Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) wurde am 8. November 1925 in Berlin gegründet und ist heute der zwölftgrößte deutsche Spitzensportverband. Rund 500.000 Aktive betreiben in mehr als 9.000 Vereinen Tischtennis. International zählt der DTTB zu den größten Mitgliedern der Europäischen Tischtennis Union (ETTU) und der Internationalen Tischtennis Föderation (ITTF), die weltweit insgesamt über 164 Millionen Aktive zählt; zudem wird die Zahl der Hobby-Spielerinnen und -Spieler auf 250 Millionen geschätzt.
Als Dachorganisation untergliedert sich der DTTB in acht Regionen, die aus 18 Landes- bzw. Mitgliedsverbänden bestehen. Den Landesverbänden folgen auf den nächsten Stufen Bezirke und Kreise, denen wiederum die Vereine mit ihren Mitgliedern angeschlossen sind.
Der Großteil der Arbeit in Vereinen, Bezirken, Verbänden und beim DTTB wird ehrenamtlich geleistet – ein Merkmal fast aller deutschen Spitzensportverbände. So sorgt der Vorstand eines Vereins ebenso unentgeltlich für das Bestehen und den Fortschritt des Klubs wie das Präsidium und die Ausschüsse des Deutschen Tischtennis-Bundes für den Tischtennissport in Deutschland. Rund 20 Personen arbeiten hauptamtlich im Generalsekretariat.
Eines der Erfolgsgeheimnisse des DTTB ist die Kontinuität an der Verbandsspitze. Seit der Gründung im Jahr 1925 gab es lediglich 13 Präsidenten und acht Generalsekretäre bzw. Geschäftsführer: Dr. Georg Lehmann (1925-1929), Dr. Werner Arndt (1929-1936), Dr. H. Ehrenbrecht (1936-1945), Karl-Heinz Eckart (1949-1957), Carl Adloff (1958-1961), Dr. Kurt Entholt (1961-1965), Dr. Dieter Mauritz (1965-1981), Hans Wilhelm Gäb (1981-1994), Walter Gründahl (1994-1996 und 1999-2005), Hans Giesecke (1996-1999), Thomas Weikert (2005-2015), Michael Geiger (2015-2021), Claudia Herweg (2021-2023), Andreas Hain (2023-2024) und Konrad Grillmeyer (2024-).
Dass der DTTB in den ersten 56 Jahren seines Bestehens nur zwei Generalsekretäre hatte, dürfte unter den deutschen Sportverbänden ein absoluter Rekord sein: Paul Steffenhagen (1925-1945), Jupp Schlaf (1949-1981), Nobert Wolf (1982-1990), Klaus Weber (1990-1992), Walter Gründahl (1992-1994), Dr. Norbert Englisch (1994-2000), Dr. Jürgen Albert (2000-2001). Seit dem Jahr 2002 leitet Matthias Vatheuer das Generalsekretariat in Frankfurt am Main. Zuerst als Geschäftsführer, seit 2005 als Generalsekretär.
Der DTTB hat vielfältige Aufgaben, darunter:
Tischtennis ist seit 1988 eine olympische Disziplin. Mit fünf Teilnahmen (1988 - 2004) ist Jörg Roßkopf Rekordhalter des Deutschen Tischtennis-Bundes. Der Rekordnationalspieler gewann bei zwei Olympischen Spielen Edelmetall: Silber 1992 in Barcelona im Doppel mit Steffen Fetzner und Bronze 1996 in Atlanta im Einzel. Im Doppel wurde das Duo Roßkopf/Fetzner dort Vierter.
Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking errang das Trio Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Christian Süß die Silbermedaille im erstmals ausgetragenen Mannschaftswettbewerb. Dimitrij Ovtcharov war der deutsche Abräumer in London 2012: Er gewann Bronze im Einzelwettbewerb und zusammen mit Timo Boll und Bastian Steger auch mit dem Team.
