Zu Beginn des dritten Wettkampftags konnte sich das Herren-Team mit einem souveränen 3:0 gegen Rumänien ins Halbfinale spielen. Gegen Taiwan kam es zu einer an Spannung nicht zu übertreffenden Partie. Leider unterlag das deutsche Team im Entscheidungssatz des fünften Spiels, nachdem es bereits im vierten Spiel drei Matchbälle hatte. Zwischen den beiden Mannschaftsspielen starteten die deutschen Tischtennis-Athleten in die Gruppenphase der Einzelwettbewerbe.
Durch die direkte Qualifikation stand am Morgen zunächst einmal das Viertelfinale des Herren-Teams gegen Rumänien auf dem Programm. Die Rumänen spielten mit Toma, Mladin und Nemaciuc, wohingegen das deutsche Team auf die vom Hongkong Spiel bewährte Aufstellung mit Hippler, Bluhm und Fadeev zurückgriff. Nach der starken Vorstellung in der Gruppe gegen Hongkong bewiesen die Herren erneut ihre Form. Hippler gewann gegen Mladin, Bluhm gegen Toma und Fadeev gegen Nemaciuc. Am Ende stand es 3:0 nach Punkten und 9:0 nach Sätzen. Zu diesem Zeitpunkt war die Bronze-Medaille bereits sicher, da der dritte Platz nicht ausgespielt wird.
Nach dem Viertelfinale starteten am Montag die Damen und Herren in die Einzel. Alle deutschen Starter mussten in die Qualifikation. Bei den Damen erwischten Kämmerer und Hajok eine Dreiergruppe und Lemmer, Hessenthaler und Hildebrandt eine Vierergruppe, in der sich jeweils die ersten beiden der Gruppe für das Hauptfeld qualifizieren würden. Bei den Herren wurden es durchweg Vierergruppen, wobei Tobias Hippler als Gruppenkopf gesetzt war.
Leonie Hildebrandt und Janina Kämmerer startete bei den Damen als Erste in die Gruppenphase. Hildebrandt konnte ihr erstes WUG-Spiel gegen Bat-Erdene aus der Mongolei mit 3:1 gewinnen, während Kämmerer ihrer Gegnerin Huang aus Taiwan mit 0:3 gratulieren musste. Ferner konnte Lemmer mit 3:2 gegen die Polin Krzysiek und Hessenthaler mit 3:1 gegen Alzate aus Kolumbien gewinnen.
Im Anschluss durften auch die Herren in das Einzel-Geschehen eingreifen. Tobias Hippler gewann sein erstes Gruppenspiel mit 3:0 gegen den Türken Ziver Gunduz. Kirill Fadeev siegte mit dem gleichen Ergebnis gegen Abdullayev aus Aserbaidschan, Florian Bluhm gegen Cheong aus Macau und Pekka Pelz gegen Artukmetov aus Kasachstan. Lediglich Nils Hohmeier musste Ibrahim Gunduz, dem Bruder von Ziver, nach spannendem Spiel mit 1:3 gratulieren.
Die zweite Einzelrunde konnte das deutsche Damen-Team durchweg 3:1 für sich entscheiden (Hildebrandt gegen De Souza Lima, Hajok gegen Zhang, Lemmer gegen Funaba und Hessenthaler gegen Saidmuratkhanova). Bei den Herren fiel das Resultat nicht vollständig gleich aus. Fadeev, Hohmeier, Pelz und Bluhm konnten relativ sicher ihre Einzel mit 3:0 gewinnen. Lediglich Hippler lag gegen Han Doyun aus Südkorea mit 0:2 zurück, musste im fünften Satz bei 8:10 bereits zwei Matchbälle abwehren um dann noch 13:11 zu gewinnen.
In dem am Abend stattfindenden Halbfinale hatte Coach Gianluca Walther keine einfache Aufgabe bei der Wahl der Aufstellung. Er entschied sich schlussendlich erneut für die Erfolgsaufstellung des Hongkong-Spiels. Den Auftakt machte Bluhm gegen Yang Tzu-Yi (WRL 156). Er begann stark und konnte sich den ersten Satz mit 11:7 sichern. Im zweiten Satz kam sein Gegner besser ins Spiel und führte bereits 10:5, ehe Bluhm noch bis auf 9:10 rankam. Der Satz ging zwar noch verloren, jedoch hatte sich Bluhm eine Strategie zurechtgelegt. Die darauffolgenden Sätze gewann er souverän 11:1 und 11:7.
