Neu-Isenburg. Das Projekt "Zugewandert und Geblieben" (ZuG) des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) wurde 2013 ins Leben gerufen und soll Migrantinnen und Migranten ab 60 Jahren in Sportvereine integrieren. Der DTTB organisierte mit drei Partnervereinen ein Modellprojekt über zwei Jahre. Jetzt ist die Projektdokumentation dazu erschienen. Quintessenz: Das Erreichen der Zielgruppe erfordert viel Mühe, lohnt aber – für die Teilnehmer und die Vereine.
Der DTTB war mit einem Modellprojekt an ZuG beteiligt. "Tischtennis für ältere Menschen aus aller Welt", lautete das Motto. Betreut von Projektleiterin Doris Simon und Udo Sialino (Ressortleiter Gesundheitssport im DTTB) haben die drei Vereine Steglitzer TTK, SG Letter 05 und TTC Magni den besonderen Fokus auf die Gesundheitsförderung von älteren Menschen mit Migrationshintergrund gelegt. Das an das Kursprogramm Gesundheitssport Tischtennis angelehnte Programm enthält Herz-Kreislauf-Training mit Rundlauf-Variationen, Koordinationstraining mit Schläger und Ball sowie Spaß-Wettkämpfe, Kräftigungsübungen und Entspannung.
Eine große, aber lohnenswerte Herausforderung
Vielen Migrantinnen und Migranten sind Bewegung und Sport als Teil einer gesundheitsorientierten Lebensgestaltung weitestgehend unbekannt. Der Zugang zu Sportvereinen fällt vielen von ihnen aufgrund sprachlicher, kultureller und sozialer Barrieren nicht leicht. Entsprechend selten sind sie Mitglied in einem Sportverein. Folgende Projektziele für „ZuG“ wurden daher aufgestellt:
Geeignete Zugangswege zur Zielgruppe (Migrantinnen und Migranten ab einem Alter von 60 Jahren) zu finden
Konzeption zielgruppenspezifischer Angebote und Maßnahmen
Sensibilisierung von Vereinen und Verbänden für die Belange der Zielgruppe
Für die drei Vereine Steglitzer TTK, SG Letter 05 und TTC Magni war es eine große Herausforderung, Zugang zur Zielgruppe zu erhalten und ein regelmäßiges Kursprogramm anzubieten. „Wir sind stolz darauf, dass dies allen Vereinen gelungen ist. Das Erreichen der Zielgruppe verlangte den Vereinen sehr viel ab. Wenn diese Hürde aber genommen ist, konnte für die Teilnehmenden ein attraktives Angebot zugeschnitten werden“, sagt Udo Sialino. Und Projektleiterin Doris Simon berichtet, dass manche Kurs-Teilnehmenden dem Verein dauerhaft als Mitglied erhalten bleiben. „Grundsätzlich wurden die vielseitigen spielerischen Elemente des Tischtennissports zur Förderung der Ausdauer, Koordination und des sozialen Miteinanders gut angenommen“, resümiert Simon.
Die mittlerweile veröffentlichte Projektdokumentation, herausgegeben vom DTTB, zeigt auf 46 Seiten Zugangswege zur Zielgruppe auf sowie zielgruppenspezifische Angebote und gibt viele praktische Tipps/Übungsstunden für Vereine. Mit der Broschüre laden wir alle Trainer/innen und Vereinsmanager/innen ein, an den vielfältigen Erfahrungen der drei Vereine bzgl. der organisatorischen und der inhaltlichen Aufgabenstellungen teilzuhaben. Die Broschüre soll Vereinen zudem den Start in eine interkulturelle Öffnung erleichtern.
Die Broschüre kann im Onlineshop auf der DTTB-Webseite kostenlos bestellt werden.