2016 in Rio de Janeiro errangen auch die DTTB-Damen die erste Medaille in der Olympia-Historie. In einem dramatischen Halbfinale bezwangen Han Ying, Shan Xiaona und Petrissa Solja die scheinbar übermächtigen Japanerinnen und gewannen sensationell Silber - nach einer Final-Niederlage gegen China. Die deutschen Herren holten im Team Bronze. Insgesamt waren die Olympischen Spiele in Rio die erfolgreichsten für den DTTB. 2021 in Tokio wiederholte Dimitrij Ovtcharov im Einzel seinen Erfolg aus London und gewann Bronze im Einzel. Das Herren-Team gewann zum zweiten Mal Silber. 2024 in Paris blieb das DTTB-Team erstmals seit 2004 ohne Medaille. Wie schon in Tokio erreichten das Damen-Team Platz vier.
WM
Bei Weltmeisterschaften haben deutsche Spielerinnen und Spieler bisher insgesamt 56 Medaillen gewonnen: fünf Mal gab es Gold, 19 Mal Silber und 33 Mal Bronze. Der jüngste Erfolg bei einer Individual-WM war der Gewinn der Bronzemedaille im Doppel von Dimitrij Ovtcharov und Patrick Franziska in Durban 2023. Edelmetall im Einzel bei einer Individual-WM gab es zuletzt im Jahr 2021 durch Timo Boll in Housto, USA.
Bei Mannschafts-Weltmeisterschaften holten die DTTB-Herren in der jüngeren Vergangenheit sechs Mal Silber, davon dreimal in Folge (Tokio 2014, Dortmund 2012, Moskau 2010), zuvor 2004 in Doha und jüngst 2018 im schwedischen Halmstad und 2022 in Chengdu, China. Die DTTB-Damen gewannen mit der Mannschaft zuletzt 2022 eine WM-Medaille, nämlich Bronze.
Weltmeisterschaften in Deutschland gab es bisher sieben: 1930 in Berlin, 1959 in Dortmund, 1969 in München, 1989 in Dortmund, 2006 in Bremen, 2012 in Dortmund, 2017 in Düsseldorf.
EM
Bei bislang 36 kontinentalen Titelkämpfen zwischen 1958 und 2017 gab es 116 Podestplätze für den DTTB: 40 Gold-, 26 Silber- und 50 Bronzemedaillen. Das Damen-Team ist sechsfacher Europameister (1962, 1968, 1996, 1998, 2013, 2014, 2015), die Herren haben den lang ersehnten Mannschaftstitel erst spät erstmals gewonnen, dann aber kräftig nachgelegt (2007, 2008, 2009, 2010, 2011, 2013, 2017).
Einzel-Europameister gab es bisher vier bei den Damen (1962: Agnes Simon, 1996: Nicole Struse, 2000: Qianhong Gotsch, 2009: Wu Jiaduo) und drei bei den Herren (1992: Jörg Roßkopf, 2002, 2007, 2008, 2010, 2011, 2012, 2018: Timo Boll, 2013 und 2015: Dimtrij Ovtcharov).
Boll ist zudem der erste Spieler in der EM-Geschichte, dem es gelungen ist, einen Dreifachsieg zu wiederholen. 2007 in Belgrad gewann er ebenso das Triple (Einzel, Doppel und Mannschaftswettbewerb) wie 2008 in St. Petersburg, danach auch 2010 in Ostrava. 2013 in Schwechat (Österreich) erreichte der DTTB mit insgesamt acht Medaillen (vier Mal Gold, zwei Mal Silber, zwei Mal Bronze) ein historisches Ergebnis. Ähnlich erfolgreich war er 2018 in Alicante mit sieben Medaillen (drei Mal Gold, vier Mal Bronze).
Europameisterschaften in Deutschland gab es bislang fünf Mal: 1962 in Berlin, 1978 in Duisburg, 1992 in Stuttgart, 2000 in Bremen und 2009 in Stuttgart.