Frankfurt/Main. Mit zwei hochinteressanten Begegungen - der TTV Hövelhof gegen den TuS Uentrop im Norden sowie TSV Schwabhausen gegen GSV Eintracht Bauntal im Süden- startet an diesem Wochenende die 2. Bundesliga der Damen in die Saison 2012/2013.
Nord: Meisterschaftsfavorit erwartet den Titelverteidiger
Der Meister des Vorjahres gastiert beim Titelanwärter Nummer eins: Eine interessante Konstellation hätte der Terminkalender der 2. Bundesliga Damen Nord für den Auftaktspieltag kaum bescheren können. Ein schwerer hätte aus Sicht der Uentroperinnen allerdings auch nicht sein können, denn das Team von Trainer Dieter Ende betrachtet den TTV Hövelhof als den Meisterschaftsaspiranten Nummer eins, ist aber auch für seine Mannschaft zuversichtlich: „Wir haben wie in den Vorjahren ein ganz tolles Team beieinander. Ich denke, dass wir wieder vor einer sehr erfolgreichen Saison stehen. Ein vorderer Tabellenplatz sollte schon herausspringen.“
Gastgeber Hövelhof hat sich gezielt verstärkt. Die Spitzenposition nimmt die gebürtige Chinesin Aimei Wang ein. Elena Waggermayer, in Dortmund WM-Teilnehmerin für Österreich, wechselte von Bad Driburg nach Hövelhof und verstärkt das Team auf Position zwei. Die Ukrainerinnen Elena Shapovalova und Tetyana Tchachova sowie die Niederländerin Nicky Zetsen folgen für das hintere Paarkreuz.
Vorjahresmeister TuS Uentrop hat sein Gesicht ebenfalls verändert. Wenngleich der Wechsel von Tochter Yuko und Mutter Ildiko Imamura nach Kleve durch Jessica Wirdemann (TTVg WRW Kleve) und Judith Hanselka (TTC Schwalbe Bergneustadt) zu kompensieren versucht wurde, wird es angesichts teilweise stark aufgerüsteter Konkurrenz wohl kaum gelingen, erneut die Meisterschaft zu erringen. Der Tus wird mit der Aufstellung Alexandra Scheld, Nadine Sillus, Wirdemann, Lara Broich und Hanselka in die neue Saison angehen. Vor dem Auftaktspiel sagt Nadine Sillus: „Wir lassen uns überraschen, aber es wird schwer in Hövelhof, ein Ergebnis über ein 5:5 hinaus zu erreichen. An einem guten Tag haben wir aber die Chance zu gewinnen. Dann muss aber alles passen. Wir müssen an unsere Leistungsgrenze gehen.“
Süd: Hochinteressantes Duell zwischen Ab-und Aufsteiger zum Auftakt
Bundesligaabsteiger TSV Schwabhausen gegen Aufsteiger GSV Eintracht Baunatal, so lautet die einzige Begegnung im Süden an diesem Wochenende, bevor wie im Norden eine Woche später alle anderen Teams in das Geschehen eingreifen. Doch steckt hinter diesem Duell wesentlich mehr als nur der Startschuss in die neue Spielzeit: Beide Mannschaft dürfen sich zu jenen Teams zählen, die um die vorderen Plätze buhlen. Die junge Eintracht-Mannschaft mit ihrem 20-jährigen ukrainischen Neuzugang Polina Trifonova, deren Landsfrau Evgenia Vasylieva (22), der Schülerinnen-Europameisterin Alena Lemmer und der slowenischen Nationalspielerin Alex Galic (18) will bereits bei ihrem Zweitligadebüt unter Beweis stellen, dass sie im Konzert der Besten der Liga mitspielen kann.
Die Standortbestimmung im bayerischen Dachau hat zumindest aus Sicht der Gäste einen klaren Favoriten, nämlich die Gastgeber, die aus Sicht der Baunataler haushoher Anwärter auf die Meisterschaft sind. Das sehen die Schwabhausener im Jahr eins nach dem Abgang seiner Olympiateilnehmerin Sabine Winter nach Kolbermoor und dem freiwilligen Rückzug aus der 1. Liga genau andersherum. Der Auftaktgegner aus Hessen ist für Schwabhausens Trainer Alexander Yahmed der klare Favorit auf den Aufstieg, sagte er vor Saisonbeginn gegenüber der Süddeutschen Zeitung: "Aber vielleicht ist es ein Vorteil, direkt am ersten Spieltag zu Hause gegen sie zu spielen." Manager Erich Dengler nennt die Saisonvorgabe: 'Platz eins bis vier, also die vorderen Plätze, können wir erreichen.'
Nach dem Wechsel Winters ist die Chinesin Yang Ting die neue Nummer eins des TSV. Sie ist die einzige Spielerin, die vom alten Team verblieben ist. Die Kroatin Andrea Bakula (aus Frankreich kommend) sowie die Rumänin Christina Tugui, die vor zwei Jahren schon einmal in Schwabhausen spielte, sind die Neuzugänge. Komplettiert wird das Quartett von Christina Feierabend aus dem Regionalligateam. Zweitligaerfahrung sammeln soll allerdings auch drei- bis viermal pro Saison die erst 16-jährige Eva-Maria Meier, die gegen Baunatal sogleich ihre Zweitligapremiere feiern soll. Ob Schwabhausen im Faller der Meisterschaft am Saisonende auch tatsächlich in die erste Bundesliga zurückkehren würde, ist fraglich. Dengler bleibt zurückhaltend: 'Das warten wir ab."