Kuala Lumpur. Es war ein würdiges Finale zwischen China und Japan, in dem sich die Titelverteidigerinnen aus dem Reich der Mitte erwartungsgemäß vor der Kulisse von 10.000 Zuschauern im Malawati Indoor Stadium Sha Alam mit 3:0 durchsetzten. Rund die Hälfte der Besucher waren in einer Aktion des chinesischen Titelsponsors Perfect eingeflogen worden und bescherten, uniform in weiße und rote Trikots bekleidet, den Titelverteidigerinnen somit einen sehr atmosphärischen Heimspielvorteil in Malaysia.
Das Ergebnis klingt, ähnlich wie der deutschen 0:3-Niederlage im Achtelfinale gegen Japan, deutlicher, als es wirklich war: Das Team aus Nippon setzte sich in zwei Spielen glänzend in Szene und knöpfte dem Topfavoriten immerhin drei Sätze ab.
Die vor zwei Jahren beim Heimspiel in Japan verletzte Weltranglisten-Vierte Ai Fukuhara verlor zwar das Auftaktmatch gegen die WM-Zweite Liu Shiwen klar, anschließend jedoch stand die Weltranglisten-Fünfte Kasumi Ishikawa nach einer 2:0-Satzführung gegen Li Xiaxiao bei einem 9:11 im dritten Satz dicht vor dem 1:1-Ausgleich, doch die Olympiasiegerin von London 2012 drehte das Match noch mit 3:2 zu ihren Gunsten.
Auch die erstmals in einem WM-Finale stehende 15-jährige Mima Ito verkaufte ihre Haut gegen keine geringere als Weltmeisterin Ding Ning teuer. Das auf Rang zwölf im ITTF-Ranking notierte Wunderkind knöpfte der Weltmeisterin in cooler Manier mit einem millimetergenauen Block in die Vorhandecke den ersten Satz ab, hatte dann aber gegen die variablen Topspins und die Ausnahmeklasse der zehn Jahre älteren Linkshänderin nicht mehr ausreichend hinzuzusetzen, die sich in Satz vier mit 11:1 für den verlorenen ersten Durchgang "rächte". Chinas Damen-Trainer Kong Linghui, der Olympiasieger von 2000, hatte Ding Ning überraschend nur an Position drei aufgeboten. Die Weltmeisterin strahlte nach dem Sieg und bedankte sich bei den mehr als 5.000 chinesischen Fans im Malawati Indoor Stadium Sha Alam, die ihr Team mit Gesängen feierten: "Herzlichen Dank für die Unterstützung durch die tollen Fans."
Deutschlands Damen mit Petrissa Solja, Irene Ivancan, Kristin Silbereisen, Sabine Winter und Nina Mittelham beenden die WM nach der Viertelfinal-Niederlage gegen Japan als Fünfte.
Finale
China - Japan 3:0
Liu Shiwen - Ai Fukuhara 3:0 (5,6,8)
Li Xiaoxia - Kasumi Ishikawa 3:2 (-6,-7,9,3,5)
Ding Ning - Mima Ito 3:1 (-9,7,8,1)
Aufstellung und Ergebnis vom WM-Finale 2014 in Tokio
China - Japan 3:0
Ding Ning - Yuka Ishigaki 3:1 (5,-8,2,5)
Li Xiaoxia - Kasumi Ishikawa 3:0 (8,7,7)
Liu Shiwen - Sayaka Hirano 3:0 (4,2,5)
Die Ergebnisse der Halbfinalspiele 2016
China - Taiwan 3:0
Ding Ning - Chen Szu-Yu 3:0 (6,7,4)
Li Xiaoxia - Cheng I-Ching (9,13,2)
Zhu Yuling - Cheng Hsien-Tzu (7,6,2)
Japan - Nordkorea 3:1
Mima Ito - Kim Song I 0:3 (-4,-6,-7)
Kasumi Ishikawa - Ri Myong Sun 3:0 (6,8,5)
Ai Fukuhara - Ri Mi Gyong (5,6,-2,6)
Ito - Ri Myong Sun 3:2 (-4,8,-18,7,7)
Appetit-Häppchen: Video-Eindruck von der Atmosphäre im Damen-Finale, Spiel 1: Liu Shiwen - Ai Fukuhara
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