam, steht das Team wesentlich ausgeglichener da als im Vorjahr und bekleidet zumindest vorübergehend hinter Uentrop mit 5:1-Punkten Platz zwei. Gegen Anröchte brach übrigens für Driburg eine Serie: Spitzenspielerin Elena Waggermayer verlor erstmals ein Einzel gegen den TTK, und zwar gegen Neuzugang Marta Golota.

Tostedter Talentschuppen will Klasse halten

Ganz auf jugendlichen Ehrgeiz und Elan setzt der MTV Tostedt, der seine Bundesligareserve in Liga zwei als Talentschuppen benutzt.  Abgesehen von der an Position vier gemeldeten Weißrussin Natalia Cigankova sind die anderen sechs Spielerinnen zwischen 19 und 23 Jahren alt. „Wir steigen nicht ab“, verkündete Trainer Dirk Diefenbach schon vor dem ersten Spieltag selbstbewusst und sein Team untermauerte die Saisonprämisse des Coaches mit einem überraschenden 6:3 im Nordduell beim Vorjahresfünften Marßel Bremen, dem allerdings eine Woche später eine Niederlage gegen den Titelaspiranten Uentrop folgte. Die aus der ersten Mannschaft herunter gerückte Svenja Obst, Pernille Agerholm (Kieler TTK) und Madlin Heidelberg (SSV Neuhaus) sind die Neuzugänge, nicht mehr zur Vergung stehen hingegen die in die Bundesliga hochgerückte Weißrussin Tatyiana sowie die Watenbüttel gewechselte Sonja Radtke.

Aufsteigerduo Tegel und Bergneustadt will den Klassenerhalt

Die aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga Nord der Damen aufgerückten Teams des VfL Tegel und des TTC Bergneustadt haben es sich zur Aufgabe gemacht, dem Abstiegsgespenst zu entkommen. Nach den ersten Spieltagen ist dieses Unterfangen dem VfL Tegel glänzend gelungen, den Bergneustädterinnen hingegen nicht. Wiederaufsteiger Tegel nutzte das Aufeindertreffen der Neulinge zu einem klaren 6:2-Auswärtserfolg und schraubte eine Woche später gegen Bundesligaabsteiger Anröchte das Punktekonto auf 4:0 hoch, während die Bergneustädter Debütantinnen nach einer zweiten Niederlage in Uentrop noch auf ihr erstes Erfolgserlebnis warten. Die Berlinerinnen, angeführt von Gaby Rohr, gehen das Unternehmen Klassenerhalt mit der gleichen Mannschaft des Vorjahres an. Bergneustadt verpflichtete sich gezielt mit der Serbin Andrea Todorovic und Judith Hanselka, um den Fahrstuhleffekt zu vermeiden.

 

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