In der zweiten Begegnung musste Tobias Hippler gegen Huang Yan-Cheng (WRL 103) an den Tisch. Im ersten Satz kam der Deutsche nicht ins Spiel und verlor diesen 3:11. Er kämpfte sich zurück und konnte den zweiten Satz mit 11:6 für sich entscheiden. Der anschließende dritte Satz gestaltete sich sehr ausgeglichen, jedoch erneut mit dem besseren Ende für den Taiwanesen (12:10). Den finalen vierten Satz konnte er sich ebenfalls mit 11:4 sichern, so dass es vor der Halbzeit 1:1 stand.
Nun lag es an dem an Position 3 aufgestellten Kirill Fadeev gegen Li Hsin-Yang (WRL 510) erneut die Führung für das deutsche Team herauszuspielen. Sein Gegner begann stark und konnte den ersten Satz mit 11:6 gewinnen. Fadeev steigerte sich hierauf im zweiten Satz und konnte diesen zu 8 für sich entscheiden. Im dritten Satz wechselte das Blatt wieder und der Spieler aus Taiwan konnte ihn sich deutlich mit 11:3 sichern. Nun war es ein enges Spiel auf Messers Schneide mit vielen großartigen Ballwechseln in dem Fadeev die Nerven behielt und sich die beiden Sätze mit 12:10 und 11:8 holte. Zwischenstand 2:1!
Nun hatte Tobias Hippler die erste Chance gegen Yang Tzu-Yi das deutsche Team ins Endspiel zu bringen. Wie zuvor entwickelte sich eine spannende Partie mit starken Ballwechseln bei dem der erste Satz mit 12:10 an Hippler ging. Auch der zweite Satz gestaltete sich äußerst eng, jedoch mit 9:11 mit dem besseren Ende für den Taiwanesen. Im dritten Satz legte Hippler noch eine Schippe drauf, 11:8 der Endstand. Der vierte Satz war erneut sehr umkämpft und die Führung wechselte hin und her. Hippler konnte sich am Ende einen 10:8 Vorsprung erarbeiten und hatte die ersten Matchbälle für die Gesamtpartie. Der Taiwanese wehrte diese ab, jedoch sicherte sich Hippler erneut einen Matchball mit 11:10. Auch dieser wurde abgewehrt. Im Anschluss konnte sich Yang durch zwei starke Bälle den Satz mit 13:11 sichern. Im fünften Satz wurde es nicht mehr eng und der Taiwanese gewann mit 11:7.
Im alles entscheidenden Spiel musste nun Bluhm gegen Huang Yan-Cheng an den Tisch. Der erste Satz ging mit 8:11 knapp an den gut gegen Abwehr spielenden Taiwanesen. Bluhm konnte sich steigern und gewann daraufhin den zweiten Satz mit 11:5. Im dritten Satz war es erneut Huang, der das bessere Ende mit 11:9 auf seiner Seite hatte. Bluhm antwortete seinerseits und konnte den vierten Satz klar mit 11:2 gewinnen. Im alles entscheidenden Satz der Partie konnte sich der Taiwanese frühzeitig einen kleinen Vorsprung erarbeiteten, den er bis zum Ende nicht wieder hergab. 6:11 lautetet das Ergebnis des Entscheidungssatzes aus Sicht der Deutschen. Damit hatten sie gegen Taiwan 2:3 verloren. Auch wenn es sehr knapp war und man bereits am Finale gerochen hatte, so kann man trotz der Niederlage stolz auf diese Leistung und die Bronzemedaille sein, da das Team über das gesamte Turnier eine geschlossene starke Mannschaftsleistung gezeigt hatte.
Am morgigen Dienstag stehen in Chengdu sowohl die letzten Spiele der Gruppenphase der Einzelwettbewerbe als auch die Team-Finale an bevor am Mittwoch die Doppel- und Mixed-Wettbewerbe beginnen.